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Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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lernen?”
    Wegen seiner Eltern war Will seit seiner Geburt mit der Gebärdensprache aufgewachsen. Ihm war gar nichts anderes übrig geblieben, als sie zu erlernen. Doch das war etwas, was er lieber für sich behielt. Nicht weil er sich dessen schämte, sondern weil er das Mitleid und die Entschuldigungen hasste, mit denen die meisten Leute darauf reagierten.
    “Ich hatte viel Übung. Ich finde es am einfachsten, mit dem Mund und den Händen gleichzeitig zu sprechen, wenn Sie so wollen, und beide Welten zusammenzubringen. Es braucht nur etwas Zeit und Übung.”
    “Ich weiß, und ich will ja auch versuchen, Unterricht zu nehmen. Allerdings habe ich meinen neuen Job gerade erst angetreten, und deshalb bleibt mir nur wenig Zeit.”
    “Hört sich nach einem harten Job an”, meinte er.
    Dana lächelte. “Das könnte man so ausdrücken.”
    “Was machen Sie denn genau?”
    “Ich bin Wirtschaftsprüferin.”
    Verdammt, fluchte Will innerlich. Sie verdient wahrscheinlich einen Haufen mehr Geld, als ich je gehabt habe. Noch ein Grund, weshalb sie garantiert nicht an einem Cowboy interessiert ist. Umso besser. So eine Frau kann ich sowieso nicht gebrauchen. Ich kann gar keine Frau gebrauchen.
    “Verstehe”, sagte er.
    Sie war erstaunt “Was denn?”
    “Ihre Kleidung, das Auto. Es passt alles zusammen.”
    Dana schien über seinen Kommentar erstaunlicherweise ungehalten zu sein. Dabei verkörperte sie doch genau das Bild der erfolgreichen Karrierefrau.
    Ein plötzlicher Windstoß wirbelte Staub und Sägespäne auf. Will rieb sich die Augen und konnte gerade noch rechtzeitig seinen Hut festhalten.
    “Oh, mein Gott!” Dana stürzte an ihm vorbei.
    Will fuhr herum. Er hörte die erschreckten Schreie der Kinder, dann sah er die graue Stute vorbeitraben. Und in der Mitte des Reitplatzes lag eine kleine Gestalt auf dem Boden.
    Callie.
    Eltern eilten an den Zaun. Pferde wieherten und tänzelten auf der Stelle. Die meisten Kinder starrten auf Callie, und der kleine Phillip fing an zu weinen. Dana versuchte vergeblich, das Tor zu entriegeln. Doch ehe Will Callie zu Hilfe kommen konnte, hatte Marge ihr bereits aufgeholfen, während ein Mitarbeiter die Stute einfing.
    “Sie ist okay”, rief Marge. “Es ist nichts passiert. Die Stute hat sich bloß erschreckt, als eins der Ponys in sie hineingelaufen ist.”
    Dana war wie erstarrt. “Ich bringe sie nach Hause.”
    “Lassen Sie sie wieder aufsitzen”, erklärte Will.
    “Nein! Auf gar keinen Fall!”
    “Jeder, der mit Pferden zu tun hat, weiß, dass man nach einem Sturz am besten sofort wieder aufsteigt.”
    Sie schaute weg. “Das habe ich nie getan.”
    “Sie sind runtergefallen und nie wieder aufgestiegen?”
    “Meine Mutter hat es nicht zugelassen.”
    “Machen Sie bei Callie bloß nicht den gleichen Fehler. Lassen Sie sie wieder aufs Pferd.”
    Unterdessen war Callie schon längst von sich aus wieder in den Sattel gestiegen.
    “Ich gehe da hinein”, presste Dana zwischen den Zähnen hervor.
    “Wenn Sie das tun, wird sie unglaublich wütend auf Sie sein.”
    “Marge ist mir egal.”
    “Ich spreche von Callie.”
    Callie sah keineswegs entmutigt aus. Tatsächlich lächelte sie sogar, als sei das Ganze lediglich ein großes Abenteuer gewesen.
    Tolles Mädchen, dachte Will. Die Kleine gefiel ihm immer besser, und so ungern er es sich eingestand, auch ihre Mutter gefiel ihm weit mehr, als gut für ihn war.
    Staunend blickte Dana zu ihrer Tochter. “Wie kann sie nur ruhig sein? Sie hätte sich sonst was brechen können. Oder noch schlimmer.”
    “Ich bin schon mehr als einmal vom Pferd gefallen und hab mir noch nie was dabei gebrochen.” Aufgeschürfte Knie und geprellte Rippen, die hatte er häufig gehabt, aber das sagte er Dana nicht.
    “Aber Sie wissen, was Sie tun.”
    “Mit der Zeit wird Callie das auch wissen.”
    “Falls sie mitkommt.” Dana zeigte auf Callie, die gerade versuchte, sich Marge verständlich zu machen. “Marge sieht nicht so aus, als ob sie sie versteht.”
    Will musste zugeben, dass sowohl Callie als auch Marge ein wenig verwirrt wirkten.
    Mit ihren großen blauen Augen sah Dana ihn fest an. “Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?”
    “Fragen kostet nichts”, antwortete er, obwohl er ein ungutes Gefühl dabei hatte.
    “Könnten Sie vielleicht mitreiten und helfen? Nur für heute.”
    Verflixt, dachte Will. Er hatte einer hübschen Frau noch nie etwas abschlagen können, und Dana Landry war hübscher als die

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