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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Kugel gar nichts! Nur ein Gott mag sie zu gebrauchen. Götter sind dieser Tage rar.«
    »Ich dachte das gefällt Euch so?«
    »Uns gefiele, wenn sie ganz wegblieben.«
    »Wir haben keine Zeit dafür! Wir müssen es mit der Kugel versuchen. Sterben können wir auch ohne sie, aber ich hätte es wenigstens gerne mit ihr probiert, bevor ich geröstet werde und jetzt hoch!«
    Xarnas Augenbrauen näherten sich gefährlich einander. Gopolan wirkte nicht so, als habe er Angst vor Ihr, aber schließlich hatte Ihr Argument etwas für sich. Also schlitzte er dem am Boden wimmernden Anführer die Kehle auf und wandte sich zur Treppe.
    * * *
    Eine Leiter führte ins oberste Stockwerk des Turms. Am Fuße dieser Leiter lagen ein toter Soldat und vier Gnome in ähnlichem Zustand.
    »Er hat sich schon vor den anderen fünf hier hoch gestohlen. Aber wenn unsere vier Wachen tot sind, wer hat dann diesen Bastard erledigt?« Eine Träne stahl sich aus Gopolans Auge und lief einsam die Wange herunter. Er machte sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen, stattdessen fixierte er die Luke nach oben.
    »Ich mach das!« Xarna zog ihre Dolche und ohne auf eine Bestätigung zu warten, sprang sie die Leiter hoch. Sie duckte sich durch die Öffnung der Luke und rollte sich zur Seite ab. Beide Dolche blitzten, als ihre Rolle in einer breitbeinigen Hocke endete, bereit den nächsten Gegner anzuspringen, der dumm genug war, gerade zufällig in ihrer Nähe zu stehen.
    Doch das Einzige was sie im Halbdunkeln der fensterlosen Etage sah waren zwei Gnome. Der eine lehnte schwer atmend an der Wand, der andere versuchte wie ein Besessener, mit seinem Schwert auf eine Kugel im hinteren Teil des Raumes einzuschlagen. Allerdings schien ihn die Luft davon abhalten zu wollen. Sie blitzte hell auf, jedes Mal, wenn sich die Klinge auf ein paar Zoll seinem Ziel genähert hatte, und lenkte den Stahl ab.
    »Retsetlee!« Gopolan war hinter ihr die Treppe hochgeeilt und rannte nun auf den Gnom zu, der an der Wand langsam in sich zusammensank. Jetzt erkannte ihn auch Xarna. Ihre Augen mussten sich erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen. Die unteren Stockwerke waren mit Fackeln erleuchtet. Die einzige Lichtquelle hier war das faszinierende Schimmern der Kugel. Xarna musste sich zwingen, sich von dem hypnotischen Anblick loszureißen, während der andere Gnom immer noch auf die Kugel einhackte.
    »Eunach!«, schnauzte Gopolan über die Schulter. »Du weißt, dass das vollkommen sinnlos ist, also hör auf, auf die Barriere einzudreschen!«
    »Diese verdammte Kugel ist an allem schuld!« Unermüdlich ließ Eunach sein Schwert wieder und wieder dagegen schlagen. »Sie soll weg, weg, weg!«
    »Gebt sie einfach mir!«
    Als wäre es ein einstudierter Tanzschritt, wirbelten alle gleichzeitig um ihre Achse und starrten zur Luke. Dort stand sie, die Hexe. Sie hatten sie nicht kommen hören, obwohl sie direkt auf ihren Fersen hochgekommen sein musste. Mit einer falschen Mundbewegung lächelte Axarel die Anwesenden an.
    Xarna war schnell. Sie hatte sich den Bogen von dem Rücken und einen Pfeil aus dem Köcher gerissen in der Zeit, die andere zum Blinzeln brauchten. Anlegen, Spannen, Zielen, Loslassen war eine einzige fließende Bewegung. Auf die kurze Distanz konnte auch eine Hexe diesen Pfeil nicht kommen sehen.
    Xarna schaute also in freudiger Erwartung zu, wie das Holz ihres Pfeils an der sich kräuselnden Luft zersplitterte und die Hexe lauthals lachte.
    Axarel fixierte Xarna und ließ dabei die rechte Hand sinken, mit der sie einen Augenblick zuvor ihren Schutzbann gewirkt hatte. Ihre weißen Zähne strahlten die Diebin an. »Wirklich kein schlechter Versuch, meine Liebe. Ihr habt Potential. Aber so lange, wie Ihr Ludewig an der Nase herumgeführt habt, habe ich auch nichts anderes erwartet.«
    Die Hexe bewegte ihre Hand, als wolle sie die Luft ohrfeigen und Xarnas Kopf ruckte, riss den Rest des Körpers mit sich und schlug unsanft gegen die Wand. Mit einem dröhnenden Schädel sackte die Diebin auf ihre Knie.
    Danach beachtete Axarel die Ketzerin nicht weiter und schritt mit hochgerecktem Kinn auf die Kugel zu. Die Gnome zogen sich alle bis zur Wand zurück. Keiner wollte ihr im Weg stehen.
    Die Hexe studierte die Luft vor der Kugel intensiv. Sie murmelte etwas, wedelte mit der Hand und schüttelte dann den Kopf. Nachdenklich ging sie zwei Schritte um die Kugel herum und hielt den Kopf schief. Dann lächelte sie.
    Axarel krächzte einen hässlichen Laut, der die Gnome wimmern

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