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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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ertränke er. Xarna hielt neben ihm an. Automatisch griff er nach ihrer Schulter, um sich zu stützen. Sie half ihrem Gebieter und hielt ihn an der Hüfte fest. Immer noch keuchend drehte er sich zu ihr und blickte ihr in die Augen.
    »Was ist?«, fragte ihre Stimme. »Oh, Du möchtest mich küssen, nicht wahr?« Kein Lächeln. »Das hast Du früher immer getan.« Ihr Gesicht bewegte sich nicht. »Wie sagtest Du vorhin? Du liebst mich, richtig?« Nicht mal ein Nasekräuseln. »Wie Du wünschst, Meister.«
    Es waren gefühllose Augen. Keine Sehnsucht, die darin brannte. Sie sprach von Dingen, die sie nicht mehr verstand. Er hatte Xarna nicht wiederbelebt. Es war nicht seine Xarna. Keine Liebe. Er hatte ihr nicht das Leben geschenkt, sondern nur ein Werkzeug geschaffen. Wandelnd und doch tot.
    »Illwar?«, hörte er ihre Lippen sich bewegen. Süße Lippen einst. Eine Träne brannte über seine Wange, aber er schluckte und versiegte den weiteren Strom. Keine Zeit.
    »Komm«, raunte er und ging tiefer in die Höhle hinein.
    * * *
    Der grelle Sonnenschein blendete seine Augen. Sorca! Wie sehr er diese Welt hasste. ’te Kall kniff die Lider zusammen und schaute sich um. Das Herrenhaus. Das hätte er sich denken können. Der Drache war nicht fern. Gennoh war bestimmt zu seinem alten Kumpel gerannt. ’te Kall griente. Was würde wohl die Schuppenechse von einem Nekromanten halten? Der Feuerspeier war der Einzige, der ihm jetzt noch gefährlich werden konnte in Sorca. Aber als Sorca-Wesen hasste er Nekromantie ebenso sehr wie ’te Kall. Auf wessen Seite würde sich der Drache also schlagen?
    Der Magier ließ den Garten samt Haus hinter sich. Er beeilte sich nicht mehr. Er kannte den Weg, wusste wo diese Missgeburt eines Seelenverderbers zu finden war. Sie konnten sich hier nicht vor ihm verstecken. Das war mehr seine Welt, als ihre. Mit Had’de kam Sorca zurecht. Mit Nekromantie nicht.
    * * *
    Illwar schlang die Arme um seinen Körper. Sein Unterkiefer zitterte. Der Atem malte Verheißungen des kommenden Todesschleiers in die Luft.
    »Ist Dir nicht kalt, Xarna?«
    »Nein.« Xarna schritt vollkommen unbeeindruckt neben ihm her.
    Illwar versuchte, sein Zittern zu unterdrücken. »Ich möchte wissen, warum die Temperatur so stark abfällt. Höhlen mögen kühl sein, aber nicht eisig.«
    »Ist es Dir zu unangenehm, kleiner Nekromant?«
    Illwar und Xarna blieben schlagartig stehen. Woher kam die Stimme? Tief und dröhnend hallte sie durch Illwars Knochen. Mit ihr schwang eine unterdrückte Wut, die kein Mitleid zuließ.
    »Du siehst so gehetzt aus, Seelenreißer. Hast Du kein Vergnügen mehr daran, Lebensgeister zu verschlingen?«
    Illwar schoss herum. Die Stimme schien von hinten zu kommen und sich dann um ihn zu drehen. Stoßweise kamen die kalten Schleier aus seinem Mund. »Wo bist Du? Und was redest Du? Ich verschlinge keine Seelen. Ich spende Leben.«
    Humorloses Gelächter füllte seine Schläfen. Er griff hilfesuchend nach Xarnas Hand, klammerte sich an sie. Er brauchte Halt. Sein Körper suchte Schutz vor der Kälte und der Stimme, doch ihre Finger bargen keinen. Er blickte in ihre Augen. Zynisch dröhnte das Gelächter in seinem Kopf.
    »Ja, kleiner Lebensspender . Sieh tief in ihre Augen. Du fühlst am eigenen Leib, was Du darin siehst. Und ich werde dafür sorgen, dass Du das Leid jeder Seele nachempfindest, die Du versklavt hast.«
    »Nein!« Seine Stimme kreischte. Sein Unterkiefer klackte unkontrolliert gegen seine oberen Zähne. Schmerz stach durch Xarnas Augen in seine. Eisige Nadeln rammten sich in seinen Körper. So glühend kalt, als wären sie in der Esse des ewigen Winters geschmiedet worden. Sie drangen tiefer – in seine Seele. Er schrie.
    Xarna wollte nach ihm greifen, doch er torkelte von ihr fort. Ihre Nähe bedeutete Schmerz.
    »Siehst Du ihr Leben , kleiner Totenbeschwörer?«
    »Bitte hör auf!« Illwar sank auf die Knie. Tränen quollen aus seinen Augen und formten Eiskristalle. »Ich wollte das nicht. Ich konnte doch nicht wissen …«
    »Ach!«, antwortete die Stimme mitleidlos »Konntest Du nicht. Musste wirklich schwierig gewesen sein, die Schriften zu studieren und die Warnungen zu übersehen.«
    »Ich wollte Leben …«
    »Ja, ja, ja. Das sagen sie alle. Leben schenken, Leben gebären, das Joch des Todes abwerfen, den Tod überlisten, die Menschen ins irdische Paradies führen, Gott werden. Belügst Du eigentlich nur Deine Umwelt, oder auch Dich selbst?«
    »Meine …« Illwars Lungen

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