Dinner fuer drei Roman
Mal an Eric. »Ich - ich dachte, dass du gerade mitten in irgendwelchen Dreharbeiten steckst.«
»Wir sind gerade fertig geworden, und ich kam zu dem Schluss, dass ich das große Ereignis auf keinen Fall versäumen darf.« Er sah mit ausdrucksloser Miene zu Black Thunder hinüber.
»Ich habe dich nicht erwartet«, sagte sie, während ihr in derselben Sekunde aufging, wie idiotisch sie klang.
»Nein, ich schätze, das hast du nicht.« Sein Mund verzog sich zu dem typischen zynischen Grinsen. »Und wie war deine magische erste Fahrt?«
»Ich habe sie noch nicht gemacht.«
Er zog eine Braue in die Höhe. »Wartest du vielleicht auf Vollmond?«
»Nicht, Eric.«
An dieser Stelle mischte sich Rachel erbost in das Gespräch. »Ich dachte, du hättest gesagt, Honey sei groß. Dabei ist sie total winzig. «
»Es reicht jetzt, Rachel.«
»Ich wette, wenn ich in der dritten Klasse bin, bin ich schon viel größer als sie jetzt. Für eine Erwachsene ist sie ein echter Zwerg.«
»Rachel …«, sagte Eric warnend.
»Schon gut, Eric.« Rachels Bemerkung war eindeutig als
Herausforderung gemeint gewesen, und bei allem eigenen Unglück konnte Honey eine gewisse Bewunderung für sie nicht leugnen - ganz abgesehen von einem seltsamen Gefühl der Seelenverwandtschaft mit dem Kind. Schließlich kannte sie sich mit dieser Art von Herausforderung bestens aus.
»Vielleicht bin ich nicht gerade groß«, erklärte sie gelassen. »Aber ich bin zäh.«
»Das bin ich auch«, entgegnete Rachel.
»Das ist nicht zu übersehen, aber noch lange nicht so zäh wie ich.« Wieder schob Honey ihre Hände in die Taschen ihrer Jeans. »Als ich kaum älter war als du, habe ich bereits den ganzen Park geleitet. Wichtig ist, was in einem Menschen drinsteckt, nicht, wie er außen aussieht. Niemand, der auch nur halbwegs bei Verstand ist, legt sich jemals mit mir an.«
»Gütiger Himmel«, murmelte Eric. »Ich wusste, dass es so kommen würde.«
In Rachels Miene jedoch zeigte sich plötzlich eine Spur Respekt. »Bist du stark genug, um gegen einen Mann zu kämpfen?«
»Gegen ein ganzes Dutzend«, kam die prompte Antwort.
»Ich musste gegen meinen Großvater kämpfen. Er hat mich so angefasst, wie man es nicht darf.«
Bei der Erkenntnis, dass mehr hinter Lillys Geschichte steckte, als sie bekannt gegeben hatte, wallte heiße Empörung in Honey auf. Doch dies war nicht der rechte Augenblick, um sich ihre Betroffenheit anmerken zu lassen, deshalb sagte sie mit bewundernder Stimme: »Ich wette, er hat es ganz schön bereut, dass er sich mit dir angelegt hat.«
Rachel nickte entschieden. »Ich habe geschrien und gebrüllt, und dann kam Daddy und hat ihn verprügelt. Anschließend musste Opa Guy in ein besonderes Krankenhaus für ᅳ« Sie wandte sich unsicher an ihren Vater.
»Alkoholiker«, soufflierte er.
»Ein Krankenhaus für Alkoholiker«, fuhr Rachel zufrieden fort. »Und ich und Becca brauchen nie wieder mit ihm allein
zu sein. Und Daddy sagt, dass ich niemandem jemals meine Unterhose zeigen muss.«
»Das ist gut«, erwiderte Honey. »Manche Dinge gehen niemanden etwas an.«
Doch Rachel war nicht länger an Vergangenem interessiert. Ihr Blick kehrte zurück zu Black Thunder. »Ich bin kein Baby. Ich verstehe einfach nicht, weshalb ich nicht mit der Achterbahn fahren darf, Daddy.«
»Darüber haben wir uns ausgiebig unterhalten«, antwortete ihr Vater, und Honey mischte sich, um eine Auseinandersetzung abzuwenden, eilig in das Gespräch. »Wo wohnt ihr überhaupt?«
»In dem Hotel in der Stadt.«
»Ich verstehe nicht, warum wir nicht hier wohnen können, so wie Daddy.« Rachel wandte sich an Honey. »Daddy hat uns erzählt, dass er beim Bau von Black Thunder mitgeholfen hat, nicht wahr, Daddy? Und er hat mitten hier in dem Vergnügungspark gewohnt.«
»Der Park ist nicht besonders toll, Rachel«, warnte Honey. »Falls du so was wie Disneyland erwartest, solltest du dich lieber gleich auf eine Enttäuschung gefasst machen. Hier gibt es nur die Dinge, die du siehst. Black Thunder und ein paar gemietete Attraktionen, die am Montagvormittag wieder zurückgeschickt werden.«
»Das ist mir egal. Warum können wir nicht hier im Park wohnen, wo du auch gewohnt hast, Daddy? Becca will das auch, nicht wahr, Becca?«
Becca nickte gehorsam. »Becca will hier bleiben.«
»Tut mir Leid, Mädchen.«
Rachel zupfte ihren Vater am Ärmel. »Wenn wir im Hotel wohnen, wollen wieder alle Autogramme von dir haben, genau wie im Flugzeug. Ich will
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