Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
Vom Netzwerk:
Ohren nicht.
    Cosz drehe sich um. »Lauft weiter. Wir kümmern uns um Eure Verfolger. Wir verschaffen Euch mehr als genug Zeit. Jetzt lauft!«
    Illwars Unterkiefer fiel auf seine Brust. Er war immer noch fassungslos, doch Xarna zog ihn mit sich. Die Diebin ließ nie eine gute Gelegenheit ungenutzt verstreichen, sich aus dem Staub zu machen. Illwar war schwindlig, aber gestützt von Xarna nahmen sie ihren Weg wieder auf.
    * * *
    Illwar hatte kein Gefühl mehr für Zeit und der Raum glitt nur noch als Schatten an seinen Augen vorbei. Er wusste nicht, wie lange ihn Xarna hinter sich herzog, aber plötzlich und unvermittelt blieb sie stehen, so dass er sie von hinten rammte. Unwillig schüttelte sie ihn von ihrem Rücken und zeigte mit ihrem Kinn auf den Durchgang neben ihnen. Aus dem Torbogen drang Lichtschein und – der Schrei einer Eule.
    Mehrere Leute lagen, saßen, standen oder liefen in diesem Raum umher. Sie schärften Waffen, kontrollierten Proviant, besprachen in kleinen Gruppen irgendwelche Pläne. Mütter wiegten ihre weinenden Kinder, Witwer hielten Sicheln hoch und schworen Rache.
    Illwar betrachtete die Frauen, wie sie ihre Kinder schützend im Arm hielten. Unwillkürlich musste er an seine eigne Mutter denken. Die Erinnerung an den Verlust weckte von neuem einen wohlbekannten Schmerz der Sehnsucht in seiner Brust.
    Nach und nach verstummten die Gespräche und jede Person im Raum drehte sich zu den beiden Neuankömmlingen um. Im hintersten Winkel des Saales saß ein Mann, von der Härte des Lebens und dem Alter deutlich gezeichnet, aber noch lange nicht gebrochen. Der Mann lächelte sie an. Über ihm auf einem Sims saß eine Eule. Xarna ignorierte alle anderen und steuerte direkt auf ihn zu. Illwar folgte ihr.
    Bei dem Mann angekommen, hob Xarna ihr Gesicht zur Eule und lächelte ihr zu.
    Die Miene des Mannes blieb freundlich, wurde aber nachdenklich. »Ihr mögt Eulen?«, fragte der Mann scheinbar unverbindlich.
    »Sehr sogar«, antwortete Xarna. »Sie geben einen wunderbaren Führer ab.«
    Ein schwaches Leuchten glimmte in den Augen des alten Mannes, wie ein Hoffnungsschimmer. »Folgt Ihr dem Ruf der Eule?«, fragte der Mann.
    »Oh, ja, das kann man wohl so sagen«, antwortete Illwar seinerseits lächelnd.
    »Wir finden ihren Gesang sogar sehr liebreizend«, übertrieb Xarna es ein wenig. »Wir sind ihm hierher gefolgt.«
    Der Schimmer in den Augen des Mannes war nun zum Lichtkegel eines Leuchtturms gewachsen. Er selbst strahlte über das ganze Gesicht. »Dann seid uns willkommen, Dihati Qo!«
    Illwar und Xarna schauten sich verständnislos an, während ein Raunen durch die Menge ging. Der Name wurde aufgenommen und sprang wie ein Funken von einem zum anderen, bis ein mehrstimmiger Chor den Raum füllte.
    Xarna und Illwar schauten sich überrascht im Saal um. Sie warfen sich gegenseitig einen fragenden Blick zu, dann richteten beide ihre Aufmerksamkeit wieder auf den alten Mann. »Deha…, was?« kam es aus zwei Kehlen gleichzeitig.
    »Ach«, seufzte der alte Mann, »nicht schon wieder.«

22
    »Aber mein Kind, ich sagte Dir doch, Du musst Dich um den Totenbeschwörer nicht sorgen.« ’te Kall schüttelte ein wenig müde aber trotzdem verständnisvoll den Kopf. Er blickte auf den Tisch, auf dem der Bergkristall stand, der Grund für seine Müdigkeit. Die Weitsicht strengte ihn sehr an. Er wurde doch langsam alt. Da er lange Jahre unfreiwillig in einer magischen Kristallkugel verbracht hatte, vermied er es welche für seine eigene kleine Aufklärung zu verwenden. Der Bergkristall erfüllte denselben Zweck.
    Er wandte sich wieder an seine Schülerin. »Er stellt keine Gefahr dar. Ludewig wird es richten.«
    »Nun, Gebieter«, begann Axarel zaghaft, »ich bin mir nicht mehr so sicher, ob Ludewig es ohne Unterstützung schafft.«
    ’te Kall zog die Augenbrauen zusammen. »Macht er keine Fortschritte? Ist er auf weitere Probleme gestoßen?«
    Axarel setzte zu einer Antwort an, überlegte es sich noch mal und klappte den Mund wieder zu.
    »Rede schon Kind, rede!«, wurde der Magier ungeduldig.
    Axarel atmete hörbar aus. »Meine Elstern scheinen nicht die einzigen Kundschafter zu sein.«
    ’te Kall schob interessiert den Kopf nach vorne, um besser hören zu können. Axarel hatte die alte Sitte seiner ehemaligen Kollegen aufgenommen und sich eine Vogelart als Verbündeten ausgesucht. ’te Kall hielt nie viel davon, er fand seine eigene Weitsicht viel zuverlässiger, aber die Wahl der Vogelart war meist

Weitere Kostenlose Bücher