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Dinner for One Killer for Five

Dinner for One Killer for Five

Titel: Dinner for One Killer for Five Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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vertrottelte Butler ein teuflisches Werkzeug in ihren Händen. Diesen Verbrechen musste ein Ende gesetzt werden. Nein, diesmal sollten sie ihm nicht entwischen!

    * * *

    Oggerty betastete die Schwellung in seinem Gesicht. Der Schlag brannte noch immer höllisch. Seine Frau war eher zierlich, doch in Rage konnte sie unglaubliche Kräfte mobilisieren.
    Der Constabler ließ seine Augen durch das triste Hotelzimmer wandern. Ein Windzug zerrte am blassgrünen Vorhang. Er fröstelte. Noch immer trug er dieses abscheuliche Netzhemd. Die Lacklederhose lag auf dem Bett. Kein Wunder, dass seine Frau derartig aus der Haut gefahren war.
    Die gräuliche Bettdecke musste kurz nach dem Krieg ihre besten Jahre erlebt haben. Die Tür des Schranks hing schief in den Angeln, und das daneben an der Wand eher notdürftig festgeschraubte altersgelbe Waschbecken zeigte schwarze Sprünge. Sah so seine Zukunft aus? Würde er einsam in heruntergekommenen Hotelzimmern dem Alter entgegensiechen? Und alles nur wegen dieser verdammten Lacklederhose?
    Wer hätte auch ahnen können, dass seine Frau aus heiterem Himmel in seinem Hotelzimmer auftauchte. Mit den Kindern an der Hand. Ein paar Tage am Meer wollte sie mit ihnen verbringen. In seiner Nähe sein. Und dann hatte sie abwechselnd auf sein Netzhemd und wieder auf die Hose gestarrt.
    Er hätte diese verdammten Sachen im Schrank verstauen sollen. Oder — noch besser — gleich zum Chefinspektor zurückbringen.
    »Ermittlungen?«, hatte sie geschrien. »So nennt man das also!« Dann hatte sie zugeschlagen, die Kinder gegriffen, war aus dem Zimmer gestürmt und zurück nach London gefahren. Wie, um Himmels willen, sollte er ihr das erklären? Schließlich war er ein Undercover-Agent. Der Auftrag geheim. Das hatte zumindest der Chefinspektor gesagt. Der und seine Ideen! Am liebsten hätte er diese verdammte Hose in kleine Streifen geschnitten und im Klo hinuntergespült. Doch das durfte er nicht. DeCraven hatte beim Kostümverleih mit zehn Pfund dafür gebürgt.

    Besser, er versuchte sich mit Arbeit abzulenken. Oggerty zog seinen Notizblock aus der Tasche und fasste zusammen, was er an diesem Vormittag herausgefunden hatte. Tatsächlich hatte er neben seinen Erkundigungen in der Amigo-Butterfly-Bar einen Rechtsanwalt aufgetrieben, der erst vor einer Woche ein Testament für Mr. Pommeroy aufsetzen sollte. Der Mann musste etwas auf dem Kerbholz haben, sonst hätte er seine Aussage mit Hinweis auf die anwaltliche Schweigepflicht verweigert. Demnach sollte James Universalerbe werden.
    Dem Chefinspektor würde das gar nicht schmecken, denn das Testament war noch nicht unterschrieben. Damit war der Butler aus dem Schneider. Schließlich musste er ein Interesse daran haben, dass sein Galan zumindest so lange lebte, bis das Testament unterzeichnet war. Damit rückte Miss Sophie wieder in die erste Reihe der Verdächtigen auf. Sie ging nach einer Testamentsänderung endgültig leer aus. Ein Mord wäre ihr also durchaus zuzutrauen.
    Oggerty riss einen leeren Zettel aus seinem Notizbuch und begann zu schreiben: »Liebe Muriah, du erhältst diese Zeilen...«
    Weiter kam er nicht. So, wie er seine Frau kannte, würde sie den Brief ungelesen verbrennen. Nein, er musste mit ihr reden. Von Angesicht zu Angesicht.
    Am liebsten wäre er ihr gleich nach London hinterhergefahren, doch was würde der Chefinspektor dazu sagen? Genau genommen wäre es eine Art Fahnenflucht.
    Damit war beim Chef nicht zu spaßen. Der trieb sich wahrscheinlich wieder in einem dieser Spielsalons herum. Das Ganze hieß dann Ermittlung! Und er, Oggerty, durfte die Drecksarbeit erledigen und dabei seine Ehe aufs Spiel setzen. Wie sollte er das nur seiner Frau erklären? Die dachte jetzt wahrscheinlich auch, dass er und der Chefinspektor... Gar nicht auszudenken, was da jetzt in ihrem Kopf herumgeisterte!

    * * *

    James ließ die Hantel auf das Bett fallen. Sie versank in dem vergilbten Laken. Archibald hatte ihm geraten, für eine härtere Matratze zu sorgen. Das sei gut für die Wirbelsäule. Und den geraden Gang. Nur nichts überstürzen. Zumindest nachts wollte er sich ein wenig von seinen Körperertüchtigungen erholen. James stützte sich am Bettgestell ab und beugte die Knie.
    Warum nur hatte er Pommeroys Anwandlungen nicht gleich bemerkt? Allein die dauernden Massagen. Und dann diese Besuche in den Duschräumen des Blackpooler Fußballclubs!
    Andererseits hatte eine derartige Veranlagung sicher auch ihren Reiz. Für ihn wäre vieles

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