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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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ein Kompliment
über deine Augen gemacht. Wer ist er? Der Name ist mir nicht vertraut.«
    »Er sagte mir«,
antwortete Lauren, während sie die Karte wieder an die Vase lehnte, »dass er
darum gebeten hatte, mir vorgestellt zu werden, weil er ergründen wollte, ob
mein Gewand zur Farbe meiner Augen passte. Hast du jemals so etwas Unsinniges
gehört?«
    »Das klingt nicht
nach jemandem, den dir der Earl of Sutton vorstellen würde.« Elizabeths Stimme
hatte noch immer einen belustigten Unterton. »Es muss Joseph gewesen sein, der
Schurke.«
    »Es war Lady
Mannering«, erwiderte Lauren. »Tante Sadie und Wilma fielen fast in Ohnmacht.
Sie sagten mir, nachdem ich mit ihm getanzt hatte, dass ich mich von ihm fern
halten solle, falls er versuchen würde, an die Bekanntschaft anzuknüpfen. Onkel
Webster nannte ihn ein schwarzes Schaf. Joseph erzählte mir, er sei bis vor
kurzem Kavallerieoffizier gewesen. Er ist der Erbe des Earl of Redfield.«
    »Ah.« Elizabeth
nickte. »ja, natürlich. Der älteste Sohn des Earl starb vor einem oder zwei
Jahren, soweit ich mich erinnere.«
    »Elizabeth?« Lauren
wandte sich zu ihr um und spürte, wie ihre Wangen glühten. »Er ist der
Gentleman, der letzte Woche im Park gerauft hat.«
    »Oh, Liebes.« Aber
Elizabeth entschied sich nach der ersten Schrecksekunde ~ für ein Lachen,
anstatt entsetzt zu erbleichen. »Arme Lauren. Du musst dich wirklich wie in der
Falle gefühlt haben, als Lady Mannering ihn dir vorstellte und deine guten
Manieren dich zwangen, mit ihm zu tanzen - mit ihm Walzer zu tanzen,
sagtest du? Und nun schickt er dir Blumen. Ich habe bei jener schändlichen
Gelegenheit natürlich bemerkt, dass er ein bemerkenswert gutaussehender junger
Mann ist.«
    »Nicht ungewöhnlich
gutaussehend.« Lauren errötete. »Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, falls es
ein nächstes Mal gibt, werde ich ein wenig nicken, ihm für die Rosen danken und
vollkommen deutlich machen, dass ich keine weitere Bekanntschaft mit ihm
wünsche.«
    »Du begegnest
Anmaßung so geschickt«, sagte Elizabeth mit belustigtem Blick.  »Es gibt keine
perfektere Lady als Lauren Edgeworth.« Sie schob ihren Arm unter den ihrer Nichte.
»Und nun lass uns zum Frühstück gehen. Ich werde einen Lakaien diese Vase in
dein Wohnzimmer hinaufbringen lassen, damit du während der nächsten Tage an
einen Gentleman in der Stadt erinnert wirst, der deine Augen so sehr bewundert,
dass er Blumen suchte, die ihnen in ihrer Schönheit gleichkämen - und
gezwungen war, sich statt dessen auf Rosen zu beschränken.«
    »Das ist nicht
lustig, 1 Elizabeth«, sagte Lauren tadelnd, obwohl sie wider Willen lächeln
musste und schließlich kicherte.
    Kit sprang am
Grosvenor Square vom hohen Kutschbock seiner Karriole und warf seinem
livrierten Diener, der bereits von dem engen Rücksitz der Karriole heruntergestiegen
und zu den Pferden geeilt war, die Zügel zu. Kit näherte sich der Eingangstür
des Stadthauses des Duke of Portfrey und betätigte den Klopfer. Er hatte
vorzeitig in Erfahrung gebracht, dass dies einer der Nachmittage war, an denen
die Duchess regelmäßig Besucher empfing.
    Lauren Edgeworth
war zumindest wunderschön, dachte er. Tatsächlich ausgesprochen schön, selbst
wenn man jene außergewöhnlichen, fast rauchig-veilchenfarbenen Augen
unberücksichtigt ließ. Sie war natürlich kein junges Mädchen mehr, aber die
Würde des reiferen Alters verstärkte ihr gutes Aussehen eher noch, als dass sie
es geschmälert hätte. Er war selbst fast dreißig Jahre alt und nicht mehr
annähernd daran interessiert, junge Mädchen zu beeindrucken. Miss Edgeworth
zeigte stolze Anmut, und ihre Miene trug diese Art beständiges Halblächeln, das
er an griechischen Statuen gesehen hatte. Er hatte gestern Abend den
entschiedenen Eindruck gewonnen, dass sie Charme und Humor und auch der
mildesten Form der Poussiererei gegenüber immun war. Ihr frostiges Verhalten
hatte ihn in der Tat ein wenig verwirrt.
    Aber darin lag auch
die Herausforderung.
    Die Tür wurde
geöffnet, der herzogliche Butler verbeugte sich mit solch starrer Arroganz,
dass Uneingeweihte ihn vielleicht fälschlicherweise für den Duke selbst
gehalten hätten, und Kit warf seine Karte auf das Silbertablett, das der Mann
in den Händen hielt.
    »Viscount
Ravensberg wünscht Miss Edgeworth zu sprechen«, sagte er und betrat forsch die
Halle.
    Es sollte leichter
werden, als Kit erwartet hatte. Vielleicht wurden an diesen Empfangstagen nur
so wenige Besucher abgewiesen,

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