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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Nicky.«
    »Richard, der Wunderknabe … Er hat mein Internetcafé eingerichtet und dem halben Dorf einen schmissigen Computerkurs gegeben. Seitdem sucht John Napier über Partnerbörsen unermüdlich eine zweite Hetty, und Amanda Bloom versteigert bei Ebay die erwilderten Fasane ihres Gatten. Scheint ein Mordsgeschäft zu sein – besonders außerhalb der Jagdsaison. Die dörfliche Gerüchteküche tobt in einem Chatroom bei www.dont-hide-away.net . Am tollsten sind die Decknamen.«
    »Die du natürlich alle kennst. Sofort raus damit.« Debbie knuffte Nicola in die Seite.
    »Nur so viel: Du arbeitest bei Doctor Doolittle, und Tom Barrel ist Cider-Boy .«
    »Wie einfallsreich.« Debbie bog sich vor Lachen und kam dann auf das Ausgangsthema zurück. »Was tut Richard der Wunderknabe denn alles für dich, Nicky?«, fragte sie. »Und sieht er dabei auch noch gut aus?«
    »Wäre ich nur fünf Jahre jünger, würde ich wirklich mit ihm ausgehen«, sagte Nicola, »aber er ist Anfang zwanzig, das geht einfach nicht. Ich hätte immer das Gefühl, ihn fragen zu müssen, ob er seine Schulaufgaben schon fertig hat. Ich stehe auf erwachsene Männer.«
    Sie widmete sich wieder ihrer Aufgabe, Erdbeeren und Ananas zu einem mit Whiskylikör marinierten Obstsalat zu verarbeiten, den sie zum Schokoladenpudding essen wollten.
    Sie hielten einen Moment inne und lauschten, als nebenan ein Motor gestartet wurde und ein Auto wegfuhr.
    »Rebecca Davis«, murmelte Pippa und überlegte kurz, ob sie nach Barbara-Ellen sehen sollte, entschied sich aber dagegen.
    »Zurück zu Carlos«, befahl Debbie energisch. »Weiß man, was er danach gemacht hat? Nachdem er beim göttlichen Richard war? Übrigens, Pippa, dein Wasser ist so weit.«
    Pippa ging hinüber zum Herd, ließ die Fenchelscheiben ins kochende Wasser gleiten und stellte den Küchenwecker auf acht Minuten.
    »Er wird direkt wieder nach Hideaway aufgebrochen sein, denke ich. Vermutlich war der Computermann der Letzte, der mit ihm gesprochen hat. Obwohl … bei dem, was ich mittlerweile weiß …«
    »Was weißt du? Raus damit!«, verlangte Debbie, und Nicola drehte sich neugierig auf ihrem Küchenstuhl um.
    Pippa berichtete in Telegrammform vom Gespräch zwischen Barbara-Ellen und Rebecca Davis.
    »Da bin ich platt«, sagte Nicola.
    »Bitte, das bleibt unter uns, ja?«, bat Pippa.
    »Du hast doch Tür an Tür mit ihm gewohnt. Gab es nicht irgendwelche Hinweise?«, fragte Debbie. »Du weißt schon … verräterische Geräusche oder so.«
    Pippa schüttelte den Kopf. »Schäm dich, Debbie. Aber jetzt fällt mir ein: Bei der Probe heute Morgen hat Barbara-Ellen einmal den Raum verlassen, um …«
    Weiter kam sie nicht, denn aus dem Backofen roch es verdächtig verbrannt.
    »Die Paprikaschoten!«, kreischte Debbie, und bei der darauffolgenden Rettungsaktion vergaß Pippa völlig, was sie hatte sagen wollen.
    Als sie am Esstisch saßen, staunte Pippa, welche Köstlichkeiten sie aus Nicolas wilder Mischung gezaubert hatten: Die dünnen, noch bissfesten Fenchelscheiben hatten sie nach dem Kochen mit den Sardellen in Knoblauchöl dünsten lassen und zum Servieren mit feingehacktem Fenchelgrün bestreut, die gebackenen Paprikaschoten waren mit Tomaten, Mozzarella und Schinken gefüllt – und die ganze Tischrunde ergötzte sich am beschwipsten Dessert.
    Beim Essen erzählte Pippa den anderen, dass sie beim Packen von Carlos’ Besitztümern auf Dossiers gestoßen war.
    Debbie und Nicola ließen nicht locker, bis Pippa alles darüber erzählt hatte, nur Phoebe hielt sich mit Nachfragen zurück.
    »Ich habe nicht alle gelesen«, wehrte Pippa ab, »nur die von Duncan, Anita und Dana. Weiter bin ich nicht gekommen.«
    »Schade«, sagte Debbie, »vielleicht kannst du später noch …«
    »Ich weiß nicht, ich kam mir vor, als würde ich in Kwiatkowskis Tagebuch schnüffeln.« Pippa verstummte, als sie an das Kästchen mit den Ringen und die damit verbundene Tragödie dachte. »Außerdem werden die Sachen morgen früh abgeholt. Es gibt also keine Gelegenheit mehr, weiterzuforschen, denn ich bin todmüde und will nur noch ins Bett.«
    Phoebe tupfte sich mit ihrer Serviette die Mundwinkel ab. »Wann wollten diese Zeitungsleute denn kommen, meine Liebe?«
    Pippa zuckte mit den Achseln. »Das konnten sie mir nicht exakt sagen. Aber so früh wie möglich. Sie schicken jemanden von der Londoner Redaktion.«
    »Du gehst morgen pünktlich zur Probe«, entschied Phoebe, »und ich übernehme das Gepäck.

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