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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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erklärte April auf dem Weg zur Küche im Hintergrund des Hauses. »Ich bin eingezogen, sobald das Cottage entrümpelt und sauber gemacht worden war. Schaut euch um, während ich mein Notizbuch suche.«
    Viel gab es nicht zu sehen. Blue und Riley spähten in zwei Schlafzimmer. Im größeren stand ein schönes Bett mit einem verschnörkelten schmiedeeisernen Kopfteil, von dem der weiße Anstrich abblätterte. Antike Boudoir-Lampen mit Schirmen aus geripptem rosa Glas schmückten zwei Nachttischchen, die nicht zueinanderpassten. Auf dem Bett lagen mehrere Kissen und eine lavendelblaue Tagesdecke, in der gleichen Farbe wie die Blumensträußchen an der verblichenen Tapete. Mit einem Teppich und einigen Möbeln hätte das Zimmer in einem Lifestyle-Magazin als Beispiel für pittoresken Flohmarkt-Schick brillieren können.
    So hübsch war weder das Bad mit den meergrünen Armaturen noch die Küche mit den abgenutzten Theken und dem ziegelroten Linoleumboden. Immerhin sorgten ein Korb voller Birnen und eine Tonvase mit Wiesenblumen auf dem alten Holztisch für eine gemütliche Atmosphäre.
    »Ich kann mein Notizbuch nirgends finden«, seufzte April. »Wahrscheinlich habe ich‘s irgendwo im Haus liegen lassen. Riley, im Schlafzimmerschrank liegt eine Wolldecke. Würdest du sie holen? Bevor wir zurückgehen, sollten wir uns ein bisschen ans Ufer des Teichs setzen. Ich schenke uns Eistee ein.«
    Während Riley bereitwillig ins Schlafzimmer eilte, füllte April drei blaue Gläser mit Eistee, die sie hinaustrugen. Hinter dem Cottage glitzerte der Teich im Sonnenschein. Die langen Zweige der Weiden, die das Ufer säumten, hingen ins Wasser. Zwischen den Rohrkolben schwirrten Libellen umher, an einem umgestürzten Baum, der wie ein Pier in den Teich ragte, schwamm eine Entenfamilie vorbei.
    April führte Blue und Riley zu zwei rostigen Liegestühlen aus rotem Metall mit abgerundeten Lehnen.
    Misstrauisch musterte das Kind die Wasserfläche. »Gibt‘s hier Schlangen?«
    »Ein paar habe ich schon gesehen. Manchmal sonnen sie sich auf dem Baumstamm.« April sank in einen Liegestuhl, Blue in den anderen. »Dabei sahen sie ruhig und friedlich aus. Wusstest du, dass sich Schlangen ganz weich anfühlen?«
    »Was, die haben Sie angefasst«
    »Nicht diese hier.«
    »Niemals würde ich eine Schlange berühren.« Riley ließ ihren Rucksack und die Decke neben die Liegestühle fallen. »Aber ich mag Hunde. Wenn ich erwachsen bin, werde ich Hunde züchten, auf meiner eigenen Farm.«
    »Klingt nett«, meinte April lächelnd.
    Das fand auch Blue. Sie stellte sich einen blauen Himmel voller weißer Schäfchenwolken und eine Wiese vor, auf der junge Hündchen fröhlich umhertollten.
    Als Riley die Decke im Gras ausbreitete, fragte sie, ohne aufzublicken: »Sie sind Deans Mom, nicht wahr?«
    In Aprils Hand erstarrte das Eisteeglas. »Wieso kommst du darauf?«
    »Weil ich weiß, dass seine Mom April heißt. Und Blue hat Sie so genannt.«
    Bevor April antwortete, nahm sie ganz langsam einen Schluck Tee. »Ja, ich bin seine Mutter.« Sie wollte das Mädchen nicht belügen, und so erklärte sie, die Beziehung zu Dean sei etwas schwierig. Dann erzählte sie mit knappen Worten von der Susan O‘Hara-Farce. Für die privaten Probleme prominenter Leute hatte Riley Verständnis, und so gab sie sich mit diesen Informationen zufrieden.
    So viele Geheimnisse, dachte Blue und zupfte an ihrem »Body by Beer «-T-Shirt. »Ich habe immer noch nicht geduscht. Aber wenn ich‘s getan hätte, würden Sie den Unterschied gar nicht bemerken, April. Wie ich aussehe, interessiert mich kein bisschen.«
    »Auf Ihre Art finden Sie es doch wichtig«, erwiderte April.
    »Was meinen Sie?«
    »Kleider sind eine großartige Tarnung.«
    »Auf die Tarnung kommt‘s mir nicht an, eher auf meine Bequemlichkeit.« Das stimmte nicht ganz. Aber Blue wollte nicht zu viel verraten.
    In diesem Moment läutete Aprils Handy. Sie schaute zum Cottage hinüber und entschuldigte sich. Den Kopf an den Rucksack gelehnt, lag Riley auf der Decke.
    Blue beobachtete zwei Enten, die ihr Schwänzchen aus dem Wasser reckten und nach Nahrung suchten. »Wie schön es hier ist!«, bemerkte sie, nachdem April zurückgekehrt war. »Ich wünschte, ich hätte meinen Skizzenblock mitgebracht.«
    »Haben Sie eine Ausbildung genossen?«
    »Ja und nein.« Blue schilderte ihre akademische Karriere und die Höhepunkte ihrer nicht besonders erfolgreichen Erfahrungen am Kunstinstitut des Colleges. Über den Teich

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