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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Counselor verfügte sie über solide, professionelle Erfahrungen im Bereich der Xenopsychologie, doch Vaughn entsann sich auch Curzon Dax’ zweifelhaftem Urteil bei der Breteka-Affäre – das beinahe zu ihrer beider Tod geführt hätte. Selbstverständlich war Ezri nicht Curzon – zumindest nicht direkt –, und sie lernte schnell. Doch Vaughn widerstrebte es, ihr das Schicksal einer an der Schwelle zum Bürgerkrieg stehenden Welt zu übergeben, selbst wenn es von einer höheren Macht bestimmt sein mochte.
    Als er die Stufen zur Defiant hinaufsprintete, sah er bereits, wo das Problem lag. Wie von Nog beschrieben, stand dort eine Gruppe bewaffneter, uniformierter Yrythny und blockierte den Zugang zum Schiff. Nog und seine Techniker standen ein paar Meter entfernt beieinander. Sobald der Chefingenieur seinen Kommandanten nahen sah, entspannten sich seine Züge sichtlich. Vaughn hoffte, dass sich die Lage seit seinem Aufbruch nicht verschärft hatte.
    »Bericht, Lieutenant.«
    Nog legte umgehend los. »Ich kam um 0600, um das Reparaturteam zu koordinieren, begleitet von, wie Sie sehen, Ensign Senkowski, Ensign Leishman und Ensign Gordimer.«
    Bei der Erwähnung ihrer Namen nahmen Senkowski mit dem braunen Haar, die lächelnde Leishman und der untersetzte Gordimer Haltung an und nickten.
    Nog fuhr fort. »Wir fanden die Gruppe, die Sie hier sehen, vor der Luftschleuse vor. Sie verweigerte uns den Zugang zur Defiant . Lieutenant McCallum, Ensign Merimark, Ensign Permenter und Crewman M’Nok sind noch an Bord. Ich habe sie bereits kontaktiert. Sie wurden weder bedroht noch bei der Arbeit behindert. Sie wussten nicht einmal, dass sie eingesperrt waren.«
    »Was haben die Wachen zu sagen?«
    »Nichts, Sir. Nur dass sie Befehl haben, das Schiff zu sichern.«
    Es muss einen Grund dafür geben. Selbst implizierte Drohgesten geschehen nicht willkürlich. »Haben Sie die yrythnyschen Behörden kontaktiert?« Vaughn mochte sich irren, hatte aber das Gefühl, einer ihrer freundlichen Tischgefährten vom Vortag sei für die bewaffneten Besucher verantwortlich.
    »Sir, wir versuchten, der hiesigen Regierung unser Missfallen zu vermitteln«, antwortete Nog, »doch unsere Kontaktanfragen wurden entweder in Warteschleifen geleitet oder vollends ignoriert.«
    Darauf wette ich , dachte Vaughn. Die wollen uns in unserer Sorge köcheln lassen. Uns biegsamer machen, damit wir ihren Forderungen bereitwilliger nachgeben, wenn sie sie endlich formulieren.
    »Und dafür entschuldige ich mich, Lieutenant Nog«, erklang Versammlungsrat Rashohs tiefe Stimme hinter ihnen. »Ich hatte gehofft, Sie persönlich kontaktieren zu können, Commander, bevor Ihre Technologen heute Morgen hier erschienen, doch meine guten Absichten blieben offensichtlich fruchtlos.«
    Also haben wir ihrer Meinung nach entweder lange genug gewartet, oder sie haben die Geduld verloren. Vaughn wandte sich an Rashoh und dessen Begleiter, deren Identität ihn nicht überraschte. Höchstens insofern, dass sie nicht auch noch Keren, ihr Quotenweibchen aus der Unteren Versammlung, als Zuschauerin mitgebracht hatten. Skeptisch betrachtete er Vizerat Jeshoh und den dritten Offiziellen, der ihm bisher nicht vorgestellt worden war. Welche schlechten Nachrichten mochten sie bringen? »Dann können Sie sich meine Überraschung sicher vorstellen, als ich erfuhr, dass meiner Besatzung der Zutritt zu unserem Schiff verweigert wird.« Mögen die Spiele beginnen …
    »Ihr Schiff, zweifellos«, sagte der Versammlungsrat mit breitem Lächeln, seine niemals blinzelnden Augen glitzerten wie Obsidian. »Wie Ihr Lieutenant Ihnen sicherlich mitteilte, haben wir Ihr Hausrecht nicht verletzt und Ihr Schiff nicht betreten. Wir würden nur gern einige Bedenken mit Ihnen besprechen.«
    »Bedenken?« Vaughn hob eine Braue. Welchen Vorwand habt ihr euch heute Nacht denn aus den Fingern gesaugt?
    »Die Strahlung im Schiffsinneren ist immens hoch«, sagte der Versammlungsrat. »Wir brauchen Gewissheit, dass unser eigenes Volk nicht von ihr beeinträchtigt wird.«
    Vaughn lächelte knapp. »Mister Nog?«
    Auf sein Stichwort hin öffnete Nog den Trikorder und richtete ihn auf die Luftschleuse. Einen Moment später hielt er ihm die Anzeige hin.
    Vaughn wandte sich an Rashoh. »Sie können diese Angaben gern mit Ihren eigenen Messinstrumenten verifizieren, doch ihnen zufolge haben Sie und Ihr Volk nichts zu befürchten.«
    Ein spitzgesichtiger Yrythny mit blassgrüner Hose und grellem Kopfteil machte einen

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