Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin
Handwerkerparkausweis für Servicefahrzeuge nach Paragraph 46 der Straßenverkehrsordnung (im Regierungsbezirk Düsseldorf, in der Region Köln/Bonn, im Ruhrgebiet, in Ostwestfalen-Lippe, im Münsterland und in der Region Aachen) so schwerfällt.
Wenn man sich in einem schwergängigen Arbeitsfeld plagt, statt einfach aufzuhören (siehe Kapitel «Jedem Ende wohnt ein Zauber inne»), führt der Einsatz von Selbstdisziplinfür LOBOs letztendlich sogar zu mehr Prokrastination: Man läuft Gefahr, seine Zukunft mit Arbeit zu verbringen, die aufschiebefördernd wirkt, weil sie freudlos daherkommt. Wer weniger Aufgaben hat, die Selbstdisziplin erfordern, wird automatisch weniger prokrastinieren.
Arbeit, Schmarbeit
Die zwei Geschmacksrichtungen der Arbeit
«Eigentlich ist gar nichts Arbeit. Außer dann, wenn man lieber etwas anderes tun würde.»
(J. M. Barrie)
Vielleicht würde es helfen, wenn man zwei verschiedene Worte für Arbeit hätte. Eines für schöne Arbeit und eines für unschöne Arbeit – Arbeit und Schmarbeit, zum Beispiel. Das gesellschaftliche Bild der Arbeit ist vergiftet vom unschönen Anteil und dem politisch-bürokratischen Getöse drum herum. Arbeit gilt als etwas Lästiges, etwas Anstrengendes, das man vermeiden und reduzieren sollte, eine Tätigkeit, für die man eine Art Schmerzensgeld bekommt, für das man obendrein auch noch Steuern bezahlen muss; eine «milde Krankheit», wie der Philosoph Frithjof Bergmann sie nennt. Das 20. Jahrhundert hat nicht viele gute Haare am Begriff der Arbeit gelassen. Vermutlich zu Recht, wenn man ein Fabrikfließband oder den Steinkohlebergbau betrachtet, nicht zu reden von Arbeitskonstellationen in anderen Teilen der Welt. Aber wir wollen das 21. Jahrhundert im reichen Europa betrachten. Eine schöne Arbeit kann jede Arbeit sein, wenn man sie subjektiv gut findet – und wir wollen niemandem vorschreiben, welche ästhetischen Maßstäbe er an die eigene Arbeit anzulegen hat.
Die meisten Ratgeberautoren haben keine hohe Meinung von der Arbeit. Das mangels Alternativen als Standardwerk der Studentenberatung geltende Buch «Counseling the Procrastinator in Academic Settings» kommt recht harsch zudem Schluss, dass Arbeit gefälligst nichts mit Inspiration, Begeisterung oder dem richtigen Moment zu tun haben soll. Arbeit habe als anstrengend und lästig akzeptiert zu werden, alles andere sei eine irrationale Idee einiger prokrastinierender Studenten. Schlimmer noch der Vorwurf: «Prokrastinierer leben für den Moment (…). Für sie ist Zeit etwas, das man auskosten und genießen sollte. Die Zukunft betrachten sie als eine Verlängerung ihres Studentenlebens, und häufig verhalten sie sich, als gäbe es kein Morgen.» Solche Klagen hören sich zwar wissenschaftlicher, aber kaum besser an als das autoritäre «Flausen austreiben», mit dem Generationen von jungen Menschen für jede halbwegs freudvolle Arbeit absichtlich verdorben wurden. Offenbar mit Erfolg: Im Jahr 2007 hat die jährlich stattfindende Arbeitnehmer-Umfrage des Gallup-Institutes ergeben, dass 68 Prozent der Angestellten «Dienst nach Vorschrift leisten», weil sie unzufrieden mit ihrem Job sind, weitere 20 Prozent haben bereits innerlich gekündigt, und nur 12 Prozent sind hochmotiviert.
Auf der anderen Seite hat sich eine amorphe Front derjenigen Autoren gebildet, die Arbeit und ihre Notwendigkeit anders einschätzen. Der kanadische Programmierer und Venture-Kapitalgeber Paul Graham rät dazu, eine Beschäftigung zu finden, die man liebt, und dann dabei zu bleiben. Der Prokrastinationsberater Neil Fiore diagnostiziert in «The Now Habit» das Aufschiebeverhalten nicht zuletzt als Symptom einer latenten Überarbeitung und rät dazu, sich generell weniger vorzunehmen. Piers Steel, Professor für Personalwesen und Organisationsdynamik in Calgary, erklärt, dass die sogenannte «task aversiveness» eine entscheidende Rolle bei der Prokrastination spielt, eine (echte oder vermutete) Unangenehmheit einer zu erledigenden Aufgabe. LOBOs macht diese Unangenehmheit ganz besonders zu schaffen, so wie einige Menschen unter Lärm mehr leiden als andere.
Der Prokrastinationsforscher Allan Blunt unterscheidet ebenfalls gute und schlechte beziehungsweise zielführende oder nicht zielführende Arbeit und stellt fest, dass Prokrastination ein Zeichen von «verinnerlichten, aber falschen Zielen» sein kann. Die Arbeit wird also aufgeschoben, weil man im Innern weiß, dass sie einem nicht
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