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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Stille machte sich im Raum breit, als wäre der Ort ein Gebetshaus und keine Galerie. Selbst Quark, der sich voller Stolz als Kenner jedweder vermarktbaren Kunstform bezeichnete, fehlten die Worte, um zu beschreiben, was er beim Anblick dieser Werke empfand.
    Vor ihm hing ein Gemälde, Öl auf schwarzer Leinwand. Einfarbige Tupfer und Schatten hinter nahezu grellbunten, gekonnten Strichen, die durch die zweidimensionale Fläche zu schneiden schienen wie der Meißel eines Bildhauers durch Stein. Im Zentrum des Gemäldes war ein Gesicht, an den Seiten von präzise gearbeiteten Profilansichten umgeben. Dahinter wirbelten grau-weiße Schwaden umher. Schwarze Dreiecke schlossen an die Köpfe an und stellten vermutlich die Haare dar.
    Ro studierte die biografischen Angaben auf einem Wandmonitor, doch Quark konnte seine Augen nicht von dem Bild vor sich abwenden. Er streckte den Arm aus und packte Ro am Ellbogen.
    »Was denn?«, fragte sie.
    »Schau.« Er nickte in Richtung des Bildes.
    »Ich hab’s schon gesehen.«
    »Nein, schau . Da ist die Antwort auf deine Frage. Wie Ziyal war? Schau!«
    Schulter an Schulter standen sie da, während die anderen Besucher ihrer Gruppe weiterzogen. Quark folgte Ros Blick zu den Farberuptionen, den wie fließend wirkenden Formen. Irgendwann nickte sie nahezu unmerklich. Dann beugte sie sich vor und ergriff Quarks Hand.
    So standen sie da, bis ein neuer Gast sie bat, die Sicht freizugeben.
    Kira passierte den Sicherheitsposten, eilte den Gang hinab und um eine Ecke … Moment mal , dachte sie verwirrt, als ihr Blick auf Botschafterin Lang, Gul Macet und einige von Langs Mitarbeitern fiel, die dicht beieinander standen. Laut Plan war die Mittagspause noch eine Stunde entfernt. Warum sollten sie also … Es sei denn … Angespannt vor Ungewissheit, näherte sich Kira den Cardassianern.
    »Colonel«, grüßte Lang und trat beiseite. »Bitte schließen Sie sich uns doch an.«
    »Was ist hier los? Ich dachte, Sie wären im Konferenzraum. Sollten nicht vor einer Stunde die Eröffnungsreden beginnen?«
    Macet schüttelte den Kopf. »Wie Ministerin Asarem verkündete, verweigert sich Bajor allen weiteren Gesprächen, bis die Probezeit seines Föderationsbeitritts abgelaufen ist.«
    Eine plötzliche Lawine hätte Kira nicht weniger schockiert als Macets Aussage. Träumte sie etwa? War das hier ein Trugbild, geboren aus dem Stress der vergangenen Tage? »Was? Das entspricht nicht den Absprachen. Premierminister Shakaar deutete zumindest in keiner Weise eine derartige Verzögerung an. Ich dachte, Asarem würde nun eine direktere Linie fahren.« Beim Gedanken an das Ausmaß dieser Information wurde ihr ganz schwindelig.
    »Wie es scheint, hält es die Ministerin für Zeitverschwendung, Bajor auf einen Weg zu leiten, der nicht zur Föderation führt«, erklärte Lang geduldig, die Augen voller Trauer. »Da diese bereits Verträge mit Cardassia hat, werden sie alsbald auch für Bajor gelten. Von daher sei es unnötig, weitere Abmachungen zu treffen.«
    Das ist lächerlich! Kira weigerte sich, diese Wendung hinzunehmen. »Botschafterin, haben Sie mit Premierminister Shakaar gesprochen? Er kann das unmöglich abgesegnet haben.« Sie sah sich in der Lobby nach Bajoranern um, fand aber niemanden. Die Feiglinge sind geflohen.
    »Man sagte mir, Premierminister Shakaar sei derzeit nicht erreichbar«, antwortete Lang.
    Kira atmete tief ein und begann, auf und ab zu gehen. »In Ordnung. Nehmen wir einmal an, Asarems Position sei wirklich das Beste für Bajor. Warum jetzt? Warum sollte sie bis nach dem Beitritt warten, um das hier aus der Welt zu schaffen?«
    »Ironischerweise ist unsere Situation der bajoranischen von vor sieben Jahren nicht unähnlich«, antwortete Lang. »Alliierte regieren über unser Land, während Cardassia Prime sich mühevoll aufrichtet und neu definiert. Eine einzelne Epidemie reicht schon, um den Rest unserer Zivilisation in die Knie zu zwingen. Ohne Hilfe von außen gibt es keinen Wiederaufbau – und diese Hilfe bekommen wir erst, wenn wir uns als vertrauenswürdig erweisen. Bliebe uns die nötige Unterstützung verwehrt, würde unsere Welt Opfer der Fehler, die schon einmal unser Untergang waren. Dann wären wir verdammt, die Geschichte zu wiederholen. Es sei denn, wir überwinden den Punkt, an dem Cardassia den falschen Weg einschlug – die Besatzung Bajors. Nur ein neues Cardassia hat eine Chance. Eines, das Bajor zum Freund hat.«
    Meinem Volk geht es genauso, aus den gleichen

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