Dieser Kuß veraendert alles
Lachens und die Art, wie ihr Bauch sich dabei bewegte.
Sie streckte die Hand aus und berührte den Ärmel seiner Lederjacke. "Das sind unsere Schafe, Cowboy. Du hast gerade einen Job als Schafhirte angenommen."
2. KAPITEL
Lange bevor Amy Kens Frau geworden war, war Tate
Harrison sein bester Freund gewesen. Amy konnte sich noch gut erinnern, wie sie damals mit Ken und Tate und dessen wechselnden Freundinnen ausgegangen war.
Eines Abends hatte sie genug gehabt von den Cowboy Bars, in denen die alkoholfreien Drinks zu teuer, die Musik zu laut und die Frauen zu süß waren. Amy mochte kein Bier, sie rauchte nicht und fand Barhocker unbequem.
Sie ging in den Waschraum und danach telefonierte sie.
Genug von diesem Krach, sagte sie sich und legte auf.
"Du willst dich abholen lassen?"
Tates Stimme ließ sie zusammenzucken:
"Ja, das will ich", erwiderte sie ruhig und drehte sich um. In dem schmalen Gang stand er dicht vor ihr, und sein wissender Blick war irritierend. "Ich habe Kopfschmerzen", erklärte sie.
"Weiß Kenny das?"
"Er scheint sich heute Abend besonders gut zu amüsieren."
Wenn Kenny trank, amüsierte er sich so gut, dass Amy nicht mehr zählte., "Und da wir bei dir mitgefahren sind, habe ich..."
"Hat er etwas getan?"
Amy schüttelte den Kopf, und Tate legte die Hand an seine Brust. "Habe ich etwas getan? Ich habe etwas Falsches gesagt, stimmt's? Der kleine Witz über die Frauen in engen Hosen? Tut mir leid. Du warst nicht gemeint. Dich habe ich noch nie in..."
"Damit hat es nichts zu tun. Ich kann nur nicht..." Es war seltsam, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, ihm gegenüber ehrlich sein zu können. Er musterte sie durchdringend, als könnte er verstehen, dass sie keine Lust hatte, den Abend an einem Tisch mit überquellenden Aschenbechern und leeren Bierflaschen zu verbringen. "Mir liegt das nicht", sagte sie mit hilfloser Geste. "Die laute Musik, der Qualm... Manchmal bekomme ich davon Kopfschmerzen, das ist alles."
"Du brauchst nur etwas zu sagen, und wir..."
"Nein." Sie drückte auf die pochende Schläfe. "Ich will keine Spielverderberin sein. Ich will einfach nur nach Hause."
"Komm." Er legte eine Hand auf ihre Schulter und führte sie zur Seitentür. Sie schüttelte den Kopf. "Nein", beharrte er. "Ich fahre dich. Kein Problem."
"Aber ich habe doch schon..."
"Kennys Schwester, richtig?"
Sie nickte, und er winkte der Frau, die sie bedient hatte. "
Jeri, ruf bitte Marianne an und sag ihr, dass sie Amy nicht mehr abzuholen braucht. Und sag Kenny, dass ich in einer halben Stunde zurück bin. Amy ist okay, aber sie möchte nach Hause."
Er drückte Jeri etwas Geld in die Hand. Kenny und Patsy, Tates Begleiterin, waren auf der Tanzfläche.
Tate setzte Amy in seinen Pick-up und fuhr sie zu dem kleinen Haus, das sie gemietet hatte, nachdem ihre Bank sie von Billings nach Overo versetzt hatte.
"Kenny ist verrückt nach dir, weißt du", sagte Tate. "Er macht schon Pläne. Nicht, dass es mich etwas angeht."
"Es geht dich etwas an", erwiderte sie. "Was immer er vorhat, du erfährst es früher als ich."
"Kenny und ich kennen uns schon lange. Hin und wieder tut es gut, mit einem Freund zu reden. Vor allem, wenn man nicht weiß, was wird." Er schaltete herunter, um nach rechts abzubiegen. "Er hat Angst, dass du ihn abblitzen lässt." Er schaltete wieder hoch, den Blick auf die Straße gerichtet. "Und ich fürchte, du wirst es nicht tun."
"Du denkst, ich verderbe ihm den Spaß, was?" fragte sie scharf, als er vor ihrem Haus hielt. "Zum Leben gehört mehr als Rodeos und verqualmte Bars. Wenn dir das genügt, schön, aber ich glaube, Ken braucht..."
"Du bist vermutlich genau das, was Ken braucht." Tate stellte den Motor ab, legte den linken Arm aufs Lenkrad und drehte sich zu ihr. "Aber er ist nicht der Mann, den du brauchst. Und tief im Inneren weißt du das auch."
"Er ist ein wunderbarer Mann", protestierte sie. "Er hat viel Humor, ein gutes Herz und den sanftesten Charakter, den ich je bei einem Mann erlebt habe."
Tate lächelte. "Da hast du recht. Kenny ist ein netter Kerl." Er legte den rechten Arm auf ihre Lehne und berührte ganz leicht ihre Schulter. "Ein netter Kerl", wiederholte er. "Jemand, der viele Träume hat, aber keinen davon verwirklicht. Jemand, der es nie zu etwas bringen wird. Ist das der Typ von Mann, den du willst?"
"So ist er nicht", erwiderte sie gepresst.
"Wie gesagt, Kenny und ich..." Er schob seinen Stetson aus dem Gesicht und streckte sich. "Wir kennen uns schon
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