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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Süße.«
    Zum ersten Mal gehorsam, seit er sie kannte, stand sie auf, und er trat in die Mitte des Wohnwagens, damit sein Kopf nicht gegen die Decke stieß. Blue schlang ihre Arme um seine Taille. Während er überlegte, ob er Gefühle heucheln sollte, musste sie seine Gedanken erraten haben, denn sie kniff ihn durch sein T-Shirt hindurch.
    »Autsch!«, klagte er.
    Lächelnd ließ sie ihn los. »Vergiss mich nicht, Darling.«
    Er starrte sie schweigend an, strich über seinen misshandelten Rücken und verließ den Wagen.
    Sobald er sich außerhalb der Sichtweite befand, zog er das Handy, das sie ihm zugesteckt hatte, aus der hinteren Tasche seiner Bermuda. Er tippte die Nummer, die Riley gewählt hatte, und hörte die Voicemail einer Versicherungsfirma in Chattanooga.
    Ja, das Kind war wirklich clever. Da Blues Handy nun mal verfügbar war, beschloss er die Gelegenheit zu nutzen, um ein bisschen in ihrem Leben herumzuschnüffeln. Er ging die Anrufe durch, bis er das gewünschte Datum fand, wählte die Voicemail und tippte das Passwort, das sie vor ein paar Tagen in seiner Gegenwart eingegeben hatte. Offenbar war sie noch nicht dazu gekommen, ihre Mailbox zu löschen. Interessiert lauschte er der Nachricht ihrer Mutter.
    Im Innern des Wohnwagens beobachtete Blue, wie Riley das Album langsam im Rucksack verstaute. »Dass er Ihr Freund ist, wusste ich nicht. Ich dachte, Sie wären die Putzfrau oder so was Ähnliches.«
    Blue seufzte. Sogar mit elf Jahren wusste dieses Kind schon Bescheid - natürlich gehörten die Blue Baileys dieser Welt einer anderen Gesellschaftsschicht an als die Dean Robillards. »Offenbar hat er Sie sehr gern«, meinte Riley wehmütig.
    »Er hat sich nur gelangweilt.«
    In diesem Moment steckte April den Kopf zur Tür herein. »Ich muss was holen, was ich im Cottage vergessen habe. Wollt ihr zwei mich begleiten? Es ist ein sehr hübscher Spaziergang.«
    Obwohl Blue noch immer nicht geduscht hatte, hielt sie es für eine gute Idee, Riley vorerst von Dean fernzuhalten. Und sie nahm an, genau das bezweckte auch April. »O ja, wir Durchgeknallten lieben neue Abenteuer.«
    Verblüfft hob April die Brauen und betrat den Zigeunerwagen. »Durchgeknallt?«
    »Keine Bange«, sagte Riley höflich, »Sie sind nicht durchgeknallt. Dafür sind Sie viel zu hübsch.«
    »Hör sofort auf!«, mahnte Blue. »Nur weil jemand fabelhaft aussieht, darf man ihn nicht vorschnell beurteilen. Durchgeknallt sein - das ist ein Geisteszustand. April hat sehr viel Fantasie. Auch sie ist in gewisser Weise durchgeknallt.«
    »Oh, ich fühle mich geehrt«, bemerkte April trocken. Dann lächelte sie Riley etwas gekünstelt an. »Möchtest du meinen geheimen Teich sehen?«
    »Haben Sie einen geheimen Teich?«
    »Den werde ich dir gleich zeigen.« Riley ergriff ihren Rucksack. Gemeinsam mit Blue folgte sie April aus dem Wohnwagen.

9
    „Das verwitterte kleine Cottage lag hinter einem ramponierten Pfahlzaun. Auf dem Wellblechdach häuften sich Kiefernnadeln. Vier dünne Pfosten stützten das Verandadach.
    Im Lauf der Jahre war der weiße Anstrich ergraut, die Farbe der Fensterläden hatte sich zu dumpfem Grün verdüstert.
    »Wohnen Sie ganz allein hier?«, fragte Riley. »Erst seit ein paar Monaten«, erwiderte April. »Ich habe eine Eigentumswohnung in L.A.«
    Als Blue den silbernen Saab mit dem kalifornischen Nummernschild im Schatten an der Seite des Hauses parken sah, erkannte sie, wie gut eine Mode-Stylistin verdienen musste.
    »Haben Sie in der Nacht keine Angst?« Riley erschauerte. »Vor einem Kidnapper oder Serienkiller?«
    April führte ihre Begleiterinnen auf die wackelige hölzerne Veranda. »In diesem Leben gibt‘s genug reale Dinge, die man fürchten muss. Die Chance, dass sich ein Serienkiller hierher verirrt, ist eher gering.«
    Von der Tür hatte sich ein Teil des Fliegengitters gelöst. April hatte sie nicht versperrt, und sie betraten ein Wohnzimmer mit einem kahlen Bretterboden. Zerschlissene Spitzengardinen verdeckten die beiden Fenster. An der Tapete mit dem blauen und rosa Heckenrosenmuster verrieten helle rechteckige Flecken, wo früher Bilder gehangen hatten. Der Raum enthielt nur wenige Möbel, ein dick gepolstertes Sofa, über das eine Steppdecke gebreitet war, eine bemalte Kommode mit drei Schubfächern und einen Tisch, auf dem eine alte Messinglampe und eine leere Wasserflasche neben einem Buch und gestapelten Modezeitschriften standen.
    »Bis vor etwa sechs Monaten haben hier zwei Mieter gewohnt«,

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