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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

Titel: Dieser Weg wird kein leichter sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gerald und Großmann Asamoah
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auf und die schönste Jahreszeit ist eindeutig Herbst, wenn nicht sogar Winter. Ganz ehrlich!
    Außenseiter mit Hoffnung
    Trotz dieser Schwierigkeiten versuchte ich mich im Training für einen Einsatz anzubieten. Die Atmosphäre im Team war irgendwie eigenartig: Wir hatten natürlich mitbekommen, dass gerade nach der Relegationsrunde in der Qualifikation keiner wirklich an uns glaubte – und wir selbst an uns auch nicht! Damit entstand eine Stimmung, die auf ihre Art ein biss­chen befreiend wirkte. Ich hatte keine Angst, machte erste Späße und zollte dennoch den erfahrenen Spielern den nötigen Respekt. Denn auch wenn ich jetzt dazugehörte, ordnete ich mich zunächst unter. Einzig Marco Bode und ich stichelten uns gegenseitig an. Wir verbrachten die WM mit der entscheidenden Frage, welche Stadt im Norden die schönere sei: Bremen oder Hannover? Am Ende gab es keine Entscheidung, aber jede Menge Spaß beim Schlagabtausch. Mit Lars Ricken vom BVB verstand ich mich prima, das hätte ich nie gedacht. Aber auch dafür ist eine WM gut, sie bringt Spieler einander näher. Ricken absolvierte im Übrigen bei dieser Weltmeisterschaft kein Spiel und verhielt sich dennoch prächtig im Sinne des Teamgeistes. Ich selbst machte mir Hoffnungen, eine Chance zu bekommen. Aber da gab es starke Konkurrenz: Miro Klose hatte super eingeschlagen, Carsten Jancker kam vom FC Bayern und war somit immer im Gespräch und Oliver Neuville hatte auf hohem Niveau in der Liga und in der Champions League gespielt. Zudem waren die erfahrenen Oliver Bierhoff und Marco Bode sehr motiviert bei ihrem wohl letzten Auftritt im Nationalteam.
    Die Vorrunde überstanden wir nach dem 8:0 über Saudi-Arabien und dem 1:1 gegen Irland mit einem Sieg im entscheidenden Spiel gegen Kamerun. Ich hatte bisher nicht gespielt. Das war schade, denn die Frauen der deutschen Spieler waren eine Woche zu Gast und Linda, meine Frau, sogar als Zuschauerin beim Spiel gegen die von Winnie Schäfer trainierten Afrikaner im Stadion. Gerne hätte ich ihr eine fußballerische Kostprobe geliefert. Aber ich musste auf die Bank und die Aufstellung ohne mich verkraften, zumal ich wusste: Ich kann mich nur im Training anbieten. Die anderen trafen eben, was sollte ich machen. Viele hatten ohnehin spekuliert, dass nach der Vorrunde Schluss sein könnte. Auch ich hatte mit meiner Frau schon darüber gesprochen und ihr in Aussicht gestellt, nach dem Ausscheiden nach Ghana zu fliegen. Aber das hatte sich ja erledigt. Gott sei Dank! So konnte ich ein unvergessliches Endspiel erleben.
    Jörg Böhmes Abgang
    Ich habe nie verstanden, wie man bei dieser Hitze im Gastgeberland in der prallen Sonne Golf spielen kann. Olli Kahn tat das. Andere vertrieben sich die freie Zeit mit Faulenzen oder kulinarischen Erkundungstouren. Mein eindrücklichstes Erlebnis war der Geschmack von Sushi. Viele meiner Kollegen kannten das Gericht schon, waren regelrecht süchtig danach. Nicht so Jörg Böhme und ich, wir aßen nur Nudeln. In allen Variationen. Beim ersten Kontakt mit rohem Fisch auf Reis kam mir das Ganze noch ziemlich eklig vor, aber bei jedem weiteren Mal wurde es deutlich besser. Heute bin ich totaler Sushi-Fan und richtig dankbar, dass wir bei der Weltmeisterschaft in Japan waren.
    Jörg Böhme und ich waren als Schalker meist unzertrennlich. Er hatte das Zimmer neben meinem bezogen und wir besuchten uns oft gegenseitig. Da wurde dann viel Blödsinn gequatscht, aber auch das ein oder andere Problem besprochen. Jörg war nicht glücklich darüber, dass er nicht spielen durfte. Schließlich hatte er ja eine tolle Saison mit vielen wichtigen Toren für Schalke hinter sich. Da auch ich ein wenig frustriert war, zogen wir uns beide gegenseitig Stufe um Stufe in den Stimmungskeller hinunter. Mit einem Unterschied: Jörg hatte weniger Geduld als ich. Als der Termin des Rückflugs unserer Frauen näher kam, verletzte er sich plötzlich beim Training. Nach einer Untersuchung beschloss er, ebenfalls abzureisen. Vielleicht hätte er sich anders entscheiden sollen. Die Verletzung auskurieren und auf einen Einsatz hoffen, so hätte ich es gemacht. Aber er hatte wohl seine Gründe.
    Für mich bedeutete das: Ich war plötzlich der letzte und einzige Schalker – und merkte sofort, wie ich im Training wieder aufblühte, näher an die Mannschaft rückte. Vielleicht hatte mir der gemeinsame Frust in der

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