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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Männer jubelten ihrem legendären Oberst zu. Ludewig nickte den Leuten zu, ritt ansonsten stoisch in die Mitte der Außenanlage.
    ’te Kall erschien in der Hauptpforte der Festung. Er lächelte und breitete die Arme aus. »Ludewig, mein Oberst, Ihr habt es vollbracht. Wieder einmal. Allerdings mit einem herben Verlust. Ihr müsst mir unbedingt erzählen, was mit Axarel geschehen ist. Ja, ich weiß von ihrem Schicksal, so etwas entgeht mir nicht.«
    Er war beim Oberst angekommen. Dieser stieg vom Pferd. »Trotzdem dürft Ihr Euch freuen, Ludewig, warum so still. Ihr habt dieses Scheusal von Nekromanten …« Er blickte den Oberst an. »Ludewig, was ist mit Euch?« ’te Kall trat verwirrt einen Schritt zurück, er drehte den Kopf, um zu finden, was nicht stimmte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Sein Mundwinkel zuckte. Er erhaschte einen Blick auf den Nekromanten. Strahlend blaue Augen funkelten ihn an. Eine Falle – und er war mitten hineingelaufen.
    »Angriff!«, brüllte es aus zwei Kehlen gleichzeitig. ’te Kall zeigte auf Ludewig und seine Männer, daher waren die Soldaten, an die sein Befehl ging, zuerst verwirrt und zögerten. Illwars Befehl wurde hingegen prompt umgesetzt. Seine Leute zogen die Schwerter und metzelten sich durch ihre ehemaligen Kameraden.
    »Gennoh!«, fluchte ’te Kall und hob den Ring. Doch er war nicht mehr da. Er hatte eine Illusion gewirkt, dieser hinterhältige feige Geselle. Er hätte es sich denken können. Gennoh fürchtete die offene Konfrontation. Immer schickte er seine Handlanger voraus. Versteckte sich. Aber es endete hier und jetzt. Er beschwor den Ring und ließ eine Schneise sengenden Nichts durch Ludewigs Männer fahren. Kaltblütig und effizient töteten diese die eigenen Leute. Und mit Entsetzen sah ’te Kall, wie die Toten sich erhoben.
    * * *
    ’te Kall aktivierte den Ring. Illwar packte Xarna am Arm und riss sie mit sich. Eine Schneise aus Nichts spaltete seine Truppe. ’te Kall pervertierte den Ring mit Hilfe von Had’de, der Sprache der Verdammten. Illwar musste schnell handeln. Der alte Magier hatte seinen Plan zu früh durchschaut. Es hatten nur noch zwei Schritte gefehlt und Ludewig hätte ihn aufgeschlitzt. Im direkten Kampf gegen den Ring anzutreten, war Selbstmord.
    Er riss Xarna nach oben und blickte sie an. So oft hatte er sich in ihren Augen verloren in den letzten Tagen. Doch jetzt erkannte er dort nichts mehr. War es ihre Verachtung? »Xarna, bitte, verzeih mir! Wir haben keine Zeit. Du musst handeln. Ich konnte Dich nicht sterben lassen.« Illwar strich über ihr Haar und schluckte. »Ich hatte meine Eltern verloren und konnte sie nicht wiederbringen. Dich wollte ich nicht auch noch verlieren. Xarna, ich brauche Dich. Ich liebe Dich!« Er wollte sie umarmen, doch er stockte.
    »Was wünscht Ihr, Meister?« Ihre toten Augen schauten ihn an. Illwar senkte den Kopf. Er hatte sie bereits verloren. Er konnte sie nicht zurückholen.
    Der Kampflärm riss Illwar aus seiner Lethargie. Er wandte sich ’te Kall zu. Der alte Fürst hatte seine Eltern genommen, der neue hatte Xarna genommen. Er erinnerte sich, als er ein Kind war und dem Tod zweier Helden beiwohnte. Er blickte sich um. Die Toten stapelten sich mittlerweile um ihn herum. »Xarna?«
    »Ja, Meister?«
    »Du weißt, was Du zu tun hast.«
    Die Ketzerin nickte und verschwand im Gewühl der Schlacht. Illwar hob die Kugel und ließ es regnen. Ströme ergossen sich und die Toten standen auf. Schmerz verengte seine Kehle, doch er schluckte ihn hinunter. Der Ring – wichtig war allein der Ring!
    * * *
    Der Kommandant der Festungswache stellte sich Ludewig entgegen, treuergeben seinem Fürsten. Doch er war der kühlen Perfektion des toten Obersts unterlegen. Ludewig parierte sein Schwert zweimal, schlug es aus dem Weg und rammte seine Klinge in die Eingeweide seines Kontrahenten. Er fiel zu Boden und verdrehte die Augen. Dann erhob er sich wieder und kämpfte mit Ludewig Seite an Seite.
    ’te Kall brüllte vor Wut. Er konnte Gennoh nicht ausmachen. Dieser feige Wurm! Der Magier wollte nicht seine Leute opfern, während er gegen die Untoten vorging, aber wie es aussah, hatte er keine Wahl. Oder bald sowieso keine Leute mehr. Der gesteigerten Effizienz der Untoten waren sie nicht gewachsen. Emotionsloses Pack!
    Er begann gerade den Verwüstungszauber, um die vordere Hälfte des Hofes von jedwedem Leben zu befreien, als die schwarzgekleidete Frau vor seine Füße sprang. Es war die scheinbare Gefangene

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