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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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redete weiter. »Zerkleinertes Fleisch ist ein echtes Problem. Zerkleinertes Schweinefleisch und zerkleinertes Hühnerfleisch sehen ziemlich ähnlich aus. Vom Kontinent kommt tonnenweise billiges, bereits geschnittenes Fleisch. Leider ist es nicht immer das, was es zu sein scheint. Meistens werden Schweine- und Hühnerfleisch zusammen zerkleinert. Das ist besonders besorgniserregend, wenn man Jude oder Moslem ist. Gehören Sie einer dieser beiden Religionsgemeinschaften an?«, erkundigte er sich unvermittelt.
    »Nein.«
    Er nahm sein Klemmbrett. Nervös fummelten seine Finger am Kugelschreiber herum.
    Honey sah die Spiegelung ihres Gesichts im Küchenfenster gegenüber. Verdattert wäre wohl die beste Beschreibung für ihre Miene gewesen. Was hatte das alles mit der Kücheninspektion zu tun? Nichts.
    »Dann mache ich mal besser weiter.«
    Mr. Westlake stand auf und trottete in die Küche zurück. Er hakte die Punkte auf seiner Prüfliste blitzschnell ab. Honey |250| konnte kaum mit ihm Schritt halten. Es stellte sich heraus, dass alles in Ordnung war.
    Außer Sichtweite von Mr. Westlake sprach Smudger ein tonloses »Puh!« und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    »Nur noch eine Sache, meine Liebe«, fügte Mr. Westlake hinzu, als sie ihn zur Tür führen wollte. »Gibt es hier einen rückwärtigen Ausgang, den ich benutzen könnte?«
    Sie lächelte. »Aber natürlich. Folgen Sie mir.«
    Sie hätte eigentlich erwartet, dass das gesamte Küchenteam sie mit donnerndem Applaus begrüßen würde, als sie wiederkam. Stattdessen sah Smudger grimmig aus.
    »Sag mir bloß nicht, dass meine Mutter sich wieder mit Roland vertragen hat?«
    Ihr Chefkoch stand da und hatte die Hände in die Hüften gestützt. Er schaute zu Boden und schüttelte den Kopf.
    »Steve Doherty will uns alle sehen. Richard Carmelli ist tot. Und es war kein Unfall.«

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    |251| Kapitel 30
    Noch war die Bar für Hotelgäste geschlossen, bot sich also für eine Unterhaltung an. Das Licht war aus. Der Raum war kühl und grün gehalten und wirkte irgendwie groß und leer, wenn kein zahlendes Publikum dort war. Die Angestellten würden erst kommen, wenn die Bar aufmachte, und ihre Mutter würde sich auch fernhalten. Gloria Cross hatte etwas gegen Alkohol. Ihr dritter Mann hatte dagegen viel dafür übriggehabt, zu viel, wie sich herausstellte.
    Steve und ein Kollege in Uniform waren beinahe im Laufschritt in die Bar geeilt, wollten sich nicht einmal hinsetzen und wirkten, als seien sie auf dem Sprung.
    Honey bemerkte, dass Steve ihr kaum in die Augen schauen konnte. Die Fragen richtete er direkt an ihren Chefkoch.
    »Wir vernehmen im Augenblick Verdächtige und Zeugen. Sie sind einer davon. Erzählen Sie uns alles, was Sie über Richard Carmelli wissen. Wo Sie ihn kennengelernt haben, was für eine Beziehung Sie zu ihm hatten, ob Sie ihn umbringen wollten.«
    Smudger war völlig ungerührt. »Er war mein Kumpel. Kumpel bringen sich nicht gegenseitig um.«
    Honey hielt den Atem an.
    »O doch, das tun sie«, schnauzte Steve zurück. »Hängt ganz davon ab, ob einer oder beide ein bisschen jähzornig sind.«
    Verschwunden war der sexy Steve von neulich. Dies war eine ernste Sache.
    Honey merkte, wie ihr der Mund austrocknete. »Er kann es nicht gewesen sein. Er war hier, als es passiert ist«, platzte sie heraus.
    |252| »Als was passiert ist?«
    »Alles.«
    Steves ernster Gesichtsausdruck änderte sich nicht, wenn er ihr auch zuzwinkerten, als er sie anschaute. Mit diesem Blick machte er ein paar interessante Anmerkungen, und keine davon hatte mit Verbrechen zu tun.
    Nun wandte sich Steve wieder Smudger zu. »Wir benötigen Ihre Fingerabdrücke, und Proben unter Ihren Fingernägeln müssen wir auch entnehmen. Können Sie Bulldozer oder andere schwere Baumaschinen fahren?«
    »Könnte ich lernen«, antwortete Smudger mit einem Grinsen.
    »Das ist kein Witz.« Steves Augen wurden stahlhart.
    Honey bemerkte das.
    Smudger auch. Seine Haltung änderte sich sofort. »Nein. Ich habe das nie gebraucht. In Hotelküchen wird das kaum je gefordert.« Er runzelte die Stirn. »Wie ist Richard denn umgekommen?«
    Steve berichtete, was geschehen war, ohne zu sehr auf die blutigen Einzelheiten einzugehen. »Jemand hat eine Bulldozer-Schaufel von etwa einer halben Tonne Gewicht auf seinen Kopf heruntersausen lassen. In dem alten RAF-Gelände in Charmy Down.«
    Honey merkte, wie ihr das Blut aus dem Kopf wich und sich irgendwo in der Region ihrer

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