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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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dass sich ihre Augen einen Moment lang
weiteten und ihre Lippen sich öffneten. Im nächsten Moment erwiderte sie seinen
Blick kühl und mit höflicher Miene. Er war sich sicher, dass sie ihn abweisen
wurde. Vielleicht war er zu überstürzt vorgegangen. Wie sollte er seine Wette
gewinnen, wenn sie nein sagte?
    »Oh, Donnerwetter«,
sagte der skelettartige, noch immer unbekannte junge Mann entrüstet, »ich kam,
weil ich um dieselbe Gunst bitten wollte, Miss Edgeworth, mich aber korrekt zu
verhalten glaubte, indem ich warten wollte, bis ich Euch beim Abschied allein
sprechen könnte. Ich war vor Viscount Ravensberg hier«, fügte er kläglich
hinzu.
    Kit hob die
Augenbrauen. »Ich bitte um Verzeihung - habe ich mich unkorrekt
verhalten? Da ich so viele Jahre meines Erwachsenenlebens außerhalb Englands
verbracht habe, muss ich zugeben, dass mir die Feinheiten der Etikette
unvertraut sind.« Er lachte Lauren Edgeworth mit den Augen an.
    »Oh, Donnerwetter!«
Der namenlose Gentleman klang entschieden unbehaglich. »Ich wollte nicht
andeuten ...«
    »Ich glaube«, sagte
Attingsborough ruhig, »wir hatten wohl vereinbart, heute Nachmittag gemeinsam
in die Bibliothek zu fahren, Lauren. Du wirst meiner Erinnerung auf die Sprünge
helfen, falls ich mich irre.«
    »Sutton liegt es
sehr am Herzen, dich und mich nach dem Tee auszufahren, Lauren«, sagte Wilma,
wobei sie ihre roten Locken zurückwarf. Sie kicherte. »Ich verlasse mich
darauf, dass du als meine Anstandsdame fungierst.«
    Kit lächelte
weiterhin in Lauren Edgeworths himmelblaue Augen, welche die seinen nicht losgelassen
hatten. Dort war nicht der leiseste Anschein davon zu sehen, dass sie sein
Lächeln erwidern wollte.
    Sie wandte den
Blick ab. »Nein, du irrst dich, Joseph«, sagte sie. »Die Vereinbarung galt
nicht für heute. Und du brauchst gewiss keine Anstandsdame, wenn du mit deinem
Verlobten in einer offenen Kutsche fährst, Wilma. Vielleicht an einem anderen
Tag, Mr. Bartlett-Howe? Danke, Lord Ravensberg. Das wäre sehr angenehm.«
    Er hatte diese
Zusage den anderen Mitgliedern der Gruppe zu verdanken, erkannte Kit, als er
aufstand, um zu gehen. Gewiss hatte sie ihn abweisen wollen, bis sie alle so
galant in die Bresche gesprungen waren, um sie vor dem Grauen zu retten, mit
einem berüchtigten Lebemann ausfahren zu müssen. Sie war vielleicht kalt und
unerschütterlich selbstbeherrscht, seine zukünftige Braut, aber sie war nicht
unempfänglich für eine Herausforderung.
    Das war ein
faszinierender Gedanke.
    »Dann bis später,
Miss Edgeworth«, sagte er, verneigte sich vor ihr, nickte den anderen leutselig
zu und schlenderte dann durch den Raum, um sich von der Duchess of Portfrey zu
verabschieden.
    Wenige Minuten
später lief er lächelnd die Treppe vor dem Haus hinab und rief seinen
livrierten Diener herbei, der die Pferde um den Platz führte. Es erwies sich
als eine sehr lohnenswerte Herausforderung, die hervorragende Abwehr Miss
Lauren Edgeworths zu durchbrechen. Vielleicht würde er darauf hoffen müssen,
dass ihm alle ihre Freunde und Verwandten zu Hilfe kämen, indem sie sie
beständig vor ihm warnten und sie von ihm abzuschirmen versuchten - die
Toren.
     Aber am Nachmittag
hätte er sie zumindest eine Weile ganz für sich.
    Lauren saß mit
geradem Rücken neben Viscount Ravensberg und hielt mit beiden Händen ihren
Sonnenschirm über den Kopf, um ihren Teint vor schädlichen Sonnenstrahlen zu
schützen. Sie war es nicht gewohnt, in einer leichten Karriole zu fahren, und
fühlte sich so hoch über dem Boden erschreckend unsicher. Aber es wäre einer
Lady nicht angemessen gewesen, Zweifel am Können des kutschierenden Gentlemans
zu zeigen und sich etwa an den Kutschbügel zu klammern.
    Die behandschuhten
Hände, welche die Zügel hielten, waren schlank. Sie waren auch sichtlich dazu
in der Lage, das höchst lebhafte und perfekt zusammenpassende Paar Grauer zu
kontrollieren. Seine Beine, von einer engen blassbraunen Hose und
geschmeidigen, hochglänzenden Schaftstiefeln umhüllt, waren ebenfalls schlank,
aber wohlgeformt und an den richtigen Stellen muskulös.
    Entsetzt über die
Richtung, die ihre Gedanken genommen hatten, spannte Lauren die Hände um den
Griff ihres Sonnenschirms und wandte den Blick entschlossen von Ravensberg ab,
während er sein Gespann mühelos und geschickt zwischen den Torpfosten hindurch
in den Park lenkte. Es war die Flanierzeit, die Zeit des Tages, in der die Beau
monde in großer Anzahl erschien, um sich zu Pferd, zu

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