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Dieser Kuß veraendert alles

Dieser Kuß veraendert alles

Titel: Dieser Kuß veraendert alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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Gatter stieg. Er wusste nicht, wohin mit den Armen. Er dachte daran, sie tröstend um Amy zu legen, aber in ihren Augen lag nichts, was er als Erlaubnis hätte deuten können. Er bewegte die Finger. Sie waren steif vor Kälte.
    "Warum hast du die Pferde gekauft?" fragte sie leise. "Du willst sie doch gar nicht."
    "Warum hast du mich nicht angerufen, Amy?" Sie sah zur Seite. "Ed Shaeffer von der Bank weiß immer, wo ich im Notfall zu erreichen bin. Er hätte mich gefunden, wenn du..."
    "Es gab so viel zu tun..." Sie schlang die Arme um sich, zog die riesige Jacke fester zusammen. "Es gab manches, was ich nicht so ganz richtig gemacht habe. Ich war..." Sie hob den Blick, und ein entschuldigendes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    "... ziemlich unvorbereitet."
    "Ich bin auf dem Weg hierher am Haus vorbeigefahren."
    Vielleicht wurde sie ihm jetzt endlich eine Antwort geben, die mit ihm zu tun hatte. "Und im Jackalope redeten sie darüber, als wüsste ich längst Bescheid."
    "Es tut mir leid." Sie sah wieder fort. "Wirklich, Tate. Es tut mir leid. Ich wollte..." Sie legte die Hand auf seinen Arm. "Ich wollte dir schreiben, habe es aber immer wieder verschoben, weil ich glaubte, irgend jemand hätte es dir inzwischen erzählt."
    "Dann wäre ich sofort gekommen." Er starrte auf ihre Hand.
    "Deshalb hast du nicht geschrieben, stimmt's?"
    "Oh, nein. Ken hätte gewollt, dass du..." Erwartungsvoll sah er sie an. "Dass du an der Beisetzung teilnimmst."
    "Um ihn mit zu Grabe zu tragen? Verdammt richtig, das hätte er gewollt. Aber ich habe mich seit Weihnachten nicht mehr bei euch gemeldet." Die Schuld lag bei ihm. Wie immer. "Ich hätte wissen müssen, dass etwas nicht stimmt."
    "Tate." Ihre Hand glitt an seinem Ärmel hinab und in seine Hand. Sie fühlte sich gut an, wärmer als seine, klein, aber kräftig. "Es ging alles so schnell."
    Ihre Handbewegung ließ die Daunenjacke aufgehen. Ihr pinkfarbenes T-Shirt saß zu eng. Der Bauch war zu groß. Er kam sich vor, als hätte er durchs Schlafzimmerfenster geschaut und sie nackt gesehen.
    "Du bist..." Ein Gatter fiel krachend zu, und irgendwo rief jemand nach der Nummer 42. Tate sah unruhig über die Schulter. "Amy, du bist schwanger."
    "Du bist ein aufmerksamer Beobachter."
    "Aber drüben in der Bar haben sie gesagt, dass..." Die Hand in seiner fühlte sich plötzlich noch kleiner an und er drückte sie behutsam. "Ich habe gehört, dass du die Ranch weiterführen willst."
    "Ich gebe sie nicht auf, Tate." Ihre Hand erwiderte den Druck, die heimliche Geste zweier Menschen, die einen Verlust teilten. "Sie ist mein Zuhause. Meins und Jodys und..."
    "Du kannst nicht..."
    "Ich bekomme ein Baby. Du tust, als würde ich mich einer Operation am offenen Herzen unterziehen."
    Er gab sich der Wirkung ihrer Augen, ihrer Worte, ihrer Tapferkeit hin. "Hast du Hilfe?"
    "Jetzt, nachdem ich die Pferde verkauft habe..." Sie lächelte.
    "... kann ich vielleicht jemanden einstellen."
    "Wie geht's dem Kleinen? Jody?" Sie nickte, um zu bestätigen, dass er sich den Namen richtig gemerkt hatte. Kenny hatte ihm einmal gesagt, dass er als Taufpate vorgesehen gewesen wäre. Aber da er damals von Rodeo zu Rodeo gezogen war und Amy darauf bestanden hatte, den Jungen zu taufen,
    "bevor er aufs College geht", war ihm die Ehre versagt geblieben.
    Amy zog ihre Hand aus seiner, als würde die Erwähnung des Jungen eine Berührung nicht mehr zulassen. Sie starrte auf die Pferde. "Er wollte unbedingt mit. Früher war er immer mit seinem Dad hier." Sie lehnte sich mit der Schulter gegen das Gatter. "Er würde es nicht verstehen, dass ich Sie verkauft habe."
    Tate folgte ihrem Blick. Die Ohren des Wallachs waren gespitzt und rotierten wie Radarantennen.
    "Für dich muss es auch ganz schön hart gewesen sein", sagte er.
    "Überhaupt nicht. Ich bin froh, sie los zu sein." Er sah sie an, wartete auf eine Erklärung, aber es kam keine. "Was willst du mit den beiden anfangen?" fragte sie.
    "Ich habe noch nicht darüber nachgedacht", gab er zu. Dann lächelte er. "Ich wusste nur, dass ich sie mir nicht entgehen lassen durfte."
    "Das hätte Ken Becker gesagt. Nicht Tate Harrison."
    Er zuckte mit den Schultern.
    "Du hast ihm gefehlt, Tate", fuhr sie fort. "Du warst der Bruder, den er nie hatte."
    "Er war..." Er konnte es nicht aussprechen. Er hatte mal einen Bruder gehabt, vor langer Zeit. Jesse. Aber mit Kenny war er aufgewachsen. "Er war der beste Freund, den ich je hatte.
    Schätze, ich hätte ihn mehr vermissen müssen." Er

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