Dienerin zweier Herren
sie vergessen?»
Juliane schüttelte den Kopf. «Manchmal nervt mich die Brille. Ich gefalle mir damit auch nicht so besonders. Aber die Alternative mit den Kontaktlinsen hatten wir ja schon besprochen. Das ist leider auch nichts für mich. Solange ich also noch einigermaßen sehe, schlage ich mich abends lieber ohne durch.»
«Ich kann Ihnen die Karte gerne vorlesen.»
Sie lachte. «Nein danke.»
Domenico bestellte zwei spritzige Cocktails und stieß mit ihr an, als sie kurz darauf vor ihnen standen. «Etwas dagegen, wenn wir zum Du übergehen?» Er beugte sich zu ihr vor, war fast auf derselben Augenhöhe. Er roch ein blumiges, aber nicht zu aufdringliches Parfüm.
«Keine Einwände.» Ihr Lächeln war bezaubernd.
«Darauf bekomme ich eine Umarmung und einen Kuss», forderte er, umarmte sie in derselben Sekunde und küsste sie sanft auf ihre geschlossenen Lippen, ohne ihre Zustimmung abzuwarten. Dann schaute er sie prüfend an, aber da sie immer noch nichts sagte, beugte er sich noch einmal vor, presste seine Lippen fordernder auf die ihren. Sie wirkte auf ihn ein wenig unschlüssig. Sie hatte doch bestimmt nichts anderes erwartet als ein sinnliches Abenteuer? Oder gehörte sie zu den wenigen Frauen, die noch starre Prinzipien hatten?
Juliane gab nach und öffnete willig ihren Mund. Domenico schmeckte ein zartes Erdbeeraroma. Ihre Zunge kam ihm entgegen und sie rieben sich sanft aneinander. Eigentlich legte er gar keinen Wert aufs Küssen. Ihm stand der Sinn nach etwas ganz anderem. Aber er wusste, er musste sich beherrschen, um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. So wie er Juliane einschätzte, sehnte sie sich zwar nach Liebe und Sex, aber nicht unbedingt so, wie er es bevorzugte. Also Geduld, Alter, verdirb es nicht, bevor es angefangen hat, raunte seine innere Stimme.
Er legte einen Arm um ihre Schulter, zog sie fester an sich und küsste sie voller Leidenschaft. Seine Zunge erkundete ihren Mund, saugte sich an ihrer Unterlippe fest, knabberte vorsichtig daran und nahm dann wieder fordernd Kontakt zu ihrer Zunge auf.
Juliane japste nach Luft, als er sie wieder losließ. «Uff, gehst du immer so forsch ran?»
«Nein, nur wenn ich gegen meinen Bruder konkurrieren muss. Und wenn ich verliebt bin.»
Juliane schaute ihn völlig perplex an und ihre Wangen und Ohren röteten sich. Süß, wie sie seine Worte in Verlegenheit brachten. Er hatte ein wenig übertrieben, aber das machte nichts. Verliebt war bestimmt nicht der passende Ausdruck für seine Gefühle. Richtiger wäre gewesen zu sagen, dass er das dringende Verlangen spürte, sie zu vögeln. Am liebsten bald. Gierig, verlangend, erobernd. Aber das würde sie wohl kaum akzeptieren. Dafür wirkte sie viel zu nett und anständig. Es wäre schon fast ein Wunder, wenn er in dieser Nacht überhaupt sein Ziel erreichte. Vielleicht war sie sogar romantisch veranlagt. Ach egal, er würde sie verführen, locken, in sein Netz einspinnen, und dann, wenn sie es am wenigsten erwartete, würde er sein wahres Ich auspacken und –
«Lass uns tanzen und wie zwei Teenager toben, komm!»
Domenico packte Juliane an den Hüften, hob sie vom Barhocker und zog sie mit sich auf die Tanzfläche. Seine aufgestaute Energie brauchte dringend ein Ventil. Die Musikmischung bestand aus Rock ’n’ Roll, Pop und Country, durchaus geeignet, ausgelassen auf der Tanzfläche herumzuspringen oder sich mit einem Jive zu versuchen. Juliane brauchte eine Weile, bis sie lockerer wurde, dann aber hüpfte sie kaum weniger ausgelassen als er auf der Tanzfläche herum. Ihre wiegenden Hüften und wippenden Brüste machten jedoch seine Hoffnung zunichte, sein Verlangen zu beschwichtigen.
Als später ein langsames Liebeslied erklang, legte Domenico seine Arme um Juliane und zog sie an sich. Es war ihm egal, ob sie seinen Schwanz fühlte, der hart seinen Slip ausbeulte.
Zögernd legte sie ihre Wange an seine.
«Na, hast du den ersten Schock verdaut?», murmelte er in ihr Ohr.
«Hm, habe ich so erschrocken ausgesehen?», gab sie leise zur Antwort.
Er lachte amüsiert. «Du hast mich angeschaut, als ob ich ein Gespenst wäre! Du wirst wohl nicht alle Tage geküsst, oder?»
Juliane schwieg verlegen und Domenico beschloss, nicht nachzuhaken. Er presste sie ein wenig fester an sich, fühlte die Hitze ihrer Haut durch den dünnen Stoff seines Hemdes und wie sich ihr voller Busen weich an seine Brust drückte. Seine Erregung stieg.
Langsam fuhr er mit der rechten Hand über ihren Rücken,
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