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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Liebe, die Quelle der Macht.«
    »Aber wir besitzen nichts, was besonders mächtig wäre.« Xarna lächelte den ehemaligen Ohab in einer Weise an, die eindeutig Zweifel an dessen geistiger Gesundheit aufkommen ließ.
    »Nun, ich befürchte, Ihr müsst sie Euch noch holen.« Der Mann ging auf das, was das Lächeln der Diebin andeutete nicht ein.
    »Oh, verstehe. Wie dumm von mir!« Xarna klatschte ihre Hand theatralisch gegen die Stirn. »Da hätte ich von alleine drauf kommen müssen.«
    Der Ohab stieß einen langgezogenen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, ob das eine Grundvoraussetzung für einen Dihati ist.«
    »Was denn?«, fragte Illwar.
    »Sarkasmus.« Der Mann wirkte auf einmal sehr müde. Seine Augen hatten ihren Glanz verloren.
    »Könntet Ihr uns verraten«, versuchte Illwar die Situation zu retten, »was Dihati überhaupt sind?«
    »Die Dihati Qo«, antwortete der Mann. »Die Hüter der Quelle!« Er zeigte auf seine beiden Gäste. »Ihr! Ihr seid ›Die, die sein werden‹. Vor Euch waren, ›Die, die sind‹ und nach Euch kommen ›Die, die waren‹.«
    Xarna musste kichern. »Jetzt versteh ich, warum Dihati Sarkasmus voraussetzen.«
    »Bitte?«, war die ärgerliche Erwiderung des Ohabs.
    »Nun, wir sind doch bereits jetzt und werden nicht erst noch sein, oder?«
    »Nein, nein, Kind, die Weissagung, es geht um die Weissagung ’di Albahs!« Der Ohab atmete schwer aus, schloss die Augen und legte seinen Kopf hinten gegen die Wand. Seine Nase prüfte den ranzigen Geruch, den die Fackeln verströmten, dann schlug er wieder die Augen auf und begann von neuem.
    »›Die, die sind‹ haben den Kreis geöffnet und die Quelle gefunden. ›Die, die waren‹ werden den Kreis schließen und die Quelle verwahren. Ihr habt weder den Kreis geöffnet, noch werdet Ihr ihn schließen, also seid Ihr ›Die, die sein werden‹. Klar?«
    »Nein!« Xarna schüttelte energisch den Kopf.
    »Ach, egal …« Der Ohab schien keine Kraft mehr zu haben, das Spielchen mitzuspielen. Er hatte viele Winter auf dem Buckel und Geduld nahm mit der Zeit ab.
    »Illwar, weißt Du was dieser nette Herr von uns … Illwar?« Xarna riss besorgt die Augen auf und fasste ihren Gefährten an der Schulter, um ihn leicht zu schütteln. »Illwar!«
    Illwar machte ein sehr erstauntes, ja schon fast erschrecktes Gesicht. Seine Augen waren geweitet und der Mund stand offen. Langsam kam Bewegung in sein Gesicht und man konnte förmlich sehen, wie die Zahnrädchen seines inneren Uhrwerks ineinandergriffen. Dann offenbarten seine Zähne das Lächeln des Begreifens. »Jetzt passt alles zusammen!«
    »Bitte? Illwar, was ist los?«
    Der alte Mann fand wieder zu seinem Lächeln zurück. »Du wirst doch nicht der Erste sein, der es versteht?«
    Xarna funkelte ihn böse an und wollte schon Kommentare über sarkastische Bemerkungen abgegeben, doch Illwar fiel ihr ins Wort.
    »Die Weissagung! Ich habe sie gelesen.«
    »Das ist gut!«, erklärte der Ohab freudig. »Das heißt, du weißt, um was es geht?«
    Illwar schaute den Mann zwar an, aber seine Augen fokussierten einen Punkt weit hinter der Mauer, an welcher der Ohab lehnte. »Der Ring. Er ist die Quelle. Wir müssen ihn holen!«
    »Richtig, sehr gut!« Der Ohab nickte lächelnd.
    »Welchen Ring?« Xarna horchte auf. Sobald es um Schmuckstücke ging, war die Diebin Feuer und Flamme.
    »Der Ring, in dem ein Splitter des Steins der Weisen eingefasst ist«, erklärte der Ohab. »Dadurch besitzt er ein ungeheures magisches Potential.«
    Xarna hob hellhörig eine ihrer geschwungenen Augenbrauen. »Das hört sich schon viel interessanter an. Wo ist noch mal gleich dieser Ring, sagtet Ihr?«
    »Nun«, amüsierte sich der alte Mann, »ich habe noch gar nichts in dieser Richtung erwähnt.«
    »Der Herrscher hat ihn«, meldete sich Illwar.
    »Das ist anzunehmen«, erklärte der Ohab.
    »Das ist Gewissheit«, entgegnete Illwar. »Ich war dort.«
    Jetzt hob der Ohab die Augenbrauen. Allerdings aus Überraschung. »Ihr wart dort?«
    »Ja, und nachdem was Ihr erzählt habt, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich ›Die, die sind‹ dort gesehen habe. Wie lauteten ihre Namen?«
    »Ihre Namen«, schüttelte der Ohab den Kopf, »haben wir nicht erfragt. Gennoh wird sie kennen, aber ihre Namen sind nicht wichtig. Nur, dass sie Dihati waren, ist von Bedeutung!«
    Xarnas Neugierde wandelte sich wieder in Skepsis. Ihr wurde mulmig. Sie sprachen von den beiden in der Vergangenheit, daher hörte es sich wie das

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