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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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sagte sie
wahrhaft bestürzt. Sie erinnerte sich nicht gern an ihren Kuss in Vauxhall. Sie
hatte versucht, ihn aus ihrer Erinnerung zu verbannen. Er war so überaus
beängstigend ... physisch gewesen.
    »Ich werde mein Bestes tun, um dafür zu
sorgen, dass es das ist«, sagte er mit leisem Lachen, während er sie von der
Terrasse herab und durch einen Gitterbogen in die Rosenlaube führte, wo der
Duft der Rosen ihre Sinne augenblicklich bestürmte.
    »Kit!« Aber je mehr sie sich empörte, je
mehr sie auf ihre Würde bedacht wäre, desto besser gefiele ihm das natürlich.
So viel hatte sie über ihn gelernt. Er neckte gerne. Er würde sie niemals ernst
nehmen. Sie wechselte das Thema. Vielleicht vergäße er dann diesen Unfug. »War
dein Vater sehr verärgert, als du nach Hause kamst?«
    »0 Gott, ja. Er und Bewcastle - das
ist der Bruder der Lady - hatten tatsächlich schon einen Ehevertrag
unterzeichnet. Ich stehe tiefer in deiner Schuld, als dir bewusst ist, Lauren.«
    »Also wurde sie sitzen gelassen.« Sie
schauderte. »Ich weiß, wie sich das anfühlt. Ist sie gekränkt?«
    »Freyja? Sie hatte vor drei Jahren ihre
Chance. Sie ist zweifellos ärgerlich, was ein kleiner Unterschied zu
Gekränktheit ist. Sie ist gut darin, ärgerlich zu sein. Das sind alle Bedwyns.
Aber sie haben kein Recht, verärgert zu sein. Mein Vater hat kein Recht, ohne
meine Zustimmung eine Hochzeit für mich zu planen.«
    »Leben sie weit entfernt?«
    »Sechs Meilen.«
    Er führte sie zu einer ländlichen Bank, und
sie setzte sich. »Unsere Verlobung hat also Zwietracht zwischen den Nachbarn
gesät«, sagte sie. »Das ist bedauerlich.«
    Er stellte einen Fuß auf die Bank und
stützte einen Arm auf sein aufgestelltes Bein - genau wie er es in
Vauxhall getan hatte.
    »Aber unter den gegebenen Umständen
unvermeidlich«, sagte er. »Ich wollte wirklich nicht in diese Heirat gezwungen
werden, Lauren.«
    »Und doch musst du sie vor drei Jahren
geliebt haben.« Sie fragte sich, ob sie die Gelegenheit bekäme, Lady Freyja
Bedwyn kennen zu lernen.
    »Manchmal«, sagte er, »stirbt eine Liebe.«
    Das glaubte sie nicht. In ihrem Falle traf
das gewiss nicht zu. Aber es bestand kein Grund, sich schuldig zu fühlen. Er
hatte tatsächlich das Recht, seine eigene Braut zu wählen, und sie konnte
erkennen, dass er ohne diese vorübergehende Verlobung wirklich in der Falle
gesessen hätte. Das genau war der Grund für ihren Handel.
    »Was ist deinem jüngeren Bruder zugestoßen?«,
fragte sie.
    Er stellte den Fuß jäh auf den Boden,
wandte sich ab und beugte sich über eine nahe gelegene Blüte, wie um sie
eingehend zu studieren.
    »Der Krieg ist ihm zugestoßen«, sagte er
nach längerem Schweigen. »Er beharrte darauf -entgegen jedermanns Rat und
Bitte, einschließlich meiner eigenen -, dass unser Vater ihm ein
Offizierspatent in meinem Regiment kaufte, damit er mir zur Pyrenäenhalbinsel
folgen konnte. Das Leben beim Heer ist das Allerletzte, wofür Syd gemacht ist,
aber er kann bemerkenswert stur sein, wenn er will. Ich versprach meiner Mutter
ausdrücklich - und natürlich törichterweise -, dass ich auf ihn
aufpassen und ihn vor Schaden bewahren würde. Kaum ein Jahr später brachte ich
ihn mehr tot als lebendig nach Hause, nachdem die Ärzte und ein Fieber mit ihm
fertig waren. Es war fraglich, ob er die Reise überleben würde. Aber ich war
entschlossen, dass er, wenn er sterben müsse, zumindest zu Hause sterben solle.
Ich kann auch stur sein.«
    Sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie
schrecklich er sich gefühlt haben musste. »Aber du machst dir doch gewiss in
keiner Weise Vorwürfe«, sagte sie. »Es muss in der Hitze des Gefechts unmöglich
gewesen sein, ihn zu beschützen.«
    »Es ist nicht im Kampf geschehen«,
erwiderte er knapp.
    Sie wartete darauf, dass er mehr erklären
würde, aber er schwieg.
    »Hat jemand anderer dir Vorwürfe gemacht?«,
fragte sie. »Hat er selbst es getan?«
    »Alle, einschließlich mir selbst. Das
Urteil erfolgte einstimmig.« Er wandte sich ihr jäh zu, und sie sah in der
Dunkelheit Tränen schimmern. Er nahm ihre Hand und zog sie auf die Füße. »Aber
das sind alles uralte Geschichten, Lauren, die man am besten vergessen sollte.
Syd hat überlebt. Ich ebenfalls. Ende gut, alles gut, um einen Satz zu
zitieren, den jemand anderer für mich geprägt haben muss. Inzwischen
verschwenden wir eine vollkommen annehmbare, mondbeschienene Nacht und die
Gelegenheit zur Romantik, die Großmama empfahl.«
    Die man am

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