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Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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verkrampfte die Hände. Will nahm an, dass sie nicht wusste, was sie von Marge halten sollte, mit ihrem langen, graubraunen Zopf, der ihr bis zur Taille hing; dem fadenscheinigen Flanellhemd und den verwaschenen Jeans, die aussahen, als würde selbst die Heilsarmee sie nicht mehr annehmen. Aber Marge war die beste Reitlehrerin für Kinder, die er sich vorstellen konnte.
    Als Marge Callie nun bei der Hand nahm und sie durchs Tor führte, machte Dana unwillkürlich einen Schritt vorwärts. Will legte ihr die Hand auf den Arm, wobei ihn bei der Berührung mit ihrer bloßen Haut ein eigenartiges Gefühl durchzuckte.
    Er räusperte sich. “Kommen Sie mit rüber an den Zaun. Da können Sie zusehen.”
    Schweigend folgte Dana ihm. Sobald sie den weißen Zaun erreicht hatten, umklammerte sie das oberste Brett und fragte: “Wohin gehen sie?”
    Will zeigte ans andere Ende des Platzes, wo mehrere Pferde angebunden waren. “Dort kriegen sie ihre erste Lektion - das Aufsatteln. Sie sind gleich wieder da.”
    Dana war immer noch besorgt. “Ich hoffe, die Lehrerin passt auf sie auf. Callie ist sehr klein für ihr Alter. Ich hätte Marge sagen sollen, dass sie sie im Auge behalten soll, falls …”
    “Entspannen Sie sich. Marge weiß, was sie tut. Außerdem reitet Callie eine fünfundzwanzig Jahre alte Stute, die kaum größer ist als ein Pony.”
    Nach etwa zehn Minuten kamen zwei andere Schüler auf ihren Pferden auf den Platz geritten, ein Junge und ein Mädchen, schick gekleidet in englischem Reitdress und auf englischem Sattel. Will fand, dass sie in Jeanshemden und Jeans sehr viel besser aussehen würden. Und diese verdammten englischen Sättel hielt er ohnehin für nutzlos. Dann lieber gleich auf dem bloßen Pferderücken sitzen, dachte er.
    “Da ist sie”, rief Dana leise.
    Callie saß im Sattel auf der grauen Stute, die Füße in den Steigbügeln, die Zügel in beiden Händen.
    “Sie sieht gut aus”, erwiderte Will. “Callie wird das schon schaffen.”
    “Hoffentlich.” Doch Dana klang wenig überzeugt.
    Callie passte konzentriert auf, bis sie näher an den Zaun herangekommen war, dort, wo Dana und Will standen. Sie nahm die Zügel zwischen die Zähne, um ihnen mit den Händen zu sagen: ‘Schaut mich an.’
    Das Pferd begann sich wegen der verwirrenden Signale zu drehen. Dana schnappte entsetzt nach Luft, und Will entschied, dass er wohl besser eingreifen sollte.
    Er stieg ein paar Latten auf den Zaun, um gut sichtbar zu sein, und erklärte in Gebärdensprache: “Nimm die Zügel aus dem Mund und halt deine Hände ruhig, Callie.”
    Callie nickte und nahm wieder die korrekte Haltung ein.
    Sobald Will wieder herabgestiegen war, meinte Dana aufgeregt: “Vielleicht müssen wir ihr die Zügel um die Hände binden. Sie liebt die Gebärdensprache so.”
    Will lehnte sich mit der Hüfte an den Zaun und sah Dana an. “Warum sprechen Sie nicht in der Gebärdensprache mit ihr?”
    “Das tue ich”, entgegnete sie scharf, “jedenfalls etwas. Seit zwei Jahren ist sie in einem Internat für Gehörgeschädigte, und davor hatten wir sie für kurze Zeit in einer Gehörlosenschule, wo sie gelernt hat, von den Lippen abzulesen.”
    “Hat sie jemals Sprechen gelernt?”
    “Nicht viel. Und inzwischen versucht sie’s gar nicht mehr. Jetzt, da sie die Gebärdensprache kann, scheint sie glücklich zu sein.”
    “Kann ihr Vater die Gebärdensprache?”
    “Nein. Rob benutzt die Gebärdensprache überhaupt nicht.” Danas Tonfall verriet Missbilligung.
    “Und wenn Sie alle zu Hause sind, wie verständigt er sich dann mit ihr?”
    “Er lebt nicht bei uns.”
    “Sie sind also geschieden?”
    “Ja.”
    Danas Gesicht wirkte wie versteinert, woraus Will schloss, dass sie die Trennung noch nicht überwunden hatte. Vermutlich trauert sie dem Kerl noch immer nach, dachte er.
    “Er erwartet von ihr, dass sie von seinen Lippen abliest”, fuhr Dana fort.
    “Und wie soll sie antworten?”
    “Indem sie es aufschreibt, durch Zeigen, wie auch immer. Sie stehen sich nicht sehr nah.”
    Wills Meinung nach war dies die Untertreibung des Jahres. Wie konnte jemand seinem Kind nahestehen, wenn er nicht mit ihm sprechen konnte? “Und in wieweit beherrschen Sie die Gebärdensprache?”
    Dana senkte den Blick. “Nicht besonders gut. Callie ist sehr geduldig mit mir, und ich bemühe mich. Es ist nicht so einfach, wie es aussieht. Aber das wissen Sie ja wohl selbst.” Sie sah ihn an. “Wie lange haben Sie gebraucht, um es zu

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