Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk
hatte?“
„Genau. Ich sagte es dem Manager, und er verbreitete die Warnung unter den Gästen.“
Mott runzelte die Stirn. „Warum sollten die Angreifer Sie warnen? Das ergibt doch keinen Sinn.“
Garza beobachtete sie über den Rand seiner Tasse hinweg. „Der Manager führte das Blue Marble, es gehörte ihm jedoch nicht.“
„Wem gehört es dann?“ Mott wurde allmählich nervös vor Anspannung.
„Aria T’Loak.“
„Also hat sie ihr eigenes Restaurant demoliert?“
„Ja.“
„Warum?“
Garza zuckte mit den Schultern. „Sie wollte den Mann töten, den ich Ihnen beschrieben habe. Es hat aber nicht geklappt. Eine Menge Leute sind gestorben, doch der Mann ist entkommen.“
Mott stellte Garza weitere Fragen, die er bereitwillig beantwortete. Doch nichts bot eine Erklärung dafür, warum T’Loak Leng töten wollte. Also bezahlte Mott den Koch für seine Auskünfte, verließ das Restaurant und nahm ihre Ermittlungen wieder auf. Es dauerte nicht lange, bis sie von dem Angriff auf die Grim Skulls erfuhr und dass Tactus durch die Straßen geschleppt worden war, um ihn zu demütigen.
Gab es einen Zusammenhang zwischen dem Angriff auf die Skulls und T’Loaks Versuch, Leng zu ermorden? Mott konnte keinerlei Verbindung zwischen diesen beiden Ereignissen erkennen, doch sie wusste, dass Jana und der Unbekannte erwarteten, dass sie jeder auch noch so unbedeutenden Spur nachging.
Also machte sie sich auf die Suche nach Augenzeugen des Angriffs auf das Hauptquartier der Grim Skulls, musste jedoch feststellen, dass die meisten Söldner tot waren. Und T’Loaks Leute sprachen nicht mit ihr. Ihre Bemühungen führten sie jedoch zu einer möglichen Spur, einem Skull, der nicht nur von T’Loak verschont, sondern sogar von den Leuten der Piratenkönigin in ein Krankenhaus gebracht worden war. Die offensichtliche Frage lautete, warum T’Loak alle Skulls tötete mit Ausnahme des Anführers und eines niederen Fußsoldaten.
Sofort machte Mott sich zum sogenannten „Schlachthaus“ auf, der legendenumwobenen medizinischen Einrichtung, in der Omegas Arme behandelt wurden. Jeder, der es sich auch nur ansatzweise leisten konnte, sich in einer anderen Klinik betreuen zu lassen, machte einen großen Bogen um dieses Krankenhaus. Neben dem Eingang des zweistöckigen Flachdachgebäudes hing ein verblichenes Schild, auf dem „Omega General Hospital“ stand. Die nur notdürftig behobenen Schäden an dem Gebäude stammten von verschiedenen Kämpfen. Als Mott am „Schlachthaus“ eintraf, fuhr gerade ein schmaler sechsrädriger „Fleischwagen“ ab.
Der Patient, der soeben angeliefert worden war, lag auf einer fahrbaren Krankenliege, und den blutigen Verbänden an seinem Oberkörper nach zu urteilen, war er angeschossen worden. Mott folgte den Krankenpflegern, die sich des bedauernswerten Patienten annahmen. Sie hasteten in Richtung des grell erleuchteten Schockraums zur Linken, während Mott in der Eingangshalle stehen blieb. Es war das reinste Irrenhaus. Mindestens zwanzig Leute warteten darauf, behandelt zu werden, und eine lange Schlange stand vor der Anmeldung, hinter der eine verzweifelt aussehende Asari Dienst tat. Ein permanentes Plappern erfüllte die Luft, das immer wieder von knappen Ansagen und den Schreien eines kranken Kindes unterbrochen wurde. Chaos, Elend und Hoffnungslosigkeit schienen hier an der Tagesordnung zu sein.
Statt sich in die Schlange zu stellen, ging Mott daran vorbei und trat durch die Doppeltür, die zur Station I führte. Mott wunderte sich, dass sie kaum Pflegepersonal ausmachen konnte. Offensichtlich mussten sich die Patienten darauf verlassen, dass Familienmitglieder und Freunde sich um sie kümmerten. Da hier ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, konnte sich Mott unbemerkt umschauen.
Ein Bild der Frau namens Shella hatte sie nicht auftreiben können, aber sie wusste, dass der Grim Skull weiblich und menschlich war. Also konnte sie menschliche Männer, Turianer, Batananer und den Rest ignorieren. Als sie die ganze Station abgeklappert und sich jeden Patienten, der nicht hinter einem der rissigen Vorhänge lag, angeschaut hatte, musste sie feststellen, dass die Gesuchte hier nicht zu finden war.
Nachdem sie mit dem blutbespritzten Aufzug in den zweiten Stock gefahren war, setzte Mott ihre Suche dort fort. Das Bild, das sich ihr hier bot, entsprach dem, was sie eine Etage tiefer gesehen hatte. Einige der Patienten warfen ihr sehnsüchtige Blicke nach und hofften offensichtlich, sie
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