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Diese Nacht gehoert der Liebe

Diese Nacht gehoert der Liebe

Titel: Diese Nacht gehoert der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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der sie sich befunden hatte, hingefahren sein.
    Er drückte auf die Türglocke. Wo war sie denn bloß?
    Und wo waren ihre Eltern? Sie waren immer zu Hause. Bestimmt wussten sie inzwischen auch Bescheid. Sie ließen Maggie doch in dem Zustand nirgendwo hinfahren.
    Er trat an eines der Fenster und spähte hinein. Er konnte zwar nur das Esszimmer und die Küche sehen, aber es war niemand da.
    Aufgebracht stürmte er zur Garage und wollte nachsehen, ob Autos da waren. Aber das Tor war verschlossen. Vielleicht sollte ich im Garten nachschauen, dachte er. Mrs. Smith war oft draußen und kümmerte sich um ihre Blumen. Er hatte das Gartentor fast erreicht, als er am Rand des Zaunes zum Nachbarn eine Bewegung bemerkte.
    Er stieg auf eine Holzkiste neben dem Zaun und schaute hinüber. Es war Mrs. Potts, die ältere Nachbarin. Sie hielt eine dicke Katze auf dem Arm und spähte über den Zaun.
    „Mrs. Potts?”
    Die zierliche Frau erschrak, als Nick sie ansprach und wirbelte erschrocken herum. „Ja?”
    „Mrs. Potts, haben Sie Maggie gesehen?”
    Die Katze miaute kläglich, als Mrs. Potts sie fester an sich drückte. „Ich kümmere mich nur um meine Angelegenheiten, Mr. Santos”, erwiderte die Frau empört. „Ich bin eine gute Nachbarin und halte mich für mich.”
    Nick hielt es für besser, sie nicht daran zu erinnern, dass sie gerade über den Zaun gespäht hatte. „Das glaube ich Ihnen, Mrs. Potts. Ich will bloß wissen, ob Sie Maggie heute schon gesehen haben.”
    „Nun ja …” Sie zögerte und nagte an ihrer Unterlippe. „Gesehen habe ich sie.”
    Nick hatte das Gefühl, er müsse aufschreien. Er biss die Zähne aufeinander und rang sich ein Lächeln ab. „Vor kurzem?” drängte er.
    „Vielleicht vor einer Stunde. Sie hatte ihre Koffer gepackt, den Jungen ins Auto gesetzt und ist davongebraust. Es gab viel Tränen und Umarmungen. Mir wurde das Herz richtig schwer.” Sie tätschelte ihrer Katze den Kopf. „Der kleine Drew hat immer meine Scarlett gestreichelt.”
    Die Koffer gepackt? Drew ins Auto gesetzt? Nick umklammerte den Rand des Zauns so stark, dass das Holz knackte. Er unterdrückte seine Panik, atmete tief durch und erkundigte sich ruhig: „Wissen Sie, wo Mr. und Mrs. Smith sind?”
    Besorgnis zeichnete sich auf Mrs. Potts Gesicht ab. Sie trat näher und senkte ihre Stimme,
    „Darüber mache ich mir das meiste Kopfzerbrechen. Boyd war vorn im Garten, als Angela ihm zurief, Maggie hätte angerufen und sie mussten sofort zum Krankenhaus fahren. Ich hoffe nur, dem Mädchen und ihrem kleinen Jungen ist nichts passiert. Angela war so aufgeregt.”

    Ins Krankenhaus? Maggie und Drew? Kalter Schweiß brach ihm aus. Großer Gott, hatten sie einen Unfall gehabt? Waren sie verletzt? Er hatte in seinem Beruf so viele Unfälle gesehen und wusste, was alles passieren konnte. Entsetzen packte ihn.
    Er wusste nicht mal mehr, ob er sich von Mrs. Potts verabschiedet hatte oder nicht. Er erinnerte sich auch nicht mehr, dass er auf sein Motorrad gesprungen war und den Motor angelassen hatte. Bis zum Krankenhaus im Ort war es nicht weit. Er hoffte, dass Maggie und Drew dort waren. Das nächste Krankenhaus liegt in Ridgeville, fünfundvierzig Minuten von hier entfernt, überlegte er und ging im Geiste sämtliche Möglichkeiten durch. Sie hatte von ihm wegkommen wollen, also konnte es sein, dass sie in eine andere Stadt gefahren war oder sogar zu einem anderen Flughafen, wo er sie nicht finden konnte.
    Er zwang sich, die entsetzlichen Bilder, die sich ihm aufdrängten, nicht zu beachten und sich darauf zu konzentrieren, dass er zum Krankenhaus kam. Als er auf den Parkplatz brauste, drehten sich gleich mehrere Leute um und starrten ihm nach, wie er zur Notaufnahme lief und sich vordrängte.
    „Maggie und Drew Smith, ich meine Hamilton, Maggie und Drew Hamilton”, rief er einer erschrockenen Krankenschwester zu. „Sind sie hier eingeliefert worden?”
    Die Krankenschwester runzelte die Stirn, überprüfte ihre Papiere und schüttelte den Kopf.
    „Falls sie in einem Krankenwagen hergekommen sind, habe ich die Unterlagen noch nicht.
    Gehen Sie durch die Doppeltüren zum hinteren Noteingang.”
    Er schoss durch die Türen und rannte an den hinteren Notaufnahmeräumen entlang. Aber dort war nur ein Arzt und eine Krankenschwester, die sich um einen Jungen kümmerten, der sein Knie genäht haben musste. Nirgends eine Spur von Maggie oder Drew.
    Ein Telefon. Er musste ein Telefon suchen und das nächstgelegene Krankenhaus

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