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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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sowieso alles erzählen. Er hatte keine andere Wahl.
    Er schaute auf die Straße, sammelte seine Gedanken und wandte dann seine Augen wieder ihr zu.
    »Sie haben ihr Gesicht gesehen?«
    Sie hatte das schreckliche Gefühl, zu wissen, worauf dies alles hinauslief. »Ja. Ist sie verbrüht worden?«
    »Ja, heißes Fett.«
    |212| Es war ein kühler Tag, und doch wurde Honey einen kurzen Augenblick lang bei dem bloßen Gedanken, wie sich das angefühlt haben mochte, erst warm, dann heiß.
    »Meine Frau ist auch Köchin. Sie hat ebenfalls am
Grande Epicure
teilgenommen. Da haben wir uns kennengelernt. Es hat sofort gefunkt zwischen uns. Stafford war eifersüchtig. Er wollte alles haben, was ich hatte. Gina wollte davon nichts wissen und war der Meinung, wir hätten von ihm nichts zu befürchten. Das hatten wir aber sehr wohl. Stafford unternahm Annäherungsversuche. Sie wies ihn zurück, stellte ihn vor allen bloß, als sie ihn beschuldigte, Pasta gestohlen zu haben, die sie am Morgen gemacht hatte. Er leugnete das. Sie bewies es. Die Schüssel, in der sie die Pasta aufbewahrt hatte, war unten markiert. Er war wahnsinnig wütend. Dann verlor er die Beherrschung und behauptete, es sei ein zufälliger Irrtum gewesen. Es war schwierig, das zu widerlegen. Brian Brodie war auch dabei.«
    Er schaute sie kein einziges Mal an, während er dies erzählte. Nun hielt er inne und schien tief in Gedanken versunken zu sein.
    Honey grub die Hände tief in die Taschen und wartete. Die Hitzewelle war vergangen. Zurückgeblieben war eisige Kälte.
    Pardoe holte tief Luft. »Ich wollte Stafford umbringen.«
    »Haben Sie es getan?«
    Er schaute sie von der Seite an, schüttelte langsam und bedächtig den Kopf, als müsse er den Abstand zwischen seinen Gedanken und ihren Vermutungen überbrücken. Nackter Hass hatte die Wärme aus seinen Augen verdrängt.
    »Ist Gina Italienerin?«
    Er nickte und sah weg. Sie betrachtete sein Profil und überlegte, was für einen wunderbaren Heathcliff er abgeben würde – mit Gina als Cathy. Als sie an Ginas Gesicht dachte, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Irgendwo hatte sie diese Züge, dieses Profil schon einmal gesehen.
    |213| »Wie war der Mädchenname Ihrer Frau?«
    Sie wartete ungeduldig auf seine Antwort, fragte sich, ob er überhaupt eine geben und ihren Verdacht bestätigen würde, oder ob er lügen würde und sie dann im Standesamt nachsuchen müsste.
    »Sie hieß vor unserer Heirat Gina Carmelli.«
    Plötzlich wusste sie es. Eine ungeheure, ungute Vorahnung erfüllte sie. Richard Carmelli hatte mit Stafford mehr als nur ein Hühnchen zu rupfen gehabt.

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    |214| Kapitel 24
    Ehe sie das Auto anließ, rief sie im Hotel an und fragte nach Lindsey. Mary Jane war am Apparat.
    »Hallo. Green River Hotel. Was können wir für Sie tun?«
    Honey runzelte die Stirn. »Wo ist Lindsey?«
    »Ein netter junger Mann hat angerufen. Er wollte mit Ihnen sprechen, aber Lindsey hat ihm gesagt, Sie seien nicht da. Er meinte, er müsste unbedingt mit jemandem reden, es wäre ungeheuer wichtig. Ich nehme an, er hatte irgendwelche Informationen über die Morde für Sie.«
    »Was hat er ihr gesagt?«
    »Keine Ahnung. Noch nichts. Zumindest glaube ich das nicht, denn sie ist erst vor zehn Minuten fortgegangen.«
    Mit Mary Jane zu reden, das war, als müsste man einen riesengroßen Gummiball einen Berg hinaufrollen. Es ging selten geradeaus, und das Gespräch nahm stets unvermutete Wendungen.
    »Sie ist also nicht da?«
    »Nein. Sie ist ausgegangen. Der junge Mann hat darauf bestanden. Sie ist in Sicherheit, meint Smudger. Er kennt den jungen Mann und schwört, dass er vertrauenswürdig ist.«
    »Dann geben Sie mir bitte Smudger.«
    »Augenblickchen. Ich drück nur mal kurz auf diesen Knopf …«
    Die Leitung war tot. Honey schrie ins Telefon. Keine Antwort. Die Leitung blieb tot. Sie wählte noch einmal.
    »Sind Sie das, Honey?«
    Honey verdrehte die Augen. »Sie hätten sich erst mit Green River Hotel melden sollen. Es hätte ja jemand anders sein können.«
    »Natürlich waren Sie das. Ich wusste, dass Sie es waren.«
    |215| Die Kommunikation mit älteren Herrschaften war oft schwierig. Es hatte wohl etwas mit unterschiedlichen Daseinsebenen zu tun. Allerdings fand dieses Dasein in Mary Janes Fall auf einem anderen Planeten statt.
    Andererseits hatte sie vielleicht wirklich gewusst, dass Honey am Apparat sein würde. Schließlich war sie Doktor der Parapsychologie.
    Smudger meldete sich. »Lo.« Wirklich

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