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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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weggelaufen. Wie sieht es aus, Pippa – wollen Sie es mal versuchen?«
    Er sah so zufrieden aus wie eine Katze, die gerade eine große Schüssel Sahne verputzt hat. Fehlte nur noch, dass er sich das Maul schleckte.

s war bereits früher Abend, als Phoebe, Debbie und Nicola sich bei Pippa einfanden, um den beeindruckenden Stapel kopierter Seiten wieder in einzelne Dossiers zu sortieren.
    »Ich bin mir vorgekommen wie im James-Bond-Film«, schwärmte Nicola und kicherte. »Heimlich durch die Hintertür ins Haus, über Zäune klettern, Dokumente klauen … fehlte nur noch die Minikamera im Blusenknopf, um alles auf Mikrofilm zu bannen. Mein quietschender, stinkender Kopierer hat die Spionageromantik leicht getrübt, aber ich habe mich trotzdem bewährt. Nenn mich Moneypenny, James …«, sagte sie mit einem verführerischen Augenaufschlag Richtung Phoebe.
    »Für mich waren das die längsten zwei Stunden meines Lebens. Ich habe mir dafür mindestens den Viel-Wind-um-nichts-Preis verdient«, erklärte diese. »Mein Hirn ist komplett leer. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie anstrengend es ist, nur Belanglosigkeiten zu erzählen, sie als Sensationen zu verkaufen und gleichzeitig alle Fluchtversuche meines neuen Freundes im Keim zu ersticken.« Sie legte theatralisch die Hand an die Stirn. »Ich bin völlig erschöpft. Ich brauche dringend Erholung.« Ihre amüsiert zuckenden Mundwinkel straften ihre Worte Lügen.
    »Schwindlerin«, schalt Debbie sie liebevoll, »gib es zu: Du hast es genossen, mal wieder so richtig aufzudrehen und den armen Mr Hurst gnadenlos in die Knie zu plappern. Ich habe den bedauernswerten Kerl bei dir raustorkeln sehen, nachdem du ihn aus der Geiselhaft entlassen hattest.«
    »Sollte er jemals Ambitionen gehabt haben, über die Inszenierung zu berichten, dürften die sich jetzt in Luft aufgelöst haben!« Nicola schlug sich vor Vergnügen auf die Knie.
    Pippa schüttelte den Kopf. »Ich kann immer noch nicht glauben, was ihr da gemacht habt. Das sind vertrauliche Unterlagen, und es …«
    »Papperlapapp«, sagte Phoebe, »sei mal nicht päpstlicher als der Papst. Das sind offizielle Recherchen für die Porträts, die Kwiatkowski veröffentlichen wollte. In ein paar Tagen oder Wochen hätten die im PaperRazzi gestanden und wären von Hunderttausenden gelesen worden!«
    »Genau. Diese akribische Arbeit muss gewürdigt werden.« Nicola verteilte einzelne Seiten auf verschiedene Papphefter. »Stell dir einfach vor, dass wir stellvertretend für die vielen enttäuschten Leser hier sitzen und Kwiatkowskis Andenken ehren, Pippa.«
    »Ich kann Pippa verstehen«, gab Debbie zu, »aber meine Neugier ist wesentlich größer als meine Bedenken. Ich glaube, wir haben alles sortiert, und die Märchenstunde kann beginnen.«
    Pippa hob die Hände. »Ich gebe auf. Gegen euch ist einfach kein Kraut gewachsen, Mädels. Ihr kommt mir vor wie die drei Hexen in Macbeth . Fehlt nur noch, dass ihr um einen Kessel tanzt und Etwas Böses kommt des Wegs! kreischt.«
    »Kommt?«, sagte Debbie nachdenklich. »Ich fürchte, das Böse ist längst da …«
    Während Debbie und Nicola in der Küche Sandwiches zubereiteten, ging Pippa mit einem Tablett hinauf in den ersten Stock, um Barbara-Ellen Scones mit Clotted Cream und Himbeermarmelade zu bringen.
    Die Schauspielerin saß auf dem Bett und starrte blicklos ins Leere. Pippa betrat auf Zehenspitzen den Raum, stellte das Tablett auf die Kommode und wollte sich leise wieder zurückziehen. Sie war nicht einmal sicher, ob die trauernde Frau ihre Anwesenheit überhaupt bemerkte.
    »Phoebe hat recht«, sagte Barbara-Ellen plötzlich, »wir sollten Carlos’ Aufzeichnungen unbedingt lesen.«
    Pippa zuckte innerlich zusammen. Barbara-Ellen hatte alles mit angehört. Laut genug ging es ja zu im Wohnzimmer. War ihre Heiterkeit angesichts Barbara-Ellens Trauer unangemessen pietätlos gewesen?
    »Sollen wir lieber nach nebenan gehen?«, fragte sie. »Wenn wir dich stören …«
    Barbara-Ellen schüttelte den Kopf. »Weil ihr Spaß habt? Das stört mich nicht. Ich bin sehr froh, dass ihr die Unterlagen gerettet habt, bevor sie beim PaperRazzi verschwinden. Vielleicht werden sie im Zusammenhang mit Carlitos Tod noch einmal wichtig. Ich werde sie ebenfalls lesen.«
    »Aber die Polizei hat gesagt, es sah aus wie ein Unfall«, sagte Pippa sanft.
    »Eben – es sah so aus. Aber wo war die Bremsspur?«
    »Das haben sie uns doch erklärt: eine scharfe Kurve auf vereister, abschüssiger

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