Diese glühende Leidenschaft …
wahr?“
„Vielleicht, vielleicht ist es aber auch falscher Alarm. Weißt du, diese Kanzlei ist ziemlich heruntergekommen, und manchmal hängen da so Dinge wie Mobiles und Fähnchen an der Decke. Dabei könnte sich so eine Platte auch gelöst haben.“
„Dennoch hast du einen Verdacht, sonst hättest du J. D. nicht angerufen“, erwiderte Evie stirnrunzelnd. „Aber wer bricht denn schon in eine Rechtsanwaltskanzlei ein? Gibt es da überhaupt etwas zu holen?“
Quinn zögerte nur einen Moment, bevor er ihr seine Befürchtung mitteilte. „Nein, ich glaube nicht. Aber du weißt ja, dass ein Stockwerk darunter, in der zehnten Etage, Büros von McCain Security sind und sich noch ein paar Stockwerke tiefer die Geschäftsräume von Messina Diamonds befinden.“
Nachdem Evie eine Weile angestrengt nachgedacht hatte, spürte Quinn, wie sich ihre Hand fester um seine Schulter schloss. „Das heißt also, dass jemand versuchen könnte, von dort aus in deine Firma oder bei Messina Diamonds einzubrechen.“
„Richtig. Wenn jemand schmal und gelenkig genug ist, könnte er eventuell durch den Wartungsschacht in die tieferen Stockwerke gelangen. Das ist zwar noch nie vorgekommen, aber auch nicht ganz auszuschließen.“
Als die beiden die Sicherheitszentrale verließen, um in den elften Stock zu fahren, wusste Quinn nicht, wie er Evie beruhigen sollte. Kein Wunder, dass sie furchtbar nervös geworden war. Wenn Corbin auch nur versuchen würde, an die wertvollen Diamanten heranzukommen, die für kurze Zeit im Safe von Messina Diamonds lagerten, war das ein schweres Vergehen. Und ausgerechnet Quinn war der Verantwortliche, der ihn davon abhalten musste.
„Hattest du nicht gesagt, dass die Firma Messina Diamonds hier gar keine Diamanten lagert?“, hörte er Evie fragen.
„Ich habe gelogen.“
Kurz darauf wurde Quinn auf seinem Handy angerufen. Sogar Evie konnte hören, wie J. D. fluchte. Er hatte den Safe von Messina Diamonds überprüft. Der war aufgebrochen, und die wertvollen Diamanten darin waren verschwunden.
Evie war so entsetzt, dass ihr schwindelig wurde. Verzweifelt suchte sie Halt an einem Blumenkübel.
Wie gut, dass im nächsten Moment ein starker Männerarm sie stützte. Quinns tiefe, beruhigende Stimme drang durch das Rauschen in ihren Ohren. Er führte Evie zu einer Bank im Gang, während er das Telefonat mit D. J. nach wenigen weiteren Worten beendete.
Für einen Moment schloss Evie die Augen und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Natürlich hatte Quinn sie angelogen, als er behauptete, Messina Diamonds lagere hier keine Diamanten. Evie hatte das schon geahnt, aber gleichzeitig gehofft, dass es doch so wäre. Denn dann hätte es für Corbin keinen Grund gegeben, die Firma zu bestehlen.
„Ist bei dir alles in Ordnung?“, erkundigte sich Quinn jetzt.
Rasch öffnete sie die Augen. „Ja, es geht wieder.“
„Gerade sah es so aus, als ob du ohnmächtig werden wolltest.“
„Ich werde schon nicht so leicht ohnmächtig“, erwiderte Evie gereizt. „Warum bleibst du eigentlich so ruhig? Für dich ist die Sache mindestens genauso unangenehm wie für mich.“
Aber sobald sie es ausgesprochen hatte, wurde ihr klar, wie angespannt Quinn war, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte. Seine Augen waren nur noch dunkle Schlitze, und er hatte seinen Kiefer so fest zusammengepresst, dass er wie aus Granit gemeißelt wirkte.
„Es tut mir leid“, murmelte Evie, während sie aufstand. „Du willst sicher gleich zur Geschäftsführung von Messina Diamonds.“
Quinn nickte, fasste ihren Arm und stieg mit ihr in einen ankommenden Aufzug. Als sich die Tür schloss, sagte er: „Wegen deinem Bruder …“
Evie ließ ihn nicht ausreden. „Ja, ich weiß schon. Falls er etwas mit dem Einbruch zu tun hat, wirst du ihn anzeigen und der Polizei übergeben.“
„Falls er etwas damit zu tun hat?“ Quinn schaute sie ernst an. „Ach, Evie, sei doch nicht so naiv. Nach allem, was du mir erzählt hast, hat er bestimmt etwas damit zu tun.“
„Nein, wir wissen es noch nicht sicher“, widersprach sie energisch. „Bisher ist es nur eine Vermutung.“
„Schon gut“, beschwichtigte Quinn sie. „Vergiss nicht, dass du mit diesem Verdacht zu mir gekommen bist.“
„Ja, das stimmt.“ Jetzt warf sie ihm einen giftigen Blick zu und kreuzte die Arme über der Brust. „Aber ich bin zu dir gekommen, um dich um Hilfe zu bitten. Du hast mir geschworen, dass niemand es schaffen würde, das
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