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Dinner for One Killer for Five

Dinner for One Killer for Five

Titel: Dinner for One Killer for Five Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Sensen...«
    »Der Tod«, sagte Winterbottom. »Ja, das ist seltsam. Es sieht so aus, als würden durch diesen Raum eine oder mehrere Seelen geistern, die noch etwas auf dem Herzen und hier ihren Frieden noch nicht geschlossen haben.«
    James schluckte.
    »Keine Sorge, James, wir werden die Geister schon zur Ruhe bringen. Da gibt es Mittel und Wege...«
    »Und die können dann etwas für mich tun?«
    »O ja. Doch zunächst müssen offene Rechnungen beglichen, muss die Harmonie wieder ausbalanciert werden.«
    »Muss das sein?«
    »Nun, sagen wir, es ist günstiger für...«
    »Und anders geht es nicht?«
    »James, wir werden sie zur Ruhe bringen. Und dann können diese Kräfte Ihre besten Freunde sein. Zur Zeit ist atmosphärisch in Rosen-Manor einiges durcheinander geraten.« Winterbottom lächelte ihn an.
    »Das biegen wir wieder hin.«
    Mr. Winterbottom zog ein goldenes Pendel aus der Tasche und ließ es über dem Tisch schwingen. Wild zuckte es zu James hinüber, dann zu den Ahnenbildern. James sprang auf und verbarg sich hinter einer Stuhllehne. Aus der kreisenden Bewegung entstand ein Wirbeln. Winterbottom ließ es los, und das Pendel flog mit einem Krachen gegen die Stuhllehne. Oggerty rieb sich die Augen. Zu gern hätte er gewusst, wie Winterbottom das gemacht hatte. So ein Trick musste jahrelange Übung erfordern.
    »Und sie lassen sich wirklich beruhigen?«, fragte James, immer noch hinter der Stuhllehne.
    »Auch Geister können brav sein. Wie Schoßhündchen. Man muss nur die richtige Leine haben.«
    Mit einem Knirschen krachte das Porträt des Earl of Peabody auf das Buffet. Ein Weinglas zersplitterte. Auch Oggerty sprang jetzt von seinem Stuhl hoch.
    Mr. Winterbottom hob gebieterisch die Arme.
    »Ich befehle euch Ruhe! Schluss mit dem Getöse.«
    Er wandte sich an Oggerty.
    »In diesen Räumen scheint es einen regelrechten Massenauflauf von ruhelosen Seelen zu geben.«
    »Massen?«, fragte Oggerty.
    »Nun, ich spüre zumindest drei Energiefelder.« Winterbottom zog drei Stühle unter dem ausladenden Esstisch hervor und tat so, als weise er den unsichtbaren Gästen einen Platz zu. James war sich plötzlich gar nicht mehr sicher, ob der Mann noch alle Tassen im Schrank hatte. Winterbottom fuhr fort, die drei unsichtbaren Gestalten auf ihre Stühle zu geleiten. Dabei bewegte er den Mund, als redete er mit ihnen.
    »Es ist äußerst wichtig, Geister zuvorkommend zu behandeln, dann müssen sie es einem gleichtun. Besonders, wenn ihnen Stühle und ein Platz am Tisch angeboten werden«, sagte er laut.
    »Das heißt, sie müssen annehmen und sich dann anständig...« James kratzte sich die stoppelige Wange. »Unbedingt. Drüben auf dem Festland, in Nordfriesland, gibt es den Brauch, dass man für alle Seeleute, die draußen geblieben sind, einen Stuhl frei hält. So etwas besänftigt sie.»
    »Selbst, wenn sie gar keine Lust haben, sich besänftigen zu lassen?«
    Winterbottom nickte, rückte einen Stuhl vorsichtig an den Tisch und fuhr fort: »In einigen asiatischen Ländern wird den toten Ahnen sogar ein Fest ausgerichtet. Mit Essen, kleinen Geschenken und Trinkritualen. Geister mögen das.«
    Auch Oggerty hatte noch eine Frage: »Und wie hält man sich die Geister vom Leib, wenn sie mal nicht so gut... Ich meine, wenn sie einem... Na, Sie wissen schon.«
    Mr. Winterbottom verneigte sich leicht vor einem leeren Stuhl.
    »In Asien gibt es kleine Häuschen, die extra im Freien aufgestellt werden. So dicht will man die Geister natürlich nicht auf der Pelle haben, aber manchmal werden sie auch ins Haus eingeladen. Im Übrigen helfen Respekt, Höflichkeit und einige Rituale.«
    Im Salon kehrte Ruhe ein. Winterbottom entschuldigte sich, er müsse diese Sitzung jetzt beenden, denn es gebe weitere eilige Fälle, zu denen er hinzugezogen worden sei. Er versprach, in den nächsten Tagen vorbeizuschauen, um dann mit allen Beteiligten gemeinsam weiter zu erkunden, was den Geistern fehlte.
    Kurz bevor er Rosen-Manor verließ, wandte er sich noch einmal an den Butler. »Ach, James, Sie können durchaus etwas Vorarbeiten. Versenken Sie sich in einen tranceartigen Zustand und versuchen Sie, Kontakt aufzunehmen. Sie sind ein vortreffliches Medium.«
    »Ein tranceartiger Zustand, Kontakt...? Aber wie...?»
    »Nehmen Sie etwas zu Hilfe.«
    »Zu Hilfe?«
    »Nun, manchmal kann auch ein ordentlicher Schluck Whisky nützlich sein. Schließlich heißt es nicht umsonst >geistiges Getränk<. Und, James, hängen Sie drei leere

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