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Dinner for One Killer for Five

Dinner for One Killer for Five

Titel: Dinner for One Killer for Five Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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vielleicht kann man sagen...«
    Oggerty ergänzte: »Der Butler ist ihm zu nahe gekommen und Miss Sophie zu fern geblieben.«
    »Oggerty, Sie sind ein Philosoph.«
    »Danke, Sir. Erst habe ich vermutet, dass der Butler und Miss Sophie, beide sozusagen im Blutrausch...«
    »Apropos Rausch«, sagte der Chefinspektor und schob Oggerty ein Foto über den Tisch. Es zeigte ihn in der Amigo-Butterfly-Bar. Eng umschlungen mit dem tätowierten Matrosen.
    »Sir, Sir! Um Gottes willen.»
    »Nun mal ruhig Blut, Oggerty. Ist nur für den internen Gebrauch. Ich habe das Foto als Beweismittel geschossen, und jetzt wird es die Dringlichkeit Ihrer Beförderung unterstreichen.«
    »O nein, Sir, ich glaube, ich möchte lieber nicht befördert werden... ich...«
    Oggerty ließ das Foto in seiner Jackettasche verschwinden. Es klopfte an der Tür. Unaufgefordert betrat Colonel Jeremiah Pommeroy den Raum.
    »Wir hätten Sie gern gesprochen, Chefinspektor.«
    DeCraven sah ihn verwundert an.
    »Wir?«
    Hinter dem Konservendosenfabrikanten drängten Miss Sophie und James in das Büro des Chefinspektors.
    Oggerty sprang auf.
    »James McMullen, ich verhafte Sie wegen des Verdachts...« Weiter kam er nicht, denn James streckte ein Haifischgebiss vor.
    »Was soll das?«, herrschte DeCraven ihn an. »Schnapp-Schnapp«, sagte der Butler.
    »Hätten Sie vielleicht die Freundlichkeit, uns einen ganzen Satz zu Gehör zu bringen?«
    Colonel Jeremiah Pommeroy trat vor James.
    »Nun, was er sagen will, ist, dass mein Sohn im heldenhaften Kampf mit einem Hai...«
    »Menschen fressende Haie vor Blackpool?«
    »O ja, Chefinspektor, sehr selten, soll aber Vorkommen.« Die Stimme von Colonel Pommeroy klang bestimmt.
    »Also, dieser Butler ist meinem Sohn etwas zur Hand gegangen, als sie da unten am North Pier friedlich angelten, und...«
    »Angelten?«
    Der Chefinspektor riss die Augen auf.
    »Ihr Sohn ist das Opfer einer homosexuellen Attacke oder eines Eifersuchtsdramas... oder... oder...«
    »Ich selbst bin dieser Augenzeuge und habe gesehen, wie mein Sohn tapfer gegen diesen ungeheuren Fisch gekämpft hat. James war ja völlig am Ende seiner Kräfte. Sie müssen sich vorstellen, wie dieses Mordsvieh mit seinen Flossen auf das Wasser schlug, sich wälzte, in seinem Todeskampf...»
    »Das sind doch Geschichten, Spinnereien.«
    James zog eine völlig verknotete Sehne aus seiner Tasche. »Damit haben wir ihn gekriegt. Ein Mordsvieh, groß wie ein Bus.«
    Erneut klapperte er mit dem Gebiss.
    Chefinspektor DeCraven sprang auf.
    »Und wie erklären Sie die Wunden des Opfers?«
    James sah betreten zu Boden.
    »Also, der Hai hat mächtig gezogen, und da ist er mit dem Kopf gegen die Brüstung...«
    »Der Hai?«
    Die Stimme des Chefinspektors überschlug sich.
    Mit monotoner Stimme sagte James seinen Text auf, geradeso wie ein auswendig gelerntes Gedicht: »Nein, Mr. Pommeroy ist mit dem Kopf gegen die Brüstung geknallt, und der Hai hat einfach weitergezogen. Mr. Pommeroy ließ aber nicht los und wurde aufs Meer hinausgezogen. Dort riss ihn der Hai dann in die Tiefe, und irgendwann hat er zugeschnappt.«
    »Und wie kommen Sie dann zu diesem Haifischgebiss?«
    »Na ja, ich bin hinterhergesprungen und hab mit allerletzter Kraft die Sehne erwischt. Ich hatte doch ein Fischmesser dabei.«
    »James McMullen, ich glaube Ihnen kein Wort.«

    »So war es, Sir, ich habe dem Hai den Kopf abgeschnitten, und später hab ich das Gebiss dann präparieren lassen. Als Andenken für Mr. Pommeroy senior.«
    Colonel Jeremiah Pommeroy nickte und klopfte dem Butler auf die Schulter.
    »Tollkühner Bursche. Alles, was recht ist.«
    DeCraven hämmerte mit der Faust auf den Schreibtisch.
    »Ihr Sohn ist Opfer eines homosexuellen... eines Milieus, eines Eifersuchts..., und Sie machen ein Hai-Opfer aus ihm?« Colonel Jeremiah Pommeroy schlug seinen Gehstock in das Linoleum.
    »Von einer Homosexualität meines Sohnes weiß ich nichts, und wenn Sie beabsichtigen, dies gegenüber der Presse anklingen zu lassen, werter Chefinspektor DeCraven, dann werden wir einen netten kleinen Prozess wegen Verleumdung miteinander ausfechten. Ich bin zwar nicht von Adel, aber durchaus nicht ohne Einfluss. Ich werde das Andenken meines Sohnes nicht beschmutzen lassen.«
    Der Chefinspektor sackte auf seinem Stuhl zusammen.
    Miss Sophie meldete sich zu Wort.
    »Und im Übrigen kann ich diese Geschichte bestätigen. Ich wollte die Leonidenschauer beobachten und...«
    »Die was?«
    Verzweiflung machte sich in den

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