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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Angriff auf Shakaars Team oder Büro – vielleicht sogar ein Mordversuch – träfe die Friedensgespräche hart und gefährdete vielleicht sogar den Föderationsbeitritt. Andererseits war der Shakaar, den Kira kannte, stets furchtlos ins Unbekannte vorgedrungen.
    »Ja und nein. Die Föderationstreffen pausieren. Ich habe entschieden, die Gelegenheit zu nutzen und Captain Mellos Einladung anzunehmen, einem Patrouillenflug auf der Gryphon beizuwohnen.« Er nahm ein Buch, eine kleine Metallkiste und einige isolineare Datenstäbe von seinem Tisch und legte sie sorgfältig in seine Reisetasche. Dann suchte er etwas. »Übermorgen werde ich wieder auf der Station sein.«
    »Klingt interessant«, sagte Kira und fragte sich, ob sie ihm helfen sollte. Sie sah auf die auf seinem Tisch verteilten Gegenstände und versuchte, sich vorzustellen, was ein oberster Kommandant wohl auf einen Truppenbesuch mitnahm. Ihr fiel nichts ein.
    »Gibt es Neuigkeiten bezüglich Lieutenant Ros Untersuchung?«, fragte er von hinter dem Tisch aus, wo er Schubladen und Türen öffnete, ohne innezuhalten. Kira wurde schon vom Zusehen schwindelig.
    »Allem Anschein nach begann es im Quark’s. Eine Kombination aus Spiel, Alkohol und Missmut. Bisher wissen wir nicht, wer zu prügeln begann, aber danach eilte jedenfalls jeder dem anderen zu Hilfe, bis die Sache eskalierte. Zum Glück kam niemand ums Leben, allerdings beklagen wir mindestens zwei Dutzend ernste Verletzungen.« Sie hielt ihm das Padd hin, das sie mitgebracht hatte. »Hier finden Sie Ros und Dr. Giranis Berichte. Wir halten die relevanten Informationen aus dem Datennetz, bis sich alle Seiten einig sind, wie viel für die Stationsbevölkerung relevant ist. Sie können sich sicher vorstellen, wie gestresst alle sind, Sir.«
    Shakaar nahm das Padd, ohne es anzusehen. »Verständlich. Und an der gespannten Lage scheint sich nicht allzu bald etwas zu ändern. Weißt du, Nerys, ich habe nachgedacht …«
    »Sir?«, fragte sie verwundert und schwor sich erneut, sich nicht von seinem Beharren auf die persönliche Anrede irritieren zu lassen.
    »Wir haben beide hart gearbeitet. Wir könnten eine Pause gebrauchen. Wie wär’s? Sobald ich von der Gryphon zurück bin, gehen wir in die Holosuiten. Ein Hängegleiterflug von den Klippen von Bole?«
    Kira schnaubte. »Sie vergessen, wie wenig ich von Holosuite-Abenteuern halte, Premierminister. Danke für die Einladung, aber ich fürchte, ich muss passen.«
    »Nerys, bitte. Wir sind allein in meinem Büro – nur wir zwei. Nenn mich Edon.« Er sah auf ihr Padd und scrollte durch den Inhalt. »Hat Quark der von meinem Büro und Macet vorgeschlagenen Abfindung also zugestimmt, ja?«
    »Er jammerte noch über verlorene Yamok -Soße, aber Ro wusste, dass er die bereits seit sechs Monaten in irgendeinem Verschlag gelagert hatte.« Kira stand wirklich in Ros Schuld. Hätte sie sich – zusätzlich zu dem ganzen anderen Ärger – selbst um Quark kümmern müssen, würde sie Shakaar nun vermutlich einen Mord gestehen.
    Er warf das Padd in seine Tasche. »Demnach hast du alles unter Kontrolle.«
    »Das hoffe ich, Sir.« Sie verharrte reglos vor seinem Tisch und fragte sich, wie sie das nächste Thema anschneiden sollte – insbesondere, da Shakaar ihre Unterredung offensichtlich für beendet hielt. Kira hielt sich nicht grundlos aus dem politischen Geschäft heraus, doch als Stationskommandantin musste sie ihrer Sorge einfach Luft machen. »Premierminister?«
    »Ja?« Er klang und wirkte verwundert.
    Vor langer Zeit hatte sie in ihm lesen können, als wäre sein Gesicht ein Buch. Doch das Vertrauen von einst war fort, und das bedauerte sie zutiefst. Damals war sie mit allem zu Shakaar gekommen, hatte offen gesprochen und stets sicher sein können, nicht falsch verstanden zu werden. Nun hatte sie keinen Schimmer mehr, wie er reagieren würde. Kira atmete tief ein. »Während der letzten acht Stunden, als ich auf die Berichte wartete, nahm ich mir die Freiheit, einen Blick in die Protokolle der Verhandlungen zwischen Botschafterin Lang und Ministerin Asarem zu werfen.«
    Das schien ihn weder zu stören noch zu überraschen. »Dazu kam ich bisher nicht. Wie gehen sie voran?«
    »Schön, dass Sie fragen, Sir.«
    » Edon , Nerys«, betonte er lächelnd.
    »Edon. Um ehrlich zu sein, finde ich Ministerin Asarems Vorgehen untragbar.«
    Er starrte sie an. »Und worauf fußt dieses Urteil?«
    »Die Protokolle zeigen mir, dass die Vizepremierministerin die von … dir

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