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Dieses unendliche Verlangen

Dieses unendliche Verlangen

Titel: Dieses unendliche Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathie Linz
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hält.”
    Natürlich war sie jederzeit bereit einzugestehen, dass sie sich nicht über Nacht in eine Superhaushälterin verwandelt hatte. Mittlerweile hatte sie gelernt, die Wäsche so zu waschen, dass die Handtücher sich nicht mehr wie Sandpapier anfühlten. Andererseits hatte sie gerade gestern erst vergessen, den Herd anzuschalten, was das Abendessen um zwei Stunden verzögert hatte. Immerhin war es wenigstens schmackhaft gewesen.
    Es waren Earl und Murph gewesen, die sie auf ihre Nachlässigkeit hingewiesen hatten. Es war herausgekommen, dass Murphs erste Frau eine gute Köchin gewesen war, die es nur mit der Treue nicht so genau genommen hatte.
    Nicht, dass die beiden Rancharbeiter viel über ihre Vergangenheit sprachen, wenn sie denn überhaupt etwas sagten. Meistens saßen sie nur schweigend beim Essen und wurden nervös, wenn jemand das Wort an sie richtete.
    Susan Grey und Annie Benson waren da schob gesprächiger. Die beiden hatten Tracy nach der Feier des vierten Juli angerufen und ihr angeboten, Rezepte auszutauschen.
    Selbst in ihrem ureigensten Bereich, der Werbung, konnte sie einen Durchbruch verzeichnen. Und es hatte ausgerechnet etwas mit Rustys Abneigung gegen Brokkoli zu tun.
    Rusty hatte sich standhaft geweigert, das Gemüse zu essen, obwohl er es noch niemals probiert hatte. Also entschied sich Tracy, den Brokkoli mit Hilfe blauer Lebensmittelfarbe in eine ‘blaue Pflanzenart vom Planeten Zargot’ zu verwandeln. Sie machte sich sogar die Mühe, den gefärbten Brokkoli in ein Glas zu füllen, auf das sie ein Etikett vom Planeten Zargot klebte, das sie mit ihrem Laptop und einem Farbdrucker erstellt hatte. Doch dann ließ sie von ihrem Plan ab, weil es beutete, dass sie Rustys Vertauen zu ihr mit diesem Betrug zerstören würde.
    In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie nur noch für Produkte werben wollte, hinter denen sie auch wirklich stand, so wie eben Bucks Barbecuesoßen. Sie wollte die Kunden nicht weiter hinters Licht führen.
    Was das Problem mit Rusty betraf, so hatte sie von Annie das Rezept für eine extrascharfe Bohnensuppe erhalten, die Rusty über alles liebte. Er schlang die Kidneybohnen herunter, als ob es nie wieder etwas zu essen geben würde. Die Sache mit dem Brokkoli hatte Zeit.
    Bucks Stimme riss sie aus ihren Gedanken. “Ich habe nie gesagt, dass du unfähig bist. Ich meinte nur, dass du verknallt bist. Das ist doch wohl ein großer Unterschied.”
    “Ich bin ‘nicht’ verknallt!”
    Es war ein richtiger Wutausbruch und Buck trat erschrocken zwei Schritte zurück. “Jetzt komm mal von deinem hohen Ross herunter, ich will dir doch nur helfen.”
    “Dann hilf mir, die Lampe auf diese Seite der Couch zu stellen.”
    Fürs Erste fügte sich Buck ihr.
    Dass der Knopf an Zanes Hemd jederzeit abfallen konnte, bemerkte Tracy erstmals, als er sich am nächsten Tag zum Mittag an den Tisch setzte. Es war eines der wenigen Hemden, das keine Druckknöpfe besaß. Dass er es jetzt trug, konnte natürlich daran liegen, dass sich die schmutzige Wäsche langsam auftürmte, weil sie sich so sehr mit dem Wohnzimmer beschäftigt hatte.
    “Bei dir ist ein Knopf lose. Ich bring das eben in Ordnung.”
    “Dafür habe ich keine Zeit”, wehrte er ab, aber da kam sie auch schon mit Nadel und Faden an.
    “Du musst das Hemd nicht ausziehen”, wies sie ihn an. Sie wollte ganz bestimmt nicht, dass er mit nacktem Oberkörper in ihrer Küche herumstand. Na gut, eigentlich war es seine Küche, aber sie wollte ihn trotzdem nicht halb nackt sehen. Das war eine Lüge. Natürlich wollte sie ihn gern halb nackt sehen. Ganz nackt wäre noch viel besser.
    Schluss damit, ermahnte sie sich selbst. Mach schön deine Arbeit. Näh ihm einfach den Knopf wieder an, und beeindrucke ihn mit deinen Fähigkeiten als Schneiderin.
    “Der Knopf ist ziemlich weit unten. Es reicht, wenn du das Hemd aus der Hose ziehst, dann nähe ich ihn schnell fest.” Doch als er tat wie befohlen, fing sie nervös zu plappern an. “Natürlich bin ich nicht so gut wie deine Urgroßmutter. Ich habe ihre Stickereien im Arbeitszimmer bewundert. Sehr beeindruckend.” Mit gesenktem Kopf bemühte sie sich, sich auf Nadel und Faden zu konzentrieren. Rein und raus, rein und raus. Als sie einmal dennoch nach oben schaute, wäre sie mit ihrem Kopf fast gegen sein Kinn gestoßen.
    Zane stand nur schweigend da, aber Tracy konnte die einladende Wärme seines Körpers fühlen. Ihre Hände begannen zu zittern, aber das lag wohl daran, dass

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