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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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den Kopf abzuwenden.«
    Seine Großmutter kicherte.
    »Und dann begegneten sich unsere Blicke«,
sagte Lauren und senkte die Stimme, »und es geschah. Einfach so.«
    Sie hätte niemals vermutet, dass sie
schauspielerische Fähigkeiten besaß. Sie überzeugte sich fast selbst davon,
dass bei ihrer ersten schockierenden Begegnung das Schicksal im Spiel war.
    »Alle ... Frauen«, sagte die alte Lady,
»lieben ... Schurken.« Sie kicherte erneut.
    »Nun, tatsächlich hatte man mich vor ihm gewarnt,
Madam«, sagte Lauren. »Er besitzt einen schrecklichen Ruf, müsst Ihr wissen.
Aber als wir uns auf Lady Mannerings Ball wieder begegneten, er sich mir durch
eine List vorstellen ließ und mich um einen Tanz bat - wie konnte ich da
widerstehen? Es war ein Walzer, Ihr versteht?«
    Sie hatten das Ende der Terrasse erreicht.
Das Tageslicht war geschwunden, aber der Mond und die Sterne vertrieben die
Dunkelheit der Nacht.
    »Das dort unmittelbar vor uns ist eine
Rosenlaube«, erklärte Kit. »ich werde sie dir morgen zeigen, Lauren.«
    »Ich kann die Rosen selbst jetzt riechen«,
sagte sie und atmete deren schweren, süßen Duft bewusst ein.
    »Die französischen Gärten befinden sich
darunter«, sagte er. »Und jenseits davon stehen Bäume. Aber es gibt einen
verwilderten Weg dorthin, mit mehreren hübschen Ausblicken - natürlich
alle sorgfältig geplant.«
    »Ich freue mich darauf, das alles zu
sehen«, sagte sie, während sie sich umwandten, um zum Haus zurückzuschlendern.
    Als sie die Treppe hinauf in die
Eingangshalle gingen, hob die alte Lady ihren Stock und rief den diensthabenden
Lakaien herbei.
    »Euren Arm«, befahl sie und löste sich von
dem ihres Enkels. »Kit, du ... musst ... Miss Edgeworth ... die Rosen zeigen.«
    Er beugte den Kopf und küsste sie auf die
Wange, seine Augen voller Lachen, wie Lauren erkennen konnte.
    »Ein sorgfältig im Voraus arrangiertes
Stelldichein, Großmama?«, fragte er. »Normalerweise gehst du tatsächlich
morgens spazieren. Aber wir werden dich nicht enttäuschen. Ich werde Lauren
überreden, mit in die Rosenlaube zu kommen. Natürlich nur, damit sie den
Rosenduft genießen kann.«
    Lauren spürte ihre Wangen brennen.
    Kit lachte, als sie erneut die Stufen zur
Terrasse hinuntergingen, ihren Arm fest durch seinen gezogen. »Ich hatte dich
gewarnt, dass sie eine Romantikerin ist«, sagte er. »Sie hat den ganzen Abend
dort im Salon gesessen und ihren Enkel und seine frisch Verlobte beobachtet,
die zwei Wochen lang getrennt waren und nun durch einen Raum voller Verwandter
und die guten Manieren daran gehindert wurden, mehr zu tun, als sich höchstens
ab und zu sehnsüchtige Blicke zuzuwerfen.«
    »Ich habe dir keine sehnsüchtigen Blicke
zugeworfen!«, protestierte sie.
    »Ah, aber ich dir.« Er wandte sich zur
Rosenlaube. »Und natürlich musste Großmama mir die Möglichkeit verschaffen,
dich innig zu küssen, bevor ich dich zu Bett schicke.«
    Sie war zutiefst verlegen. »Ich hoffe«,
sagte sie spröde, »ich habe nicht den Eindruck erweckt ...«
    »Zutiefst in mich verliebt zu sein?«,
schlug er vor. »Ich glaube, das hast du - zumindest bei Großmama. Und
dann erzähltest du ihr diese Geschichte unserer Begegnung, um ihren Eindruck
noch zu bestätigen. Ich hatte nicht speziell diese erwartet.«
    »Mylord.« Sie hatten die Terrasse halbwegs
überquert. »Die Maskerade ist nur dann nötig, wenn wir in Begleitung anderer
sind. Wir brauchen nicht in die Rosenlaube zu gehen. Eure Großmutter ist
vermutlich bereits zu Bett gegangen und wird es niemals erfahren, wenn wir
augenblicklich zum Haus zurückkehren. Es ist nicht angemessen, wenn wir so
miteinander allein sind. Wir sind nicht wirklich verlobt.«
    »Oh, aber das sind wir doch.« Er beugte den
Kopf etwas näher zu ihr. »Bis ich etwas anderes höre, bist du meine Verlobte.
Und was soll dieser Unfug, dass unser Spiel nur anderen gälte? Und warum wieder
dieses förmliche >Mylordwahr? Und Leidenschaft? Wir müssen miteinander allein sein, wenn ich mein
Versprechen halten soll. Wir werden heute Abend in der Rosenlaube beginnen. Du
wirst geküsst werden.«
    »Kit!«, sagte sie scharf. »Ich habe keine
Leidenschaft gefordert. Zumindest keine Küsse. Ich würde nicht im Traum ...«
    »Du hast Abenteuer gefordert«, sagte er,
sein Mund so nahe an ihrem Ohr, dass sie seinen warmen Atem spürte. »Abenteuer.
Leidenschaft. Das sind austauschbare Begriffe.«
    »Es wäre höchst unschicklich«,

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