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Diese Lippen muss man küssen

Diese Lippen muss man küssen

Titel: Diese Lippen muss man küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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das führen? Die Chance, das herauszufinden, sollten sie sich geben. Er war immer der Meinung gewesen, dass es im Leben viele Möglichkeiten gab, die man erkunden sollte, wenn sie sich boten. Und irgendwie hatte er das Gefühl, dass es sich dieses Mal besonders lohnte.
    Das durfte doch eigentlich nicht wahr sein! Sie stand wirklich mit Brad im Royal Diner und wartete darauf, zu einem Tisch geführt zu werden! Und dabei hatte Abby den ganzen Vormittag versucht, Brad telefonisch zu erreichen. Letztlich hatte sie ihm eine Nachricht hinterlassen, dass sie leider nicht mit ihm einkaufen gehen könne. Doch entweder hatte er die Nachricht nicht abgehört oder sich absichtlich nicht darum gekümmert. Auf alle Fälle hatte er um Punkt zwölf vor ihrer Tür gestanden und vollkommen ahnungslos getan.
    „Möchtest du lieber in der Mitte oder an der Wand in einer Nische sitzen?“, hörte sie seine Stimme dicht an ihrem Ohr.
    Als sie seinen warmen Atem spürte, überlief sie ein heißer Schauer. „Lieber nicht in der … Mitte“, flüsterte sie atemlos.
    „Gut. Dahinten ist ein Tisch frei.“ Er legte ihr die Hand auf den Rücken und führte sie zur anderen Seite des Raumes.
    Froh, dass wenigstens der Tisch zwischen ihnen war, glitt Abby auf die gepolsterte Bank und sah sich um. Erst jetzt bemerkte sie, dass auch einige Clubmitglieder zum Lunch hierhergekommen waren und Brad und sie neugierig musterten. Auch das noch! „Hier zu essen war vielleicht keine so gute Idee“, murmelte sie und schlug die Speisekarte auf.
    Erstaunt hob Brad den Kopf. „Wieso nicht? Ich dachte, das Essen sei besonders gut.“
    „Das meine ich nicht.“ Offenbar hatte er noch nicht bemerkt, dass sie von allen Seiten angestarrt wurden. Zumindest kam es ihr so vor. „Travis Whelan und David Sorensen verschlucken sich sicher gleich an ihrem Chili, so überrascht sind sie, uns hier zusammen zu sehen.“
    „Na und?“ Brad winkte den beiden fröhlich zu. „Hallo, Trav, hallo, Dave! Wie geht’s denn so?“
    „Danke, kann nicht klagen.“ Travis grinste breit.
    „Freut ihr euch schon auf den Weihnachtsball? Ihr seid sicher schon gespannt, wer gewinnt, oder?“ David hatte sich zu den beiden umgedreht und schmunzelte.
    „Aber klar doch! Wir können es gar nicht mehr abwarten.“
    „Na, dann wünsche ich euch beiden viel Glück.“ Travis hob grüßend die Hand.
    „Danke“, stieß Abby leise hervor. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. In Kürze würden sämtliche Mitglieder des TCC darüber spekulieren, was es wohl zu bedeuten habe, dass sie und Brad zusammen zu Mittag gegessen hatten.
    Brad merkte, dass sie sich unwohl fühlte. „Was ist denn los?“
    Männer! Sie stöhnte leise auf. Manchmal sahen die wirklich den Wald vor Bäumen nicht. „Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber wir haben gerade die Gerüchteküche tüchtig angeheizt. Bis zu dem Ball in der nächsten Woche wird man sich über uns das Maul zerreißen.“
    Er lachte. „Weil wir zusammen zum Lunch gegangen sind? Das glaubst du doch wohl selbst nicht.“
    „Aber das liegt doch auf der Hand.“ Sie starrte ihn fassungslos an. Wie konnte er nur so blind sein. „Jeder weiß, dass du in den letzten Monaten alle Hebel in Bewegung gesetzt hast, damit ich nicht Mitglied des Clubs werden, geschweige denn mich zur Wahl stellen kann.“
    Schlagartig wurde er ernst. „Ich gebe zu, dass ich mich anfangs dafür eingesetzt habe, dass der Club so bleibt, wie er ist. Aber trotzdem habe ich mich der Mehrheit gebeugt, die ganz eindeutig dafür gestimmt hat, dass du aufgenommen wirst.“ Er streckte die Hand aus und strich Abby zärtlich über den Arm. „Mach dich nicht verrückt, Darlin’. Falls jemand fragt, ist dies nur ein harmloses Lunch zwischen zwei Clubmitgliedern. Wahrscheinlich wird man sogar vermuten, dass wir uns bemühen, unsere Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen.“
    Was er sagte, war logisch. Aber Abby bereitete es Probleme, dieser Logik zu folgen, solange er ihr sanft über den Arm strich. „Wahrscheinlich hast du recht“, stimmte sie ihm schließlich zu. „Ich hasse es nur, wenn über mich hergezogen wird und man Spekulationen über mein Privatleben anstellt. Du weißt doch, wie die Leute sind. Das habe ich einmal durchmachen müssen und möchte es nie wieder erleben.“
    Verblüfft sah er sie an. „Über dich wurde geklatscht? Daran kann ich mich gar nicht erinnern.“
    „Nicht über mich, sondern über meinen Vater. Aber ich musste es ausbaden.“ Obgleich das

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