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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Straße – Carlos konnte nicht mehr reagieren.«
    »Er vielleicht nicht, aber das Auto hätte reagieren müssen, und das hat es nicht getan. Weder das Anti-Blockier-System noch die Airbags. Wie kann man gegen einen Baum fahren, ohne dass die Airbags auslösen? Bei einem neuen Auto?«
    »Wie geht es ihr?«, fragte Phoebe, als Pippa wieder zu ihnen stieß.
    »Schwer zu sagen«, antwortete Pippa leise. »Sie bleibt dabei, dass es kein Unfall gewesen sein kann, und hofft, in den Dossiers Hinweise zu finden.«
    »Dann wollen wir mal.« Nicola griff nach einem Papphefter. Sie zog die Blätter heraus und verkündete: »Zuerst unser schmucker Schotte. Ich lese vor.«
    Sie hörten zu, bis Debbie sie unterbrach und fassungslos fragte: »Seine Bandkollegen wollen ihn rauswerfen, weil ihm erotisches Charisma fehlt und er sich deshalb nicht als Frontmann eignet? Wo gucken die denn hin?«
    »Ich verstehe es eher so, dass sie denken, es wäre nicht sein Ding, im Vordergrund zu stehen«, warf Pippa ein, und Nicola nickte.
    »Das muss er auch nicht. Duncan wird immer Aufmerksamkeit erregen, ganz gleich auf welcher Art Bühne. Aber das weiß er noch nicht, und das ist gut so.« Phoebe schnalzte mit der Zunge. »Wäre ich nur vierzig Jahre jünger …«
    »Vierzig?« Debbie zwinkerte ihrer Großmutter zu. »Dreißig würden dir reichen. Dann wärst du knackige …«
    »Scht!« Phoebe legte den Finger an die Lippen. »Hier befinden sich ausschließlich Damen von Welt, die ohne Alter sind …«
    »Darauf sollten wir anstoßen.« Nicola hob ihr Ciderglas, und die anderen taten es ihr nach. »Auf geistige Jugend.«
    »Auf geistige Jugend«, echoten Pippa, Debbie und Phoebe.
    Sie tranken, und Pippa füllte die Gläser nach.
    »Sir Michael!« Nicola zog einen deutlich größeren Stapel als Duncans aus dem Hefter und fächerte die Seiten auf. »Jede Menge alte Zeitungsausschnitte und Fotos. Phoebe, da bist du!«
    Ehe Phoebe danach greifen konnte, hatte Debbie sich das Blatt geschnappt. »Sieh mal, Pippa: Meine Großeltern und Sir Michael – 1950!«
    Neugierig sah Pippa sich das Bild an: Die drei Personen auf dem Foto waren blutjung. Sie erkannte Sir Michael sofort an seiner charakteristischen Adlernase, Phoebe war eine ätherische Elfe mit Locken und Dorian Bates, ihr späterer Mann, sah aus wie ein Model aus der Zeit der Dandys. Er blickte ernst in die Kamera, während Phoebe Sir Michael anhimmelte.
    »Lass mal sehen«, sagte Phoebe und zog Pippa das Bild unter der Nase weg.
    Nicola hielt ein Blatt hoch. »Hier ist auch ein Interview aus dem Gloucestershire Echo , vom 2. September 1950, das gehört zum Bild.«
    »O wirklich? Das kenne ich überhaupt nicht.«
    Phoebe nahm das Blatt entgegen und vertiefte sich in den Text, während Nicola aus dem Dossier vorlas: » Siehe Interviews und Lysanders Biographie, außerdem Rückgriff auf eigene Recherchen .« Sie durchsuchte die Blätter. »Welche Recherchen denn? Hier sind nur Zeitungsausschnitte, und die sind mir jetzt zu anstrengend. Der Nächste, einverstanden?«
    Pippa und Debbie nickten.
    »Wir kommen zur unvergleichlichen Dana Danvers!«, verkündete Nicola grinsend.
    Da sie dieses Dossier bereits gelesen hatte, hörte Pippa nur mit halbem Ohr zu. Phoebe hatte sich mit ihrer Lektüre an den Sekretär am Fenster zurückgezogen.
    Bestimmt seltsam, ein sechzig Jahre altes Interview von sich zu lesen, dachte Pippa, wie sich das wohl anfühlt? Wird man nostalgisch bei der Reise zurück in die eigene Jugend? Oder wird man unsicher angesichts der Tatsache, den Großteil seines Lebens unwiderruflich hinter sich zu haben? Aber vielleicht ist die Distanz so groß, dass es einfach nur lustig ist …
    »Barbarella?!«, kreischte Debbie plötzlich und lenkte damit Pippas Aufmerksamkeit von Phoebe wieder auf die Dossiers. »Die wollen ein Remake von Barbarella drehen? Mit Dana, der rumänischen Rakete? Die Dame Dirculescu – oder wie Dana auch immer in Wirklichkeit heißt – mag ja eine Granate sein, aber mit Jane Fonda kann sie nicht mithalten.«
    »Obwohl diese ihre perfekten Rundungen noch der Natur und nicht der Kunst internationaler Schönheitschirurgen verdankte«, fügte Nicola hinzu, »ihr Busen war garantiert echt!«
    Pippa hatte nicht vor, die Wahrheit über das Barbarella-Projekt preiszugeben, und blickte zu Phoebe hinüber, die gerade vom Schreibtischstuhl aufstand und etwas in die Tasche ihrer Strickjacke schob. Die alte Dame kam zurück zum Couchtisch, setzte sich wieder in den

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