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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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bin gekommen, um mit Ihnen über zwei Morde zu sprechen. Und die beiden hier würden gern mit Ihnen über eine Hochzeitsfeier reden. Vielleicht möchten Sie sich zuerst um diese Herrschaften kümmern?«
    Einen Augenblick lang schaute Pardoe verdattert, dann schlug sein Gesichtsausdruck von Arroganz in Verlegenheit und blitzschnell in überschäumende Freundlichkeit um.
    Mit einem zähnefletschenden Lächeln wandte er sich an die jungen Leute. »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Mr. Greg und Miss Sommer.«
    Er ordnete an, man sollte den beiden im Salon Kaffee und |207| Champagner servieren, während sie sich Speisekarten und Tischanordnungen ansahen.
    »Ich bin gleich bei Ihnen, sobald ich mit dieser Dame fertig bin«, meinte er, und sein Lächeln erreichte seine Augen nicht.
    Mr. Freundlich schloss die Tür. Mr. Wütend wandte sich ihr wieder zu. »Was zum Teufel …«
    »Brüllen Sie mich nicht an, Sylvester Pardoe, verdammt noch mal!«
    Er hätte nicht verblüffter schauen können, wenn sie ihm einen toten Fisch um die Ohren geklatscht hätte.
    Sie behielt das Heft in der Hand. »Ich bin Hannah Driver.« Blitzschnell zerrte sie ihre Börse voller Kreditkarten und derlei hervor. Die Karte von der Leihbücherei, auf der sogar ein Bild war, wirkte am offiziellsten. Mit Absicht hatte sie ihren wirklichen Namen benutzt.
    »Ich bin die Verbindungsfrau des Hotelverbands von Bath zur Polizei und kümmere mich um die Morde an Oliver Stafford und Brian Brodie. Ich muss Ihnen dazu einige Fragen stellen.«
    Sie wühlte in ihrer Tasche nach Block und Stift. Ersteren fand sie, letzteren nicht. Sie wühlte und wühlte. Die Stifte landeten unweigerlich immer ganz unten.
    Da berührte sie einen mit den Fingerspitzen. Gleichzeitig blieb sie mit dem Ärmel an etwas hängen. Als sie den Arm hervorzog, kam dieses Etwas mit nach oben.
    »Scheiße«, sagte sie errötend. »Damals hat man die Sachen noch so gemacht, dass sie ewig halten«, presste sie entschuldigend hervor und versuchte, sich von den Metallhäkchen des Riesen-BHs zu befreien. Warum passierte ihr immer so was? Warum ausgerechnet jetzt, als sie gerade die Rolle und den Tonfall einer Autoritätsperson angenommen hatte?
    Sie schaute Pardoe an. Dem stand vor Staunen der Mund sperrangelweit offen. Sie meinte sogar ein kleines Funkeln in seinen Augen zu sehen. Na, das war doch mal was!
    Zunächst zuckten seine Mundwinkel. Dann breitete sich |208| langsam ein Lächeln aus und entwickelte sich zu einem breiten Grinsen.
    »Leck mich am A …«
    Honey gewann ihre Haltung wieder. »Ich bin der Meinung, dass Kraftausdrücke der letzte Ausweg für Vollidioten sind.«
    Sie hätte auch sagen können: Würde es Ihnen etwas ausmachen, nicht zu fluchen? Aber das hatten sicherlich schon viele vor ihr versucht. Sylvester Pardoe machte es bestimmt etwas aus, nicht zu fluchen …
    »Das hier geht sie gar nichts an«, fügte sie hinzu und stopfte den störenden Gegenstand in ihre Tasche zurück. »Also, fangen wir jetzt an?«
    »Dann schießen Sie mal los«, sagte er, und das Lächeln spielte immer noch um seine Lippen, als er sich hinsetzte.
    Honey zog sich auch einen Stuhl heran und nahm Platz. So konnte sie die Ecke ihres Blocks auf die Kante des sehr schicken blauen Metallschreibtisches stützen. In Gedanken bedankte sie sich bei wem auch immer, der dieses umfangreiche Dessous in ihre Tasche gesteckt hatte. Ohne den BH hätte sich Pardoes Laune wohl nicht so rasch gebessert.
    Honey riss sich zusammen. »Also. Zunächst einmal …«
    »Stopp. Ich habe es mir anders überlegt. Ich erzähle Ihnen, was ich weiß, zum Beispiel, dass die verdammte Hexe Broadbent ihren Chefkoch gebumst hat. Allerdings hätte der alle und jeden flachgelegt, wenn nur der Einsatz hoch genug war. Sex oder Geld, er nahm beides.«
    Honey stürzte sich auf den Geldaspekt. »Sie meinen Gewinnanteile, Wertgegenstände …?«
    Er nickte knapp. »So was Ähnliches. Und ehe Sie fragen, nein, ich weiß nicht, was für ihn dabei heraussprang. Eine ganze Menge jedenfalls. So viel, dass es meinem alten
Freund
Oliver einen Lebensstil finanziert hätte, an den er sich nur zu gern gewöhnt hätte. Und ja, dass ich ihn einen alten Freund nenne, war ein Scherz. Ich hasse den Sch …«
    |209| »Haben Sie sich deswegen entschlossen, nicht bei der Jury des BISS-Wettbewerbs mitzumachen?«, unterbrach ihn Honey schnell.
    »Ich habe ihn gehasst.«
    »Sie kannten Brian Brodie. Waren er und Oliver eng befreundet?«
    »Irgendwie schon.

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