Dienerin zweier Herren
nettes Gespräch mit Ihnen beiden.» Sie stand auf und schaute von einem zum anderen, dann reichte sie jedem die Hand. «Ciao, Domenico. Ciao, Antonino.» Ihr Händedruck war trocken und angenehm fest.
«Auf Wiedersehen, Juliane.» Antonino gab Domenico unter dem Tisch einen Schubs mit dem Fuß.
Domenico reagierte. «Juliane? Würden Sie morgen Mittag wieder mit uns plaudern?»
«Ja, gerne, warum nicht. Dann gegen halb eins?»
– * –
Das Gespräch mit Bea ging Juliane nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwo hatte sie Recht – und doch wieder nicht. Vielleicht sollte sie die Sache lockerer sehen, der Männerwelt wieder offener gegenübertreten und nicht jeden Typen, der Interesse andeutete, mit Argusaugen auf Fehler prüfen. Ihre Risikobereitschaft war seit dem Ende ihrer letzten Beziehung auf den Nullpunkt gesunken. Aber wie hieß es so schön: No risk, no fun. Juliane seufzte still in sich hinein. So wie Bea wollte sie es auf keinen Fall halten. Mal mit diesem, mal mit jenem in die Kiste. Es war ihr egal, wie Bea das mit ihrem Gewissen vereinbarte. Vielleicht hatte sie ja gar keines?
Die Arbeit hatte Juliane tagsüber abgelenkt, aber während sie nun am Herd stand und sich etwas zu essen warm machte, drängten sich wieder die Zwillinge in ihr Bewusstsein. Ob sie wohl auch als Ehemänner so smart waren, wie sie sich im Café gegeben hatten?
Ach was! Männer sind Wölfe im Schafspelz! Andererseits – besser ein Wolf als gar keiner!
Verdammt, was ist nur heute mit mir los? Juliane hasste es, wenn sich in ihrem Kopf nichts anderes mehr abspielte, als über die Liebe nachzudenken, die ihr scheinbar nicht vergönnt war. Liebe mit Sex. Sex mit Liebe. Sie wollte nicht auf andere neidisch sein, die dies hatten. Sie war glücklich, so wie sie lebte! Sie war selbstständig und erfolgreich, und wenn sie Befriedigung brauchte, dann machte sie es sich eben selbst! Wofür sonst hatte die Erotikindustrie so hübsche Helferlein entwickelt? Sie betrog sich selbst, denn dies war nur die halbe Wahrheit, aber die ganze hätte sie an diesem Abend nicht ertragen.
Entgegen ihrer Gewohnheit aß Juliane an diesem Abend vorm Fernseher. Normalerweise fand sie es unkultiviert, aber heute benötigte sie dringend Ablenkung. Doch sogar das Fernsehprogramm hatte sich gegen sie verschworen. Es gab nur drei Themen zur Auswahl, wie sie beim Zappen feststellen musste. Science-Fiction. Sie hasste SF. Meistens waren die Filme brutal. Oder unlogisch. Dokumentationen über … das war ihr definitiv zu trocken. Liebesfilme, als Schnulze, als Drama, als – ja verdammt noch mal. Gab es denn keine schönen normalen Unterhaltungsfilme?
Und wie soll der bitteschön aussehen?, meldete sich ein kleiner Teufel in Julianes Hinterkopf.
Also gut, dann eben doch ein Liebesfilm. Spätestens bei der Szene, in der die beiden Protagonisten in erotischer Großaufnahme im Bett gezeigt wurden, hatte Juliane die Nase voll. Warum zum Kuckuck wurde sie von jedem und immer und überall an dieses eine Thema erinnert. Als ob es nichts anderes gäbe. Sie ging ins Bett.
Aber der gewünschte Schlaf wollte sich nicht einstellen. Kein Wunder, es war noch viel zu früh.
Wieder kreisten Beas Sticheleien in ihrem Kopf.
Juliane schob ihr Nachthemd nach oben, streichelte ihre Brüste. Wenn jetzt ein Liebhaber hier wäre, was würde ich mir wünschen? Ohne Zögern öffnete sie ihre Nachttischschublade und legte den Vibrator griffbereit neben sich.
Sein Gesicht sah sie nicht, es war unscharf, aber das war auch unwichtig, denn seine Hände waren die reinste Wohltat. Sie umrundeten ihre Brüste, neckten ihre Nippel und Juliane drückte das Kreuz durch, reckte ihren Busen ihm entgegen.
Seine Berührungen waren hauchzart, weckten ihr Verlangen nach mehr. Jetzt schob er ihre Beine auseinander, kniete sich dazwischen, um so zu tun, als wolle er ihr seinen Willen aufzwingen. Juliane spreizte ihre Beine so weit, dass es spannte. Wie es sich wohl anfühlen würde, in dieser Position fixiert zu werden?
Weiter, ich will dich ganz offen, flüsterte er und sie gehorchte. Wie aufregend das war. Sein Schwanz war ihr nah, bereit, jederzeit einzudringen, aber es schien ihm ein Vergnügen zu sein, sie mit Warten zu foltern. Konnte er denn ihre einladende Nässe ignorieren? Nahm er nicht den Duft wahr, der ihrem Schoß entströmte?
Juliane stöhnte. Eine Hand glitt nach unten, legte sich auf ihre Perle, ohne sie zu stimulieren. Oh mein Gott, dieses Warten darauf, dass er weitermacht, ist die
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