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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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die Planwagen auf dem Trail gesichtet hatten, konnte Leah sich kaum noch im Sattel halten. Einmal warf ihr Wesley einen warnenden Blick zu; Leah nickte kurz zum Zeichen, daß sie seine Anweisungen nicht vergessen habe. Von da an achtete er nicht mehr auf sie.
    Revis, Wesley und Abe, flankiert von Bud und Cal, ritten fächerförmig auf die Wagen zu, während Leah etwas zurückblieb. Sie beobachtete, wie die fünf sich schwarze Masken über die Gesichter zogen und dann ihre Revolver auf die Gespannführer richteten.
    Sie sah, wie Justin vom Kutscherbock stieg und wie John Hammond vom zweiten Wagen herunterkletterte und mit erhobenen Händen langsam auf die Reiter zuging. Der Wind trug ihr die Worte von Wesley zu, der Oliver Stark befahl, einige Frachtstücke vom Wagen herunterzuwerfen.
    In vielerlei Hinsicht erinnerte sie dieser Überfall an ein Theaterstück. Sie kannte alle Akteure, und doch taten einige von ihnen so, als wären sie sich noch nie begegnet. Sie trugen Masken und bedrohten sich gegenseitig; und dabei war es nur eine Posse mit verteilten Rollen. Sie hätte das Schauspiel genießen sollen; aber mit jeder Sekunde schlug ihr Herz schneller.
    Was stimmte hier nicht? Was störte sie so sehr?
    Revis ließ nun einen leisen Pfeifton hören, und als sie zu ihm hinsah, gab er ihr ein Zeichen, näher zu kommen. Sie vermied es absichtlich, zu Wes hinüberzublicken. Vielleicht gab er ihr ebenfalls mit der Hand Signale, daß sie Revis’ Befehl nicht befolgen sollte. Sie wollte verhindern, daß Revis über Wes herfiel.
    Als sie ihr Pferd in Bewegung setzte, lenkte sie etwas zwischen den Bäumen ab: ein kurzer heller Reflex, den sie aus dem Augenwinkel wahrnahm. Zunächst dachte sie sich nichts dabei, während sie ihr Pferd an Revis’ Seite trieb. Doch dann, als sie zu Justin hinuntersah, wurde ihr plötzlich klar, daß das eben ein Gewehrlauf gewesen sein mußte, in dem sich die Sonne gespiegelt hatte.
    »Das wird man euch nicht durchgehen lassen«, sagte Justin im überzeugenden Tonfall.
    Leah achtete kaum auf das Gerede in ihrer Nähe. Sie fragte sich, ob noch mehr Bewaffnete in den Büschen versteckt sein mochten. Waren es Wesleys Leute, von denen er ihr nur nicht erzählt hatte? Oder waren es Revis’ Komplicen?
    Wesley gab Befehle, John gehorchte und Justin stritt sich mit ihm, während Leah nachzudenken versuchte. Verstohlen schlug sie ihrem Pferd die Sporen in die Seiten, so daß es vorn in die Höhe ging. Während es so aussah, als suchte sie die Kontrolle über die Stute zurückzugewinnen, suchte sie mit ihren Augen den Wald ab. Wesley und Justin machten ein besorgtes Gesicht; aber Revis beobachtete sie mit dem starren Blick eines Raubvogels. Er blickte auf ihre Augen.
    Das sind seine Leute, dachte Leah. Das sind Männer, die Revis hierherbestellt hatte!
    »Still, Mädchen«, murmelte Leah, beugte sich vor und tätschelte der Stute den Hals. Einer dieser Reflexe im Wald bewegte sich.
    »Gib mir Feuerschutz«, sagte Wesley zu Revis und schwang sich aus dem Sattel.
    Revis nickte nur und richtete seinen Revolver auf Justin, während Wesley und Bud begannen, Güter aus dem Wagen auf die Pferde umzuladen. Abe blieb auf seinem Hengst, seine Augen huschten hierhin und dorthin.
    Er ist genauso nervös wie ich, dachte Leah.
    Als alle Sachen umgeladen wäre, wußte Leah, daß es nun bald passieren mußte, was da geplant war.
    Revis stieg vom Pferd.
    »Laß uns von hier verschwinden«, sagte Wesley.
    »Ich möchte mal selbst einen Blick in die Wagen werfen.«
    »Willst du damit sagen, daß du mir nicht traust?« gab Wesley mit drohender Stimme zurück.
    »Ich traue niemandem.«
    Dann tat Revis etwas, das Leah seltsam erschien: Er stellte sich zwischen Wesley und den Wagen. Während er sich hinter Wesley schob, hob Leah instinktiv den Kopf und sah wieder das Glitzern zwischen den Bäumen.
    Ohne lange zu überlegen, hob Leah beide Absätze und schlug ihrem Pferd die Sporen in die Flanken. Sie galoppierte direkt auf Wesley zu ... Im nächsten Moment ging alles drunter und drüber.
    Wesley sprang der Stute aus dem Weg, konnte aber Leahs Knie nicht mehr ausweichen und wurde zu Boden geschleudert. Und während er bäuchlings im Schmutz landete, fielen drei Schüsse.
    Alle drei trafen Revis mitten in die Brust.
    Bud faßte nach den Zügeln der Stute, als Leah aus dem Sattel sprang. »Wesley, bist du verletzt?« rief sie verzweifelt.
    Die schwarze Maske um den Hals, warf er ihr einen eigenartigen Blick zu. »Nein.« Er sah zu

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