Dieses unendliche Verlangen
Hand.”
Im nächsten Moment wirbelte sie mit Lucky durch das Wohnzimmer und das kleine Mädchen machte begeistert alle ihre Bewegungen nach. Wenn Tracy ihr Bein so hoch schleuderte, wie sie konnte, beeilte sich Lucky, es ihr gleichzutun. Rusty hatte sich den Staubsauger als Partner ausgesucht. Als Lucky sich schließlich selbstständig machte, griff Tracy nach Rustys Hand und wirbelte ihn herum.
“Was, zum Kuckuck, ist denn hier los?” Buck war ins Wohnzimmer getreten. Er hatte gerade die Buchhaltung der Ranch erledigt.
“Wir tanzen!”, rief im Lucky atemlos zu.
“Swing”, fügte Rusty hinzu.
“Dann sollte ich euch jungem Gemüse mal zeigen, wie man das richtig macht.” Ganz wie ein Profi trat Buck auf den Teppich und schnappte sich Tracy. Eine Hand auf ihren Rücken und mit der anderen ihre Hand haltend, tanzte er mit ihr den Jitterbug, wie sie es sonst nur in alten Filmen gesehen hatte. Schließlich wirbelte er sie mit einem gewaltigen Schwung über seinen Rücken, sodass sie nur mit Mühe auf ihren Füßen landete.
“Das will ich auch!”, rief Lucky begeistert.
“Und ich auch!”, schrie Rusty begeistert.
Buck schnappten sich die beiden und schleuderte sie so herum, dass die beiden vor Vergnügen zu der lauten Musik schrien.
“Genug”, sagte Buck schließlich außer Atem und sank in seinen Ruhesessel.
Tracy hatte selbst kaum noch Kraft, allein den Rekorder auszuschalten. Sie ließ sich auf die Couch fallen und brach in atemloses Gelächter aus.
“Wo hast du so toll tanzen gelernt, Großvater?”, fragte Lucky.
“Und wieso hast du uns das nicht schon früher gezeigt?”, schloss sich Rusty der Frage an.
“Ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr euch für so was interessiert.” Buck beugte sich nach vorn, stützte seine Ellbogen auf den Knien ab und schüttelte den Kopf. “Wow! So wild habe ich nicht mehr getanzt, seit eure Großmutter und ich frisch verheiratet waren. Ich schätze mal, dass der Teppich auch noch aus dieser Zeit stammt.” Er sah genauer hin. “Werde ich langsam blind, oder ist das Licht schwächer als sonst?”
“Ich habe schwächere Birnen eingeschraubt”, gestand Tracy schuldbewusst.
“Das kann ich verstehen, wenn ich mir den Teppich so ansehe. Er ist wirklich abgewetzt.”
Tracy ergriff die Gelegenheit beim Schopf. “Ist der Holzfußboden darunter noch in Ordnung?”
“Soweit ich weiß, ja.”
“Ich hatte mir nämlich überlegt, den Teppich rauszuschmeißen und den Fußboden selbst wirken zu lassen. Das würde das Zimmer besser zur Geltung bringen und es größer erscheinen lassen.”
“Schön, lass uns gleich loslegen.”
Seine Antwort überraschte sie. “Du meinst sofort?”
“Hattest du einen anderen Termin im Auge?”
Tracy dachte kurz nach. Sie hatte noch genug Schweinebraten vom letzten Abendessen übrig, um den Männern herzhafte Sandwiches zum Mittag zu machen. Außerdem stand noch Pfirsichkuchen im Kühlschrank für den Nachtisch. Das gäbe ihr Zeit genug, den Teppich herauszureißen, bevor Buck es sich wieder anders überlegte. “Lass es uns machen.”
“Du kannst auch ruhig wieder die Musik anstellen, während wir arbeiten.”
Als Zane zu Mittag kam, musste er durch das Wohnzimmer, weil er etwas aus dem Arbeitszimmer holen wollte. Er blieb bei der Tür stehen und sah sie alle erstaunt an.
“Könnt ihr mir mal erzählen, wieso der Wohnzimmerteppich zerschnitten ist?”
“Pa, Tracy hat uns heute beigebracht, wie man Swing tanzt!”, erklärte Lucky.
“Und darum musstet ihr den Teppich vernichten?”
Die Hände in die Hüften gestemmt, stellte sich Tracy grinsend vor ihn. “Darauf kannst du wetten.”
“War das deine Idee?”, fragte Zane seinen Vater.
“Nur, wenn du meinst, dass es eine gute Idee war”, antwortete Buck und lachte leise.
“Im Moment weiß ich überhaupt nicht, was ich davon halten soll.” Dann verschwand Zane kopfschüttelnd im Arbeitszimmer.
“Hier ist noch so einige los”, rief ihm Buck hinterher. Dann warf er Tracy einen bedeutsamen Blick zu, sodass sie sich fragte, ob auch er etwas von der knisternden Spannung zwischen ihr und Zane gemerkt hatte.
Zwei Wochen später fand sie es heraus. So lange hatte es nämlich gedauert, das Wohnzimmer auf Vordermann zu bringen, aber nun sah es exakt so aus, wie sie es sich damals vorgestellt hatte.
Sie holte einen Navajoteppich aus der Rumpelkammer und legte ihn auf den herrlichen alten Holzfußboden. Bucks hinfälligen Ruhesessel verschönerte sie mit einem
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