Diese glühende Leidenschaft …
würde. Dinge, die nichts mit ihrem Bruder oder den Diamanten zu tun hatten.
„Nein, ich habe auch keine Erklärung“, beeilte er sich zu sagen. „Aber es ist praktisch unmöglich für Corbin, bei Messina Diamonds einzubrechen. Sie haben das beste Sicherheitssystem, das es auf dem Markt gibt.“
Auf einmal hielt Evie nichts mehr auf ihrem Sessel. Sie sprang auf und umkreiste die Sitzgruppe aus schwarzem Leder. „Glaub mir, Quinn, es wäre mir lieber, wenn sich herausstellte, dass ich mich irre“, beteuerte sie. „Aber keiner von uns beiden kann das Risiko eingehen.“
„Keiner von uns beiden?“
Sie nickte heftig mit dem Kopf. „Natürlich. Die Zukunft meines Bruders steht auf dem Spiel, aber für dich ist das Risiko noch viel größer. Schließlich würde deine Firma in Verruf kommen.“ Demonstrativ richtete Evie ihren Zeigefinger auf Quinn. „Du hast dein Unternehmen sozusagen mit eigenen Händen aufgebaut. Nicht auszudenken, wenn Messina Diamonds das Opfer eines großen … Diamantendiebstahls würde. Die Firma ist, soviel ich weiß, dein wichtigster Kunde. Wenn du nicht für ihre Sicherheit garantieren kannst, wäre dein Sicherheitsdienst nicht mehr vertrauenswürdig, stimmt’s?“
Da hat Evie verdammt recht, ging es Quinn durch den Kopf. Sosehr es ihn in den Fingern juckte, sie einfach aus seinem Büro zu werfen und jeden Kontakt zu ihr abzubrechen, er konnte es nicht riskieren. Sein Ruf in der Branche sowie seine persönliche Glaubwürdigkeit waren vielleicht doch gefährdet. Auf keinen Fall durfte Corbin Montgomery mit seinen dreckigen Fingern an die Diamanten herankommen.
Solange es nur das geringste Risiko gab, dass er das irgendwie fertigbrächte, konnte Quinn Evie nicht den Rücken kehren. Er musste sie heute Abend in diesem Hingucker-Kleid ertragen. Immer noch besser, als wenn sie gar nichts anhätte, tröstete er sich.
Dann verzog er das Gesicht zu einem lässigen Grinsen. „Bevor du vollkommen durchdrehst und mich auch noch verrückt machst, setz dich bitte wieder hin, Evie. Du musst mir jetzt wirklich alles haarklein erzählen.“
Evie empfand zwar ein gewisses Triumphgefühl, ließ es sich Quinn gegenüber jedoch nicht anmerken. „Eigentlich habe ich dir schon alles erzählt. Ich weiß nur, dass ich dich auf der Gala ablenken soll. Also muss hier für heute etwas geplant sein.“
„Bist du sicher, dass Messina Diamonds bestohlen werden soll?“
„Ja.“ Gleich darauf verbesserte sich Evie jedoch. „Das heißt, nein. In dem Stapel war zwar der Lageplan von Messina Diamonds aufgeschlagen, aber dahinter kamen noch eine Menge anderer Zeichnungen. Der Stapel umfasste wohl die gesamten Pläne des Gebäudes.“ Sie tippte sich an die Stirn. „Warum bin ich nicht früher darauf gekommen? Vielleicht hat Corbin es auch auf eine andere Firma im Gebäude abgesehen.“
„Wir können es nicht ausschließen“, erwiderte Quinn nachdenklich. „Messina Diamonds hat insgesamt sechs Etagen gemietet. McCain Security belegt die vier Etagen darüber. Im Untergeschoss sind die Versorgungs- und Sicherheitssysteme für den gesamten Büroturm installiert.
Nach kurzem Überlegen folgerte Evie: „Also bleiben noch zwanzig Etagen von anderen Firmen, die bedroht sein könnten.“
Quinn nickte und sprang auf. „Los, gehen wir.“
Dass er so prompt reagieren würde, hatte Evie zwar nicht erwartet, dennoch sprang sie ebenfalls auf. „Wo gehen wir denn hin?“
„Zunächst mal müssen wir J. D. Bescheid geben, weil er heute Abend für die Sicherheit bei Messina Diamonds verantwortlich ist.“
„Und dann?“, wollte Evie wissen, während sie zu den Aufzügen gingen.
„Dann werde ich Stockwerk für Stockwerk überprüfen. Verlass dich drauf. Wenn dein Bruder oder diese Bande heute Nacht hier irgendwo einbrechen will, werde ich das herausfinden und verhindern.“
„Gut, und ich begleite dich.“
„Nein.“ Quinn war blieb so plötzlich stehen, dass Evie fast mit ihm zusammengestoßen wäre.
„Natürlich komme ich mit.“
„Das geht absolut nicht. In die Anlagen mit den Sicherheitssystemen dürfen grundsätzlich nur bestimmte Leute vom Hausmeisterdienst und von McCain Security.“
Schmollend verzog Evie das Gesicht. „Ich würde also sofort liquidiert?“
„Darüber brauchst du keine Witze zu machen.“
„Mache ich auch nicht“, verteidigte sie sich. „Schließlich geht es um das Leben meines Bruders.“
„Das tut nichts zur Sache. Die Sicherheitsvorschriften gelten in jedem
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