Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk
bezahlen, wird er uns dankbar und fortan bestrebt sein, denselben Fehler nicht noch einmal zu begehen. Loyalität ist etwas sehr Wertvolles.“
Der Unbekannte beobachtete Janas Augen, während sie nachdachte. „Ja, Sir. Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen.“
„Gut. Genau so machen wir es. Schicken Sie den Biotikern eine Nachricht, die besagt, dass wir fünf Millionen Credits bezahlen und nicht mehr. Sie werden das nicht akzeptieren, wenn sie nur auf das Geld aus sind. Aber sie werden misstrauisch, wenn wir nicht handeln. Wir müssen uns Zeit verschaffen. Mott versucht währenddessen, Informationen zu besorgen. Wer weiß? Vielleicht hat sie ja Glück. Und, Jana …“
„Ja?“
„Sagen Sie diesen Bastarden, dass ich meine ganze Aufmerksamkeit darauf richten werde, ihre Organisation auszulöschen, wenn sie Leng etwas antun.“
Jana lächelte. Sie hatte beim Militär gedient, bevor sie Cerberus beigetreten war. Das war ihrer Antwort unschwer anzuhören. „Sir, ja, Sir.“
♦ ♦ ♦
Auf Omega
T’Loak verspürte eine grimmige Vorfreude, als sie in den schmalen Hauseingang schlüpfte, in dem bereits zwei ihrer Söldner standen, und sich die riesige Raupe ansah, die auf der anderen Seite des Platzes aufragte. Seit dem Banküberfall hatte Omegas Bevölkerung auf ihren Vergeltungsschlag gewartet. Doch nichts war geschehen, was die wildesten Spekulationen zur Folge hatte. Wurde die Piratenkönigin weich? Hatte sie an Macht verloren? Stiegen die Skulls auf in der kriminellen Hierarchie auf Omega? Solcherlei Fragen wurden in jeder Bar, in jedem Club und in jedem Cafe auf Omega heftig diskutiert.
T’Loak wusste das. Der Biotische Untergrund hatte das frühere Hotel, in dem er sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, verlassen und war irgendwo anders untergekrochen. Die Piratenkönigin war zuversichtlich, dass ihre Leute bald herausfinden würden, wo sich die Biotiker verbargen. Also blieben für den Augenblick nur die Grim Skulls übrig, die in ihrer graffitigeschmückten Minenraupe geblieben waren, ein stählerner Kasten, der als Festung, aber ebenso gut auch als Sarg dienen konnte. Und jetzt, nach einigen Vorbereitungen, war T’Loak bereit zuzuschlagen.
Immo hatte heftig dagegen protestiert, dass T’Loak persönlich an dem Angriff teilnahm, da der Kampf heftig zu werden drohte. Doch sie hatte darauf bestanden, vor Ort anwesend zu sein, um ihre Leute anzufeuern und jedem auf Omega unmissverständlich klarzumachen, wie weit ihr Arm reichte. Diese Strategie sollte weitere Angriffe auf ihren Besitz verhindern.
Während der letzten Stunden hatten mehr als hundert Söldner rund um die Raupe Posten bezogen. Sie wollten nah an das Monstrum heran, jedoch nicht zu nah, damit die Skulls nicht mitbekamen, dass ein Angriff bevorstand.
Während nun die letzten Sekunden verstrichen, hörte T’Loak Immos Stimme durch den Ohrhörer in ihrem rechten Ohr. „Warten! Zehn Sekunden noch. Neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins.“
Nichts geschah. T’Loak runzelte die Stirn und wollte Immo bereits fragen, ob etwas schiefgegangen war, als ein leiser Aufprall zu hören war und nach einer gewaltigen Detonation der Boden unter ihren Füßen bebte. Kurz darauf erfolgte eine ohrenbetäubende zweite Explosion, als die Waffenkammer tief im Innern der Raupe hochging. Flammen und Rauch drangen durch die Türen, Luken und andere Öffnungen. Die Vernichtung der Skulls war durch einen speziell modifizierten unterirdischen Torpedo eröffnet worden, der mehr als einen Kilometer entfernt gezündet worden war. Sämtlichen unterirdischen Hindernissen ausweichend, hatte er sich unaufhaltsam vorgearbeitet und ein Loch in die Unterseite der Raupe gesprengt und die Skulls aus der einzigen Richtung angegriffen, aus der ihnen keine Gefahr zu drohen schien, nämlich von unten.
Was als Nächstes geschah, war wunderbar vorhersehbar. T’Loak vermutete, dass vielleicht zehn bis fünfzehn Skulls durch die Explosionen getötet worden waren. Da es noch viele weitere Zellen in der Raupe gab, konnte man guten Gewissens annehmen, dass eine weit höhere Zahl überlebt hatte.
Genau das schien der Fall zu sein, denn mindestens ein Dutzend Skulls strömte nun durch die Hauptluke nach draußen. T’Loaks Leute erwarteten sie bereits und mähten sie mit gnadenloser Präzision nieder. „Gehen wir rein und erledigen den Rest“, sagte die Piratenkönigin in ihr Mikrofon.
Die Söldner, die als T’Loaks Leibwächter fungierten,
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