Diner des Grauens
setzte sie ab.
Loretta ordnete ihr wirres, gelbes Haar. »Ihr Jungs könnt j e derzeit vorbeikommen, wenn ihr in der Nähe seid.« Sie warf Duke ein Zwinkern und ein Lächeln zu und ging zurück zum Diner.
Auf Dukes Lippen erschien ein ganz leichtes Grinsen.
»Du geiler Bastard«, grunzte Earl.
Sie lachten gemeinsam in sich hinein.
»Gib mir die Schlüssel. Ich fahre.«
Duke warf sie über das Dach. Earl wollte Duke gerade bitten, sich auf den Rücksitz zu setzen, als er es ohne Aufforderung tat. Er pfiff und Napoleon hüpfte neben ihm auf den Sitz. Der Schwanz des Scottish Terriers wedelte, während Duke die Luft unter Napoleons Schnauze kraulte.
Earl ging um den Wagen herum und öffnete die Tür für C a thy, obwohl Türen für Geister ja wenig Bedeutung hatten. Solange er da war, beugte er sich in Dukes Fenster. »Äh, noch eins, bevor wir losfahren. Ich wollte dir nur danken für, äh … « Er senkte seine Stimme zu einem Flü s tern, damit sie nicht zufällig mithören konnte. »Danke, dass du mich nicht umge b racht hast.«
»Vergiss es.«
Earl kletterte hinter das Steuer und startete den Wagen. Der Volvo sah nicht besonders gut aus, aber der Motor brummte gleichmäßig, mit dem einen oder anderen Schluckauf. Ein brauner Streifenwagen hielt auf dem Parkplatz, als Earl zurüc k setzte. Sheriff Kopp stieg aus seinem Fahrzeug. Er tippte an seinen Stetson.
»Wo wollt ihr hin?«
Zwischen den Passagieren wurden Blicke gewechselt. Schließlich sprach Cathy. »Ich wollte immer mal Las Vegas sehen.«
»Da war ich schon mal. Seht euch auf jeden Fall eine Za u bervorstellung an.«
Die Insassen des Volvos verzogen die Gesichter.
»Ich glaube, für eine Weile haben wir genug Magie g e sehen«, antwortete Earl.
»Da hast du wohl Recht. Naja, amüsiert euch trotzdem gut.« Mit den Händen am Gürtel trat er zurück. »Und vergesst nicht, euch anzuschnallen. Sicherheitsgurte retten Leben.«
»Machen wir.«
Earl fuhr auf die Schlaglochpiste entlang des Diners. »Vegas, wir kommen.«
»Äh, Earl«, sagte Cathy, »liegt das nicht in der anderen Ric h tung?«
»Sie hat Recht«, meinte Duke.
»Sicher?«
Napoleon jaulte.
»Schon gut, schon gut.«
Mit Cathy an seiner Seite gelang es Earl nicht, sein übl i ches Maß an Verärgerung zu erreichen. Er lächelte nur, wendete den Wagen und steuerte die Straße hinunter. Sie brachte sie aus Rockwood heraus, wohin auch immer das Gesetz der › Anzi e hung Anormaler Phänomene ‹ sie führen mochte. Mit einem Vampir, einem Werwolf und zwei Geistern im Auto war es nur vernünftig, eine Menge übe r natürlicher Vorkommnisse zu erwarten. Lieber später als früher. Aber im Augenblick waren da nur Earl, sein bester Freund, seine Freundin, ein Geisterhund und eine lange Schlaglochpiste auf dem Weg zu einem fernen Horizont – hinein in eine schöne, ruhige und normale Nacht.
ENDE
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