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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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überlassen.
    »Nun zu Euch!« Illwar spritzte das Blut von seiner Klinge dem Oberst ins Gesicht.
    Der schloss reflexartig die Augen und zog den Kopf zur Seite, was nicht verhinderte, dass der rote Saft sein Ziel traf. Ludewigs Gesicht nahm die Farbe des Bluts auf und wütend fegte er die Spritzer aus seinen Augen.
    Xarna wäre ihrem Retter am liebsten um den Hals gefallen. Doch das Reißen mit dem Ludewig die Klinge aus der Scheide zerrte, hielt sie davon ab.
    »Xarna, nimm Deinen Bogen und halt die Hexe auf. Ich übernehme den hier!«
    »Zu zweit können wir ihn eher besiegen, Illwar!«
    »Die Gnome sind so gut wie aufgerieben. Die Hexe darf die Kugel nicht bekommen, los!«
    Die Diebin nickte, wenn auch widerwillig und sprang los. Sie hoffte inständig, sie opferte für diese blöde Kugel nicht ihren Geliebten. Die Kugel half ihr dann nämlich auch nicht weiter.

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    Die Hexe stand schwer atmend mitten auf der Lichtung. Xarna schien es, als hätte sie im Rausch ihre Kräfte überschätzt und musste jetzt ausruhen. Den Gnomen, die rings um sie herum verdreht den Boden sprenkelten, war dies allerdings keine Genugtuung mehr.
    Xarna hatte ihren Bogen vor dem Zelt abgelegt, bevor sie es vorhin betreten hatte. Als sie die Pfeile von Eunach angenommen hatte, war sie nicht auf die Idee gekommen, den Bogen gleich wieder zu holen, was sie in diesem Moment so sehr ärgerte, dass sie beinahe ihren Kopf mehrmals gegen den Baumstamm gestoßen hätte, hinter welchem sie sich verbarg, nur um sich selbst für ihre Dummheit zu bestrafen.
    Aber sie wäre nicht die beste Diebin Kargendeins geworden, wenn sie sich von einer offen einsehbaren Lichtung hätte abschrecken lassen. So schnell sie auf leichten Füßen rennen konnte, umrundete sie das Lager am Waldrand entlang, bis sie den Turm zwischen sich und die Hexe gebracht hatte. Die Soldaten metzelten hier und da noch ein paar Gnome ab, aber deren Blicken sollte sie sich entziehen können.
    Außerhalb der Feuerscheine eilte sie in geduckter Haltung dem Zelt entgegen. In der Deckung des Zeltes kroch sie zu dessen Eingang. Und siehe da, ihr Bogen lag noch dort.
    Sie unterdrückte einen erleichterten Seufzer und zog den Bogen zu sich. Dann versuchte sie die Positionen der Soldaten zu erhaschen und blickte dabei auf den Turm. Die Tür stand offen.
    * * *
    »Das ist für Deutzen, Du verdammter Bastard!« Ludewig ließ seine Klinge einen großen Bogen gegen Illwars ungeschützte linke Seite beschreiben und riss ihm am Unterarm die Haut auf.
    Illwar sprang vor Schmerz zurück. Der Oberst hatte bis jetzt keinen seiner Leute als Hilfe herbeigerufen. Für Illwar sah es so aus, als hätte er noch eine Rechnung mit ihm offen. Er musste sich bittererweise eingestehen, dass der Oberst durchaus Manns genug war, Illwar zu bezwingen.
    Der Nekromant hatte in Elldrig einen guten Lehrer im Schwertkampf gehabt, aber er war nie an dessen Klasse herangekommen. Um gegen Ludewig zu bestehen, hätte es das schon sein müssen.
    Wie ein tollwütiger Hund drosch der Oberst auf Illwar ein. Der Nekromant war die meiste Zeit mit Blocken und Parieren beschäftigt; er konnte kaum einen eigenen Angriff starten.
    Zu Beginn hatte er mit zwei Schwertern gegen Ludewig gekämpft, aber eines hatte ihm der Offizier schon aus der Hand geschlagen. Vielleicht wäre Illwar besser auf Xarnas Vorschlag eingegangen, aber dafür war es jetzt zu spät. Der Oberst führte einen Hieb gegen den Kopf und Illwar riss sein Schwert hoch. Stahl krachte auf Stahl. Er versuchte zu finten und einen Streich gegen Ludewigs Knie zu landen, aber der Oberst war schon zur Stelle. Illwar schlug mit dem Schwert aufwärts, schrammte aber nur am Brustharnisch seines Gegners entlang.
    Mit einem Schlaghagel ging Ludewig zum Gegenangriff über. Illwar konnte nur zurücktaumeln und versuchen abzublocken, was auch nur irgendwie möglich war. Doch dann schlug Ludewig das Schwert des Nekromanten beiseite und zog ihm eine Furche über die Brust.
    Illwar verzog das Gesicht vor Schmerz. Der Schnitt brannte quer über der Brust, auch wenn seine Lederkleidung einen Teil des Streichs abgefangen hatte. Er spürte, wie Blut in seine Kleidung sickerte. Er biss die Zähne zusammen und stellte sich der nächsten Attacke.
    Doch Ludewig war zu schnell für ihn. Er schlug ihm die Klinge gegen das Handgelenk und Illwars Schwert segelte die Böschung des Baches hinunter. Wehrlos duckte er sich unter Ludewigs Schlag hinweg. Illwar wich nach hinten zurück, stolperte über eine

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