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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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das jetzt nicht peinlich ist, Bettencourt, dann ist Ihnen wohl nichts auf der Welt peinlich. Aber das würde mich bei Ihrem Werdegang nicht sehr überraschen. Also: Noch einmal, bitte.«
    »Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage – ist es denn nobler noch im Geiste zu ertragen, die Schlingen und die Pfeile wütenden Geschicks oder das Schwert zu führen gegen einen Ozean von Plagen und sie durch Widerstand zu brechen« , rezitierte Alain plötzlich fehlerlos, als hätte die Häme von Kestrings ihm Kraft gegeben, »Sterben – schlafen – und nichts weiter …«
    Lysander Smith-Bates stand am Servierwagen und goss sich einen Whisky ein. Pippa las in seinem Gesicht, dass er von Kestrings grobschlächtigen Umgang mit Alain missbilligte. Mit einem Schluck stürzte Lysander das Getränk hinunter und schenkte sich sofort nach, nachdenklich beobachtet von Phoebe. Auch deren Gesicht sprach Bände, und Pippa ahnte, die alte Dame würde ihrem Sohn noch am gleichen Abend die Hölle heißmachen, weil von Kestring diesen Morgen unbeschadet überlebt hatte.
    Alain Bettencourt schaffte es, den Monolog fehlerfrei zu Ende zu bringen. Schweißnass taumelte er zu seinem Stuhl zurück. Auf der Suche nach Trost wandte er sich an Barbara-Ellen, aber diese reagierte nicht. Sie klappte gerade zum wiederholten Male ihr Mobiltelefon auf und seufzend wieder zu. Alain wollte etwas zu ihr sagen, aber die Schauspielerin merkte es nicht, stand auf und verließ eilig den Raum.
    Sie wartet auf Nachrichten, dachte Pippa erstaunt, aber von wem? Es sind doch alle hier …
    Von Kestring gönnte Alain keine Ruhepause und ließ die Bühne für die Duell-Szene zwischen Hamlet und Laertes im fünften Akt vorbereiten. Chris brachte einen kleinen Beistelltisch, auf dem zwei Weinkrüge und ein Taschentuch deponiert wurden.
    »Gertrud, Hamlet und Laertes. Und die anderen kommen ebenfalls auf die Bühne und warten auf meine Anweisungen.«
    Dana, Alain und Hendrik gingen in Position.
    »Womit sollen wir kämpfen?«, fragte Hendrik und sah sich suchend um.
    Von Kestring grinste und zog zwei Drahtschlingen aus seiner Arbeitsmappe.
    »Hiermit. Ich habe mich gegen ein Duell mit Pistolen entschieden. Das ist zu statisch, viel zu wenig körperlich. Hamlet und Laertes werden versuchen, sich gegenseitig mit den Schlingen zu erdrosseln, und ich möchte, dass Sie sich richtig reinhängen. Das Publikum muss Ihre Hitze spüren und sich Ihren Schweiß aus den Gesichtern wischen.«
    Er gab jedem der beiden Kontrahenten eine Schlinge.
    »Und von dir will ich einen erstklassigen Tod durch Gift«, sagte er zu Dana. »Ich will Krämpfe und Zuckungen. Und los.«
    Er trat ein paar Schritte zurück und nickte den wartenden Duellanten zu, die sich langsam zu umkreisen begannen.
    Pippa hatte geglaubt, dass Hendriks Körpergröße dem Franzosen keine Chance lassen würde, aber Alain machte den Vorteil des Kontrahenten mühelos durch Gewandtheit wett. Sie erinnerte sich, dass Alain bei der Feier im Pub von regelmäßigem Tanz- und Kampfsporttraining erzählt hatte, worüber Duncan sich prompt lustig machte, indem er Alain als Primaballerina bezeichnete. Jetzt aber konnte man sehen, dass die beiden Kämpfer einander ebenbürtig waren.
    Alain tänzelte geschickt vor und zurück, während Hendrik geradezu grobschlächtig wirkte und allmählich außer Atem geriet. Sie griffen an, wichen aus, umklammerten sich keuchend wie bei einem Boxkampf, trennten sich wieder, um erneut anzugreifen.
    Pippa sah fasziniert zu. Der Kampf wirkte fesselnd und leidenschaftlich – von Kestring mochte menschliche Schwächen haben, aber die Idee mit dem Ringkampf war wirklich gut. Auch die anderen Mitglieder des Ensembles waren gebannt.
    Der Regisseur fuhr wütend herum, als sich die Tür zur Bibliothek mit einem Knarren öffnete und den Kampf jäh unterbrach. Barbara-Ellen kam mit Peter Paw im Gefolge herein und setzte sich auf einen Stuhl neben der Bühne. So angespannt sie beim Verlassen des Raums gewirkt hatte, so gelöst war sie jetzt. Sie klopfte auf ihr rechtes Bein, und der Kater sprang auf ihren Schoß und rollte sich zusammen.
    Von Kestring verdrehte die Augen. »Können wir jetzt bitte endlich fortfahren? Sind alle anwesend? Ich wünsche keine weitere Störung!«
    Barbara-Ellen zuckte mit den Schultern und streichelte Peter Paws seidiges Fell.
    »Weiter!«, kommandierte von Kestring, beobachtete eine Zeitlang das Duell und deutete auf Dana. »Jetzt!«
    Dana Danvers trat vor, nahm das

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