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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Es erleichterte ihn, dass das Spiel sich dem Ende näherte. »Doch was könnten wir Ihnen nur im Gegenzug anbieten?«
    »Gestatten Sie Ihrem Ersten Offizier Lieutenant Dax, hierzubleiben und die Gespräche zwischen den Hausstämmigen und den Wanderern zu moderieren.«
    Lag dein Instinkt also richtig, Elias: Das wahre Problem ist die Ezri-Situation. Er atmete tief aus, betrachtete die vor ihm Versammelten und sah in ihren Gesichtern, dass sie alles zu tun bereit waren, um ihren Willen durchzusetzen.
    »Einverstanden«, sagte Vaughn. »Ihre Drohungen waren unnötig, Versammlungsrat, Minister M’Yeoh und Vizerat Jeshoh. Vernünftig denkende Wesen verhandeln, und ich denke absolut vernünftig. Ihre Soldaten werden sich nun zurückziehen und meine Ingenieure mit der Arbeit beginnen lassen.« Er schenkte seinen Erpressern ein kaltes Lächeln.
    Die Delegation der Yrythny bemühte sich gar nicht, ihre Erleichterung zu verbergen. Warum haben sie nicht einfach gefragt? Weil die Verzweiflung rationale Wesen zu irrationalen Taten treiben konnte. Das hatte Vaughn in seinen über achtzig Jahren bei der Flotte gelernt, in Kriegsgebieten ebenso wie beim Katz-und-Maus-Spiel mit dem Tal Shiar. Die Zeit, Dax’ Rolle in diesem Spiel zu hinterfragen, scheint vorbei zu sein. Bleibt die Frage, ob sie es spielen kann . Hoffentlich reichen ihre Sturheit und die Weisheit all ihrer Leben dafür aus. Das hoffe ich für uns alle.
    Ungeduldig sah Shar aus den Fenstern des langsam durch die Enge gleitenden Truppentransporters. Unter ihm wurden Luthias Lichter immer kleiner, und vor sich konnte er die Avaril an der Andockplattform erkennen. Die Besatzung hatte die Gästequartiere bereits vor einer Stunde verlassen, doch er, Candlewood, Juarez und McCallum blieben, um Lieutenant Dax zur Hand zu gehen. Bisher hatten sie das Shuttle Sagan mit Vorräten beladen und es näher an ihre Unterkünfte geflogen. Dabei war Shar keine Zeit für das persönliche Anliegen geblieben, das er Commander Vaughn noch unterbreiten wollte. Shar bat nur selten um etwas und hoffte, dass Vaughn das wusste.
    Wenn er der bisherigen Routine treu blieb, würde Vaughn den wöchentlichen Bericht nach Deep Space 9 vom Konsortium aus absenden. Etwaige »Briefe« der Besatzung an Freunde und Familienangehörige wurden übermittelt, sofern es »Zeit und Ausrüstung« gestatteten. Aktuell war es mit beidem schlecht bestellt, doch Shar wollte keine weitere Woche verstreichen sehen. Er hoffte, schon beim nächsten Bericht an Colonel Kira eine Nachricht an seine Bündnispartner mitschicken zu dürfen. Nicht nur, weil diese es erwarteten, sondern weil er den Inhalt seiner letzten Nachricht zutiefst bedauerte.
    Sein erster Brief war sehr steif gewesen. Der Plan seiner Zhavey hatte ihn so enttäuscht, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Natürlich hatte sie seine Partner nur deswegen von Andor bis auf die Station geschleppt, weil sie ihn liebte und glaubte, seine Entscheidung, sich der Mission der Defiant anzuschließen, führe ihn ins Unglück. Doch ihre guten Absichten milderten nicht seine Wut. Die Grenze zwischen Zwang und Schuld war sehr schmal, fand Shar – insbesondere da es ihr ja gelungen war, ihm Schuldgefühle einzureden. Einst war ihr Umgang miteinander freundlicher gewesen. Shar vermisste diese Zeit.
    Und das hatte man seinem ersten Brief ansehen können. Irgendwann hatte sich Shar schlicht mit der nüchternen Aufzählung der Geschehnisse begnügt und diese mit knapp gehaltenen Wünschen und Worten der Zuneigung garniert. Hätte er diese Aufzeichnung wirklich abgeschickt, Charivretha wäre durch das Wurmloch gekommen, um ihn zu tadeln! Doch schon die Aufzeichnung hatte genügt, um seine Wut zu verringern. Also hatte er die wütenden Anklagen vorerst aus dem Text gestrichen. Den Rohentwurf konnte er schicken, wenn die Defiant nicht mehr einholbar war …
    Zhavey,
    es betrübt mich, dich enttäuscht zu haben. Bitte glaube mir, dass ich meine Wahl in der Überzeugung traf, das Beste für alle Beteiligten zu tun. Ging es in deinem Leben nicht stets um das Wohl ganz Andors? Nun – ich bin, was ich bin, weil ich deinem Beispiel folge. Ist das so schwer zu verstehen?
    Die Botschaft für seine Bündnispartner war ihm noch schwerer gefallen, denn Worte waren nur Worte. Leer, hohl. Sie erfassten weder seinen Schmerz, noch den, von dem er wusste, dass er ihn ihnen bereitet hatte. Warum nur lagen Schmerz und Liebe so dicht beieinander?
    Liebste Thriss, Anichent und Dizhei,
    ich

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