Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
Vom Netzwerk:
gefunden hatte … Wie ging es an, dass ausgerechnet sie den letzten, verzweifelten Versuch gewagt hatte, ihn zum Bleiben zu bewegen, just als er die Defiant hatte betreten wollen? Oh, Thriss …
    Der Transporter hielt ächzend an. Shar sprang durch die Barrieren und rannte die Treppen hoch. Oben, wo sich die Besatzung der Avaril auf den Start vorbereitete, ruhte die Defiant wieder in der höhlenartigen Halle. Diverse Yrythny schoben Schränke voller Vorräte in Luken, während Offiziere mit elektronischen Schreibtafeln Checklisten durchgingen. Shar brauchte eine Weile, bis er in dem Trubel seine eigenen Leute fand. Dr. Bashir gab soeben letzte Anweisungen an Ensign Juarez, der als Mediziner in Lieutenant Dax’ Team zurückbleiben würde. Shar näherte sich den in ihre Unterhaltung vertieften kommandierenden Offizieren.
    »Benutzen Sie Subraumkanal Delta«, sagte Vaughn gerade.
    Ezri runzelte die Stirn. »Delta? Dafür ist eine Codierung nötig.«
    »Genau. Ich will unsere Kommunikation privat halten, um sicherzugehen.«
    »Verstanden.« Dax lächelte. »Irgendwelche aufmunternden letzten Worte?«
    »Ja. Versuchen Sie, dieses Mal keinen Krieg anzuzetteln.«
    »Witzig. Wissen Sie eigentlich, dass ich nicht Curzon bin?«
    »Solange Sie sich dessen bewusst sind, wird es sicher keine Probleme geben.« Vaughn beobachtete das allmählich nachlassende Treiben in der Abflughalle. »Ich schätze, wir brechen bald auf. Hat Ihr Team alles Erforderliche abgeladen?«
    Lieutenant Dax verschränkte die Hände hinter dem Rücken und straffte die Schultern, bevor sie sich Shar zuwandte. »Ensign?«, fragte sie in perfektem Kommandotonfall.
    »Ja, Sir. Seit einer Stunde.«
    »Hervorragende Arbeit, Ensign.« Vaughn lächelte und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Da ich nicht hier sein werde, um mich mit Lieutenant Dax zu beraten, zögern Sie bitte nicht, Ihre Erfahrungen mit ihr zu teilen, sofern sie Relevanz besitzen. Immerhin ist Ihre Mutter Politikerin.«
    Und ich habe mein ganzes Leben lang versucht, nicht stets mit Zhavey in Verbindung gebracht zu werden. »Ja, Sir.« Shar atmete tief ein. »Sir, wenn Sie gestatten …«
    »Ja, Ensign?«
    Shars Finger glitten über den isolinearen Chip in seiner Hand. »Commander, mir ist bewusst, wie unorthodox die Bitte ist, aber …« Seine Antennen zuckten.
    »Entschuldigen Sie mich«, unterbrach Dax. »Ich muss mich von Julian verabschieden.«
    Respektvoll wartete Vaughn, bis Dax außer Hörweite war. »Was sagten Sie, Ensign?«
    »Wäre es möglich, dass Sie Ihrem wöchentlichen Bericht an Colonel Kira diesmal eine persönliche Botschaft an meine Bündnispartner beifügen?«
    Vaughn lächelte. »Selbstverständlich, Shar«, antwortete er sanft und streckte die Hand nach dem Chip aus. »Ich kann nicht garantieren, dass ich ihn pünktlich abschicke, aber ich nehme Ihre Nachricht gern mit, Ensign. Keine Sorge.«
    »Danke, Sir.« Shars Gesicht lief vor Dankbarkeit dunkelblau an. »Und viel Glück.«
    Als er sich nach Nog umsah, fielen ihm die Ensigns Senkowski und Permenter auf. Da würde sein Freund nicht fern sein. Seit der Ankunft der Avaril hatten sich die drei kaum von der Defiant entfernt. Erst an diesem Morgen hatte Shar Permenter schnarchend auf einem Schrank gefunden. Auch Nog fand er überraschend schnell, nachdem er ein paar übereinandergestapelte Frachtkanister umrundet hatte. Der Ferengi war so konzentriert bei der Sache, dass ihm gar nicht auffiel, wie müde die zwei Ensigns wirkten. Permenter und Senkowski sahen aus, als würden ihre Augen nur mithilfe von Zahnstochern offen gehalten.
    »Und sorgen Sie dafür, dass wir störungsfreie Kabel in die neuen EPS-Leitungen legen. Die Schildverstärker könnten ausfallen, wenn … Shar!«, rief Nog. »Wollen Sie als blinder Passagier bei meinem Team mitreisen? Lieutenant Dax würde es nicht stören.«
    »Sie wissen, wie ungeschickt ich mit dem Hyperspanner bin. Nachher verbinde ich noch einen Flachring mit einem Trisk-Draht.« Shar erinnerte sich an mehr als eine Beinahe-Katastrophe während der Kernreparatur auf DS9.
    »Hey, das war ja fast schon ein Scherz! Für einen Stand-up bei Vic reicht’s noch nicht ganz, aber Sie sind auf einem guten Weg.«
    »Stand-up?«
    »Vergessen Sie’s.«
    Auf dieser Reise hatte Shar auch den Humor seiner Gefährten langsam besser kennengelernt. Sie verwendeten ihn in fast jedem Gespräch. Mit ein wenig Übung würde auch ihm das bald gelingen.
    »Ich möchte Sie jemandem vorstellen«, sagte Nog.

Weitere Kostenlose Bücher