Diese Nacht gehoert der Liebe
ebenfalls große Augen bekommen, wie Nick ge reizt feststellte. „Maggie
Smith?”
„Hallo, Lucas.” Maggie lächelte. „Ich bin überrascht, dass du dich an mich erinnerst.”
„Ich erinnere mich an Maggie Smith.” Lucas hatte es endlich geschafft, seine Verwunderung einigermaßen in den Griff zu bekommen. „Aber an dich erinnere ich mich nicht.”
„Wenn das ein Kompliment sein soll, danke.” Sie legte Drew ihre Hand auf den Kopf.
„Das ist mein Sohn, Drew. Drew, das ist Mr. Blackhawk.”
Lucas löste sich von dem Werkzeugschrank und ging vor dem Jungen in die Hocke. „Sag einfach Lucas zu mir.”
Drew schüttelte ihm höflich die Hand. „Nick war gestern Abend zum Essen bei uns, und meine Mom ist über mein Rad ge fahren, und Nick hat gesagt, er kann es reparieren, und ich darf helfen.”
Lucas grinste verschmitzt und warf Nick einen viel sagenden Blick zu. „Da bist du hier auf jeden Fall richtig. Nick kann fast alles reparieren. Ich wette, er kann sogar dafür sorgen, dass dein Rad schneller fährt. Stimmt es, Nick?”
Nick bemühte sich, Lucas keinen finsteren Blick zuzuwerfen.
„Kannst du das, Nick?” fragte Drew sofort interessiert.
„Klar, Kumpel!” Nick lächelte den Jungen an und vergaß bei dessen Begeisterung, dass er wütend auf Lucas war. Was machte es schon, wenn Lucas wusste, dass er ein Fahrrad reparierte? Er wollte dem Jungen nur einen Gefallen tun. Es war nicht etwa so, dass er sich plötzlich für Kinder interessierte. Schließlich rechnete er nicht mal damit, selbst welche zu haben. Was hätte er ihnen auch für ein Vater sein sollen? Seine eigene Mutter hatte ihn im Stich gelassen, ehe er zehn geworden war, und sein Stiefvater hatte mehr Zeit in Kneipen verbracht als in der heruntergekommenen Wohnung, die ihr Zuhause gewesen war.
Außerdem musste er heiraten, um Kinder zu haben, und warum sollte er so etwas Dummes tun? Ihm gefiel sein Leben so, wie es war. Er konnte tun und lassen, was er wollte, wann er wollte und mit wem er wollte.
Nun, zumindest bis zu dem Moment, in dem Maggie aufge taucht war. Wenn es tatsächlich nach ihm ginge, wären sie jetzt woanders, am besten in seinem Bett.
„Willst du mal mein Rad sehen?” fragte Drew Lucas und holte Nick in die Wirklichkeit zurück. „Meine Mom hat es richtig platt gefahren.”
„Drew.” Maggie errötete. „Lucas hat sicher etwas anderes zu tun.”
„Ganz und gar nicht.” Lucas fasste den Jungen bei der Hand. „Komm, wir sehen uns das mal an.”
Die beiden waren gegangen, ehe Maggie auch nur etwas einwenden konnte. Sie schaute ihrem Sohn nach, wie er Lucas aus der Werkstatt zog und dabei die ganze Zeit über Lastwagen und Motorräder redete. Ihr Herz machte einen Satz, als sie sich Nick zuwandte.
Der Mann raubte ihr nach wie vor den Atem.
Er rollte die Ärmel seines blauen Flanellhemdes bis zu den Ellenbogen auf und entblößte seine kräftigen Unterarme. Seine verwaschene Jeans umschloss seine schmalen Hüften und seine muskulösen Beine wie eine zweite Haut. Seine schwarzen Cowboystiefel waren ebenfalls abgetragen. Er wirkte insgesamt energiegeladen, maskulin und unwiderstehlich attraktiv.
Maggie wusste, dass sie ihn anstarrte, aber sie konnte nicht anders. Schlimmer jedoch war, dass er ihrem Blick mit einem selbstzufriedenen, verschmitzten Grinsen begegnete, der ihr sagte, er wusste genau, was ihr durch den Sinn ging. Als das schnur lose Telefon auf seinem Arbeitstisch läutete, wandte er sich jedoch ab. Sie atmete erleichtert auf und machte ein paar Schritte durch die Werkstatt, um etwas Abstand von ihm zu bekommen.
Ordentlich, war ihr erster Eindruck. Der Zementboden war sauber gefegt und die Wände frisch gestrichen. Sonnenlicht fiel durch die klaren Scheiben der Fenster, die die obere Hälfte des Raums einnahmen. Motorräder in verschiedenen reparierten Stadien standen nebeneinander an der einen Wand, mit schweren Reifen, Rennplaketten, blitzenden Chromteilen und blankge putzten Ledersitzen. Selbst sie erkannte, dass diese Maschinen nicht für einen Sonntagsausflug gedacht waren. Sie sahen protziger, stärker und erschreckender aus.
Sie haben etwas mit diesem Mann gemeinsam, dachte Maggie und betrachtete Nicks breite Schultern und seinen hochgewachsenen, muskulösen Körper.
Hastig verdrängte sie die Sehnsucht, die in ihr aufstieg, und zwang sich, ihre Aufmerksamkeit auf den hinteren Teil der Werkstatt zu richten, in dem mit Glaswänden ein Büro abgeteilt worden war. Sie schritt hinüber
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