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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Schritt vor und verbeugte sich. »Ich bin Wissenschaftsminister M’Yeoh«, sagte er kleinlaut. »Lassen Sie mich zum Punkt kommen, Commander.«
    »Nur zu.« Vaughn nickte auffordernd.
    Minister M’Yeoh – der die langen, dürren Finger aneinanderschlug, als gäbe er einer Musik den Takt vor, die nur er hörte – watschelte näher. »Mir scheint, Sie haben drei Optionen. Offensichtlich kann Ihr Schiff nicht lange fliegen und Leben erhalten.« Er schluckte. »Sollte es sich als irreparabel herausstellen, werden Sie es vielleicht gegen eins der unseren eintauschen wollen oder beschließen, dass unsere Welt Ihnen zumindest auf Zeit ein angenehmer Aufenthaltsort sein kann. Möglicherweise kontaktieren Sie auch Ihre Leute im Alpha-Quadranten und warten, bis diese Sie abholen kommen.«
    »Oder Sie reparieren die Defiant mittels unserer Ressourcen«, warf Jeshoh ein. »Wie wir es unseren Gästen gestern versprachen .«
    Wenigstens Jeshoh scheint diese Scharade nicht mitzuspielen. »Vizerat Jeshoh verweist da auf die einzige Option, die ich zu wählen bereit bin«, sagte Vaughn und wartete auf das eine Wort, das seiner Aussage zweifelsfrei folgen würde.
    »Aber genau da liegt unser Problem, Commander.«
    Und da ist es , dachte er bitter. Das ‚Aber‘. Es mochte der Tag kommen, an dem ihn die Natur denkender Wesen überraschte, doch oft genug schienen sie alle nach dem gleichen Muster zu funktionieren – selbst so weit von daheim entfernt.
    Versammlungsrat Rashoh gab ein glucksendes Geräusch von sich, als die Hauttaschen unterhalb seines Kinns aneinanderschlugen. »Wir wollen großzügig sein, aber die Berichte Ihres Cheftechnologen deuten umfassende – und kostspielige – Reparaturen an. Vieles dessen, was Sie benötigen, erhalten wir von externen Händlern, und wie wir bereits darlegten, hat unser Konflikt mit den Cheka unsere Vorräte stark dezimiert. Wie können wir Ihnen zu Diensten sein, ohne unsere eigenen Schiffe zu benachteiligen?« Rashoh ließ die Worte im Raum stehen wie einen traurigen Nachhall.
    »Das verstehe ich vollkommen«, sagte Vaughn. »Käme für Sie ein Handel in Betracht?«
    Der Versammlungsrat lächelte und ergriff ihn bei den Ellbogen. »Ich glaube, einem solchen Vorschlag stünden wir offen gegenüber.«
    »Hmmm. Ich hätte Ideen, aber vielleicht schwebt Ihnen bereits ein Angebot vor.«
    »Wir haben dieses Modell der Waffe geprüft, die Ihr Lieutenant Nog umschrieb«, sagte M’Yeoh, »und es für tragbar befunden. Wie Ihnen fehlt es uns allerdings am geeigneten Rohmaterial zum Bau der Femtobots.«
    Bei der Erwähnung seiner Arbeit am Verteidigungssystem trat Nog näher. Vaughn empfand Unbehagen bei der Erkenntnis, dass die Regierung der Yrythny über Nogs technologischen Durchbruch informiert war. Dann entsann er sich aber, dass ein Ingenieurteam der Avaril die Arbeiten begleitet hatte. Trotz ihres schweren Starts kamen die Yrythny-Ingenieure und Nogs Mannschaft mittlerweile sehr gut miteinander aus.
    »Wir sind Mitglied eines mehrere Sektoren entfernten Materiekonsortiums, zu dem wir nach wie vor Zugang haben«, erklärte der Versammlungsrat. »Dort wird mit seltenen und einzigartigen Dingen gehandelt.«
    »Materiekonsortium?«, wiederholte Vaughn.
    »Ein Raum freien Handels, nahe einer natürlichen Partikelquelle dieses Sektors. Das Konsortium bedient sich des Ausflusses dieser Quelle. Die aus ihr gewonnene Materie ist starker Gravitation und Temperaturfluktuationen ausgesetzt, die ihre subatomare und molekulare Struktur beeinflussen. Wir glauben, das entspricht Ihren Bedürfnissen.«
    Nog lauschte gebannt. In der Föderation, etwa bei Tyrus VIIA, war Technik, die den Einsatz von Partikelquellen erleichterte, noch sehr experimentell. Vaughn sah, wie es bei Rashohs Worten hinter der Stirn des Ferengi arbeitete. Als Nog sich vorbeugte, als wollte er den Versammlungsrat etwas fragen, berührte Vaughn ihn an der Schulter. Nog sollte warten, bis sie alle Informationen hatten.
    »Sie sagen, mittels dieses Konsortiums können wir die uns fehlenden Materialien erwerben?«
    Rashoh lächelte, schüttelte aber den Kopf. »Leider ist der Handel nur Mitgliedern vorbehalten. Da wir jedoch Mitglied sind, machen wir uns gern für Sie stark. Sie könnten mit der Avaril reisen, und Ihre Mannschaft könnte während des Fluges die Reparaturen beenden. Unsere Langstreckensonden entdeckten unlängst eine Route zum Konsortium, die noch frei von Netzwaffen ist.«
    »Ein großzügiges Angebot«, sagte Vaughn.

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