Dinner fuer drei Roman
eine Pirouette. »Wirklich super, Daddy! Warum können wir nicht auch in einem solchen Wohnwagen wohnen?«
»Ich werde das Haus gleich morgen verkaufen.«
»Er ist mal wieder sar-kat-zisch, Becca.«
»Sar kastisch «, verbesserte er automatisch, während er den Anblick von Honey Jane Moon Coogan in sich aufsog. Sie hatte sich zu Becca hinuntergebeugt, sodass sie ihre Kette anfassen konnte, und während er beobachtete, wie die Finger seiner Tochter durch Honeys langes Haar glitten, versuchte er das Verlangen zu unterdrücken, es ihr nachzutun.
»Ich will neben Honey sitzen«, verkündete Rachel, als sie den Wohnwagen verließen und in Richtung seines Mietwagens gingen, der auf dem Parkplatz stand. »Becca, du sitzt vorne neben Daddy.«
Zu seiner Überraschung stampfte Becca mit dem Fuß auf. »Ich will bei Honey sitzen.«
»Nein, du Dummchen. Ich habe Honey zuerst gesehen.«
Honey trat zwischen die beiden Mädchen und nahm sie an den Händen. »Wir werden uns alle drei nach hinten setzen und lassen uns von eurem Daddy chauffieren.«
»Großartig«, murmelte er, während er sich wünschte, er hätte das Kindermädchen mitgebracht, um Honey wenigstens für kurze Zeit für sich allein haben zu können.
Als der Ober die Nachspeise servierte, war er definitiv sicher, dass der Verzicht auf das Kindermädchen ein grober Fehler gewesen war. Seine Töchter beanspruchten Honey vollkommen für sich. In diesem Fall hätte er sich jedoch ebenso wenig in Ruhe mit ihr unterhalten können, denn jedes Mal, wenn er auch nur die Gabel an den Mund hob, trat irgendjemand mit der Bitte um ein Autogramm an ihren Tisch.
Honey saß ihm gegenüber und stieß einen bewundernden Pfiff aus, als Becca bewies, dass sie ihre vier Wassergläser richtig zählen konnte. »Toll, Becca. Du kannst wirklich sehr gut zählen.«
Becca war, seit sie wieder bei ihrem Vater lebte, erstaunlich aufgeblüht. Sie machte nachts nicht mehr ins Bett, und ihre sprachlichen Fortschritte waren beeindruckend. Obgleich sie Fremden gegenüber für gewöhnlich schüchtern war, redete sie unablässig auf Honey ein.
Sein Blick fiel auf ihre Schwester. Honey und Rachel hatten während des Essens ein paar Diskussionen gehabt, aus denen Honey jedoch stets als Siegerin hervorgegangen war. Er war zwar innerlich ständig darauf gefasst, dass Rachel aus Rache einen Wutanfall bekommen würde, doch es schien, als bestünde zwischen ihr und Honey irgendeine Art stillschweigendes Einvernehmen. Was ihn nicht wirklich überraschte. Abgesehen von ihrer äußeren Erscheinung könnte Rachel ebenso gut Honeys statt Lillys Tochter sein. Diese beiden weiblichen Wesen, die er liebte, verbargen unter ihrer rauen, aggressiven Schale ein enormes Maß an Zärtlichkeit, Loyalität und hingebungsvoller Fürsorge. Außerdem teilten sie eine ganze Wagenladung
voll negativer Züge, angefangen mit ihrem ausgeprägten Starrsinn, über die er jedoch lieber nicht nachdenken wollte.
Rachel ärgerte sich darüber, dass ihre Schwester Honeys Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, deshalb leckte sie an ihrem Löffel und steckte ihn sich in die Nase. Doch erst als er mit einem lauten Klirren auf den Boden fiel, wandte Honey sich ihr zu und machte ihr ein Kompliment zu ihrem hübschen Kleid.
Seine Gedanken wanderten zu Lilly, mit der er erst eine Woche zuvor telefoniert hatte. Sie war bei einer exzellenten Therapeutin in Behandlung - die auch ihm im Umgang mit Rachels Trauma half - und war ruhiger und ausgeglichener als zuvor. Ihre Schuldgefühle darüber, dass sie für all das Elend des vergangenen Jahrs verantwortlich war, hatten sie veranlasst, das alleinige Sorgerecht für Rachel und Becca ihm zu übertragen. Darüber hinaus hoffte sie, dass er ihnen die Hilfe bieten konnte, über all das hinwegzukommen.
Nach einer ihrer ersten Sitzungen mit der Therapeutin hatten sie ein ausführliches Gespräch geführt.
»Ich liebe die Mädchen über alles«, hatte sie ihm gestanden. »Aber mir ist klar geworden, dass ich mich in ihrer Nähe nur dann wirklich wohl fühle, wenn du ebenfalls dabei bist, um notfalls eingreifen zu können. Ich wünschte, ich könnte einfach so etwas wie die Lieblingspatentante für die beiden sein.«
»Was willst du damit sagen?«
»Du weißt schon. Ab und zu vorbeischauen, die beiden mit Geschenken überhäufen, sie von oben bis unten abküssen und dann wieder verschwinden und ihre Erziehung anderen überlassen. Findest du mich deshalb schrecklich?«
Er hatte den Kopf
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