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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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und ein Fetzen Geist fiel ihm aus dem Mundwinkel. Das zappelnde Ding zischte mit einer winz i gen, winz i gen Stimme.
    »Ein Gott! Ein Gott!«
    Cathy zerquetschte den armseligen ektoplasmischen Fleck unter ihrem Turnschuh. Mit einem Quieken vera b schiedete er sich.
    Tiefrotes Licht floss unter der Tür des Vorratsraums hindurch.
    »Beeil dich! Es ist fast so weit!«
    *
    »E-ber-he-be-be-be di-bich! E-ber-he-be-be-be di-bich! E-ber-he-be-be-be di-bich!«
    Tammy breitete die Arme aus und blickte an die lebe n dige Decke, wo windende Tentakel, tropfende Mägen und schattenhafte Wesen aus den äußeren Reichen entlangkr o chen.
    »Mit diesem Opfer gewähre ich dir Eingang, Frush'-ee'aghov! Deine Zeit ist nahe! Schwi-bimm a-bauf de-ben Flü-büs-se-ben vo-bon Blu-but, da-ba-mi-bit du-bu da-bas Li-bicht ve-ber-ba-ban-ne-ben mö-bö-ge-best. E-ber-he-be-be-be di-bich! E-ber-he-be-be-be di-bich!«
    Der scharlachrote Mond warf einen purpurnen Schein durch die Fenster des Diners. Die Luft nahm die Farbe von Blut an.
    »Jetzt, Chad! Tu es jetzt!«
    Ihr Jünger zögerte nicht. Er trieb das Küchenmesser tief in Dukes Herz. Es wäre ein tödlicher Stoß für den Werwolf gew e sen, wäre die Klinge aus Silber gewesen. Aber sie war es nicht, und alles, was sie bewirkte, war, Duke aus seinem todesähnl i chen Schlummer zu reißen.
    Eine fleischige Hand schnappte Chad an der Kehle. Die Bestie riss sich aus Dukes Körper los. Der hoch aufrage n de, haarige Wolf heulte. Seine Lippen zogen sich in einem geifernden Knurren zurück. Er hob eine gewaltige, klaue n bewehrte Hand.
    Earl stieß die Küchentür auf. »Warte, Duke! Tu's nicht!«
    Seine Schreie trafen auf taube Ohren. Duke verlor nicht oft die Beherrschung, aber wenn er es tat, war seine Wut schrecklich anzusehen. Nachdem er geschlagen und erst o chen worden war, erreichte er Grade des Angepisstseins, von denen er nicht einmal selbst etwas geahnt hatte! Und etwas musste sterben. Chad war einfach das bequemste Ziel.
    Krallen blitzten auf, mehr brauchte es nicht. Drei präzise Hiebe rissen Chad auf wie ein Paket. Seine Innereien ergossen sich auf den Boden. Der Fleck verschluckte das Opfer mit einem heulenden Kreischen . Duke warf den Leichnam zur Seite und drehte sich zu Tammy um. Er sprang. Eine unsichtbare Kraft fing ihn in der Luft ab und warf ihn weg. Er landete neben Earl und Cathy. Der sche p pernde Aufprall beruhigte ihn ein wenig.
    Aus den Tiefen der Erde frohlockten die alten Götter kre i schend.
    »Verdammt, Duke!«, murrte Earl. »Du dummes A r schloch. Du hast eben die Welt beendet, du dummer H u ren-«
    Tammy gackerte. Ihr Körper knickte und verzerrte sich. Ihre Gliedmaßen wurden länger und spinnenartig. Graue Strähnen waren in ihrem lebendigen Haar erschienen. Der Mund wuchs zu dreifacher Größe an. Dutzende deformie r ter Zähne stießen durch blutendes Zahnfleisch.
    Sie schrie in tausend Stimmen, nicht eine davon klang me n schlich. »Das Opfer soll dargebracht werden von einem, der nicht weiß, was er tut, und das Blut soll die Fesseln der Zeit wegwaschen. Das Tor soll weit au f schwingen und Frush'ee'a g hov der Geringere soll der Erste sein.«
    Chads Blut versammelte sich von selbst in einer schwa r zen Lache. Es fraß sich in den Boden. Heißer Wind erhob sich. Jeder einzelne gläserne Gegenstand im Diner ze r sprang zu kristallinem Pulver.
    »Und er soll sein Auge öffnen und die Welt betrachten und das Licht beseitigen. Und die alten Götter sollen auf die Erde treten!«
    Eine gewaltige Schleimsäule schob sich durch das Loch. An ihrer Spitze befand sich ein einzelnes geschlossenes Augenlid. Frush'ee'aghov stieg höher und schlug durch das Dach des Diners.
    »Gut gemacht, Blödmann«, seufzte Earl.
    Und das Auge des Frush'ee'aghov öffnete sich langsam.

ZWEIUNDDREISSIG
    Diejenigen, die derartiges verbotenes Wissen studieren, sagen, dass die alten Götter lange vor der Zeit selbst exi s tierten und dass sie noch lange, nachdem die Ewigkeit ins Vergessen zerbröselt ist, existieren werden. Für solch zeitlose Wesen sind tausend Jahre nur ein Wimpernschlag. Frush'ee'aghov der Geringere, Vorbote der alten Götter, war erpicht darauf, das Licht auszulöschen. Doch für ein ewiges Übel vergeht die Zeit langsam, selbst für ein ung e duldiges. Die riesigen Augenlider teilten sich und gaben einen dünnen, gelben Schlitz frei. Trübes Licht ergoss sich über die Welt – wie ein grauer Dunstschleier, der das Universum bedeckte.
    Tammys tausend Stimmen

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